Abgabevogel: Quarant?neprobleme…

Hallo!

Habe seit gestern abend eine Abgabehenne. Alter unbekannt, Herkunft z.T. unbekannt. Hat bereits mehrere Besitzer hinter sich, immer wurde sie abgegeben. Der letzte Besitzer konnte sich nicht weiter um sie kümmern (da geistig behindert und vollkommen überfordert) und jetzt ist sie bei mir. Ich hatte dazu auch vor einigen Wochen den Thread „Sorgenkinder“ eröffnet…. ich hatte mir auch vorgenommen standhaft zu bleiben, aber es ging nicht.

Folgende Situation. Zwei kleine sehr unsaubere nebeneinander stehende Käfige. In einem sitzt ein Männchen (dessen Partner ist dem Mann entflogen), total verhaltensauffällig und am rumtanzen, weil er nicht zu den anderen kommt. In dem anderen sitzen zwei Hennen. Eine davon „klebt“ ständig am Gitter um zum Männchen zu gelangen. Liebe auf den ersten Blick, wie mir scheint. Und „meine“ kleine Henne sass da und futterte mehrmals eine gute Ladung und sass dann da und erzählte, interessierte sich aber nicht die Bohne für die anderen beiden.

Deswegen die Trennung und das Zusammenführen des Liebespaares. Zudem ist der behinderte Mann auch durch das Rumhantieren mit zwei Käfigen überfordert, da er ja seine eigenen Vögel bisher kaum richtig versorgen konnte und drei Vögel in einem Minikäfig nicht möglich gewesen wären. Gestern musste ich ihn auch darauf aufmerksam machen, daß leere Körnerhülsen von den Tieren nicht mehr gefressen werden können. 🙁

Die Kleine sitzt jetzt in meinem Krankenkäfig, da der mit dem ich sie zu mir transportiert hab, total versch…. und ansonsten auch alles andere als sauber war.

Sie ist sehr ruhig, hat gestern aber alle Kräfte mobilisiert und nach den anderen Wellis gerufen.

Heute morgen sass sie dann wie ein Häufchen Elend in ihrem Käfig.

Ich hab jetzt seit einer halben Stunde die Kleine in einiger Entfernung im Vogelzimmer stehen. Sie kommt nicht an die Zimmervoliere meiner Vögel ran, sondern steht in ca 1,5m Abstand davor. Heute bzw morgen wird sie beim TA durchgecheckt und dann ggf behandelt. Bisher gehe ich mal von Übergewicht durch falsche Fütterung und eine Raucherlunge ( 🙁 wurde extremst zugequalmt) aus, zudem hat sie Verdauungsprobleme (evtl auch durch die Fütterung) und echte Konditionsprobleme (hatte ja auch kaum Bewegung bisher), ausserdem stand sie oft in Zugluft etc etc etc.

Ich wollte eigentlich eine mehrtägige räumliche Trennung, aber die Kleine sah heute morgen einfach zum heulen aus. Will nix trinken, nix fressen, nicht sprechen, garnix… gestern war sie noch agiler, ist aber durch die Trennung und den Transport etc etc total verstört.

So hat sie wenigstens, wenn auch auf Distanz, Gesellschaft. Meine Hähne plappern schon und sie schaut schon nach ihnen.

Manno 😥 ich wollte echt widerstehen, aber es ging nicht. Hab gestern bei anderen Leuten, die ich betreue, noch zwei Wellis in einem total erbärmlichen Zustand gesehen (sowas hab ich trotz fast 20 Jahren Wellis noch nicht gesehen 😥 )… bin total überfordert… und irgendwie auch froh, daß ich wenigstens der Kleinen helfen kann…

was meint Ihr dazu? Kann ich die Quarantäne so beibehalten, bis ich Gewissheit nach TÄ-Untersuchung hab?

3 Antworten auf „Abgabevogel: Quarant?neprobleme…“

  1. Hallo Nika!

    Ich hätte sie auch mitgenommen! Die arme Kleine!

    Ich würde aber auch die Quarantäne solange einbehalten, bis Du beim TA warst.

    Vielleicht mußt Du sie ja behandeln und gegebenenfalls öfters einfangen. Das ist im kleinen Käfig natürlich viel einfacher als in einer großen Voliere.

    Jetzt hat sie ja zumindest Sichtkontakt zu den anderen. Vielleicht wird sie dadurch ja etwas aktiver.

    Meine beiden Neuzugänge werden jeden Tag ein kleines bißchen mutiger!

    Ich drücke Dir die Daumen, daß sie ganz gesund wird!

  2. Hallo Nika,

    das tut mir sehr leid. Ist das das selbe Problem mit dem Heim, was Du hier ansprichst? Nika, das Problem ist, dass sich diese Menschen wahrscheinlich direkt wieder ein Tier anschaffen werden. Es ist fast aussichtslos. Da regiert einzig der Egoismus. Einer BEwohnerin bei uns sagte ich, sie solle doch bitte die vögel Draußen nicht mehr füttern, das sei schlecht. Sie sagte, das wäre ihr doch egal, es gefiele ihr eben so gut und die Vögel würden sie unterhalten. Keinerlei Einsicht. Ich weiß, es hört sich hart an, aber so lange du den Leuten keine wirkliche Alternative vorschlagen kannst, wird das immer so weiter gehen. Kann sein, dass ich falsch liege aber ich fürchte aus eigener Erfahrung, dass das nicht so ist.

    Was Deine Henne angeht, bring sie bald zum TA und danach ists ja gut, oder? Ich denke, die Quarantäne muss bis dahin aufrecht erhalten werden, so schlimm es für die Henne auch sein mag. Armes Tier.

    Ich drück fest die Daumen für ein Happy End.

    Ganz liebe Grüße,

    Rebsi

  3. Hallo!

    Ja, es ist das gleiche Heim bzw es ist in diesem Fall eine Betreute Wohnung, wo nur alle paar Tage ein Betreuer reinschaut.

    In diesem Fall handelte es sich ja um 3 Vögel und ich hab mir gestern gedacht, da die Henne und der Hahn sich so gut verstehen, setzen wir die zusammen und die Kleine nehm ich mit. Dann hat er nur noch 2 Vögel, die er „totpflegen“ kann… so schlimm sich das anhört. Ich werd ihn zwar weiter unterstützen, aber ich bin nicht immer da und kann somit nicht immer nach dem Rechten sehen. Hab meinen Kollegen jetzt klipp und klar gesagt, daß in fast allen Wohnung kranke Tiere sitzen und man die Tierhaltung an sich mal überdenken sollte… aber es passiert wahrscheinlich eh nichts 😥 😥

    ich hoffe, ich kann der Kleinen wenigstens helfen. Meine 4 Helden schauen schon ganz interessiert zu ihr rüber. 🙂

    Hoffentlich übersteht sie die TA-Behandlung gut…

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