Hallo ihr Lieben, zwar bin ich kein Welli-Halter und möchte auch keiner werden, dennoch habe ich eine Frage zum Vogelsand bzw. deren Inhalten.
Vogelsand enthält, wenn ich das richtig mitbekommen habe, diesen (Muschel)Grit und das Mineral Glimmer. Frage 1: Stimmt das so? Was ist außerdem noch da drin (außer dem Quarzsand)?
Frage 2: Warum fressen Vögel diesen Muschelgrit, welchen Vorteil haben sie davon?
Frage 3: Können Vögel den Grit und den Glimmer verdauen, wenn sie ihn fressen, oder verschlucken sie diese Teile, damit mit der Nahrung im Magen irgendwas passiert?
Und letztendlich habe ich noch eine Frage, vielleicht kennt sich wer damit aus:
Es wurde mir besserwisserisch an den Kopf geworfen, daß man farbmäusen diesen Vogelsand nicht geben dürfe, da bei einer zu großen Zuführung der darin enthaltenen Grit- und Glimmerstückchen das Calcium/Phosphor-Verhältnis der Nahrung ungünstig beeinträchtigt werde und außerdem der Knochenbau der Mäuse geschädigt werden könne.
Da das von einer Dame erläutert wurde, die ich (und wahrscheinlich auch Meike) nicht so ganz für voll nehme 😀 , zweifle ich diese Aussagen natürlich an.
Da ich (noch) Geowissenschaften studiere, wage ich zu behaupten, vom Glimmer, seiner Zusammensetzung und seinen Eigenschaften (darunter für Menschen unverdaulich) Ahnung zu haben. Naja, wie dem auch sei, ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir meine oben gestellten fragen guten (Ge)Wissens beantworten könntet! 🙂
Hallo Sabine!
Schwierige Fragen, vielleicht kann ich Dir ein paar davon beantworten.
Wellis brauchen den Grit zur Verdauung. Das glitzernde im Sand sind meines Wissens gemahlene Muschelteilchen, aber ich lasse mich da auch gerne belehren.
Viele von uns sind aber auf Buchenholzgranulat umgestiegen: weil 1. leichter, 2. billiger und 3. das BHG zu keinem Sandmagen führen kann.
Manche Wellis lieben den Sand zu arg, futtern ihn in Unmengen und schädigen dadurch den Magen.
Der Sand selber kann, glaube ich, nicht verdaut werden.
Ich habe im BHG zusätzlich einen Napf mit Muschelgrit und Kalk stehen, aus der sich meine Wellis bedienen können.
So, viel konnte ich Dir wohl nicht helfen, aber es gibt bestimmt einige, die schlauer sind als ich und von denen ich auch noch lernen kann.
Gruß
Gabi
Hallo Gabi!
Danke erstmal. Ich wage aus deiner Antwort zu entnehmen, daß Wellis den Grit zwar fressen, der aber, so wie er ist, im Magen verbleibt und dort hilft, die Nahrung zu zerkleinern? Oder verdauen sie den Grit vollständig und verdauen mithilfe dieser „Pampe“ dann die Nahrung?
Muschelteilchen bestehen meines Wissens aus Kalk, und Kalk glänzt nicht.
edit: Naja, was heißt glänzt nicht, Kalk hat (ungeschliffen natürlich) einen Mattglanz, aber wenn du ein funkelndes Glänzen meinst, das wie Diamanten in der Sonne glänzt, dann ist das nicht Kalk *g*
Trotzdem nochmal danke für deine rasche Antwort!
Hallo Sabine!
Meine Mäuse kriegen auch ab und an Vogelsand… 😀
Grit ist nicht gleich Grit. Es gibt Muschelgrit, das ist ein reiner Minerallieferant von überwiegend Kalzium. Der Muschelgrit wird im Schnabel schon zermahlen und kommt also eher als Pulver als irgendwie sonst im Magen an.
Dann gibt es noch den richtigen Grit, Vogelgrit, oder wie auch immer man ihn nennen will. Dabei handelt es sich um kleine Steinchen, die im Magen helfen soll beim Verdau der Körner. Wellensittiche haben ja nur ganz schwache Magensäure. Daher ist der Magen sehr muskulös, sodaß die Körner gegeneinandergerieben werden und dadurch verdaubar werden. Der Grit unterstützt diesen Mahlprozeß, entgegen mancherleute Meinung sind die Mineralien im Stein für Vögel genauso wenig verwertbar wie für den Menschen. Neuere Forschung zweifelt jedoch die Notwendigkeit von Grit an. Was ich bestätigen kann, da trotz Buchenholzgranulates meine Vögel nur Muschelgrit bekommen haben und trotzdem eine Topverdauung hatten.
So, und nun zu Kerstins Mist:
Mäuse buddeln im Sand, sie fressen ihn nicht. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied… Auch diese kleinen Tiere merken instinktiv, daß sie das, was es da potentiell zu fressen gibt, in keiner Weise nutzen können. Daher fressen sie es erst gar nicht. Für die Muschelstücke gilt folgendes: Muschelgrit = Kalzium, das hatten wir ja gerade schon. Kalzium ist auch in jedem vernünftigen Nagermineralstein enthalten – und da nimmt sich die Maus auch instinktiv das, was sie braucht – ein genauso großes „Risiko“ (wenn es denn eins wäre) stellten also auch Mineralsteine dar. Und über deren Notwendigkeit für ein gesundes Mäuseleben müssen wir doch nicht diskutieren, oder? 😉
Oookay, kann ich das letztere kopieren und Kerstin vor die Nase knallen? *ggg*
😀 – von mir aus gerne 😀 .