Vergesellschaftung nicht so optimal

Unser neues Gehege ist noch nicht gemacht (Michael bekam den Dreh nicht, gestern Abend haben wir dann alle Details besprochen, heute fahren wir einkaufen. Männer! :rolleyes: ). Ab heute darf unser neuer Bock Leo zu Meeridamen, die 6 Wochen nach der Kastration sind um. Er steht die ganze Zeit im Käfig direkt neben dem Gehege der beiden. Und weil ich in meiner Naivität dachte, dass alle drei sich freuen, endlich beieinander sein zu können, wollten wir sie zusammen bringen.

Ich habe also das Törchen geöffnet, so dass alle zum anderen rüber können. Die beiden Weibsen kennen das, sonst gehören Käfig und Gehege immer zusammen.

Anfangs ging es gut. Die beiden Damen sind rüber, es wurde sich gegenseitig beschnuppert , leichte Nervosität, gemeinsames Heufressen. Dann gings rund. Ein Weibchen, Sternchen, war ab da nur noch damit beschäftigt, die beiden andern zu jagen. Ihrer Schwester fehlen Haare, was ich nicht als so tragisch empfinde. Die hat sich dann zurückgezogen, sie weiß anscheinend ihre Schwester zu nehmen.

Leo war das Problem. Er verstand nicht, dass er in das große Gehege rüber kann. Und so trieb sie ihn in die Ecke, verstellte ihm quer den Weg, drohte mit geöffnetem Schnäuzchen und, so hatte ich den Eindruck, stellte regelrecht die Gesichtshaare auf. Er konnte sich noch so klein machen, sie trieb ihn immer weiter in die Ecke. Wenn er dann über sie drüber weg ist und sich im Häuschen versteckte (2 Ausgänge), gab sie keine Ruhe, scheuchte ihn wieder in die Ecke, und es ging von vorne los.

Normal hätte ich sie zusammengelassen. Aber er sah keinen Ausweg, eben weil er die Fluchtmöglichkeit nicht sah, und der Käfig ist für so eine Sache zu klein, meine Meinung.

Ich habe also wieder getrennt. Was mache ich jetzt? Meine Überlegung:

Ich lasse sie im Zimmer laufen, da ist genug Platz, stelle noch mehrere Häuschen hin. Leo hat keinerlei Hemmung, da rumzulaufen. Die beiden Damen aber verstecken sich normalerweise und rühren sich stundenlang nicht vom Fleck.

Wie ist es, wenn ich das jetzt ein paar Tage so mache, bis das neue Gehege fertig ist? Und sie dann alle drei, mit komplett neuer Einrichtung, da reinsetze?

9 Antworten auf „Vergesellschaftung nicht so optimal“

  1. Hallo Marion,

    ich würde sie auch entweder im Zimmer zusammen laufen lassen oder einfach noch die paar Tage komplett abwarten, bis das Gehege fertig ist und dort dann die ganze Truppe zusammen rein setzen.

    Auf die paar Tage kommt es nun wirklich nicht an.

    Und auch wenn im Gehege dann nochmal die Fetzen fliegen sollten, was durchaus passieren kann – da müssen sie dann durch und ich würde auf keinen Fall trennen. Echte Beschädigungen oder Verletzungen sind eigentlich nicht zu erwarten bei der Konstellation – und durch den Zickenterror muß Leo dann einfach mal durch.

    Das wird schon!

  2. „Zickenterror“ hab ich auch gedacht. :rolleyes: Ist doch überall das Gleiche, ob Wellis, Meeries oder Hunde.

    Dass das Kerlchen da durch muss, ist mir klar. Sie war nur einwandfrei im Vorteil, weil sie die Örtlichkeit besser kannte. Ihre Schwester kannte sich ja aus und wusste, was zu tun ist. Umdrehen und abhauen. 😀 Leo hatte keine Ausweichmöglichkeit. Das wird sich ändern.

    Ich werde mal berichten, wie es weitergeht. Ist vielleicht für andere auch interessant.

  3. Das neue Gehege hat 2 Etagen. Alle Häuser, die im Moment drin sind, sind ebenfalls neu und damit duftneutral.

    Leo kam als erster über Nacht rein, die beiden Damen erst danach.

    Leo wird immer noch nicht geliebt, und er versteckt sich und gibt beruhigende Geräusche von sich. Aber er wird kaum bedroht, das ist ja schon was.

    Das wird schon.

  4. Das Kerlchen sitzt jetzt seit 2 Tagen auf dem gleichen Fleck. Er frisst nichts, wenn man es ihm nicht direkt hinschiebt. Am liebsten würde er rausspringen, wenn man das Gehege aufmacht. Dabei ist nur Stella bei ihm, die Oberzicke ist eine Etage höher. Stella ist neugierig auf ihn, aber das Kerlchen zittert sich einen ab.

    Hat das schonmal jemand von euch erlebt? Wie lange kann das dauern? Ich habe das Gefühl, dass er vorher keine Meeries kannte und seit der ersten Begegnung nur Panik vor diesen schrecklichen Lebewesen hat. Bei einem Hund wüsste ich, was ich machen würde.

  5. Ich reiche mal nach, wie es weitergegangen ist:

    Nach einem längeren Telefonat mit einer Frau, die Vergesellschaftungen schon sehr oft gemacht hatte, baute ich ein neues Behelfsgehege in einem für die Tiere fremden Raum. Da alles geruchsneutral sein sollte, nahm ich zugeschnittene Kartons als Unterstellmöglichkeiten, als Unterlage doppelte Betttücher. Das Gehege hatte 2×2 Meter für die 3 Meeries, in die Mitte kam ein Berg Heu als Sichtschutz.

    Leo kam als erstes rein, bevor er aber Duftmarken setzen konnte, folgten schon die beiden Damen. Er setzte sich wieder in eine Ecke, obwohl die beiden sich überhaupt nicht für ihn interessierten, und saß dort wieder tagelang. Ich baute so im und am Gehege rum, dass er keine Ecken mehr hatte, und er fing dann tatsächlich an, sich Tag für Tag schrittweise in die Mitte zu arbeiten. Sein Fressen gab ich ihm immer so, dass er drankam, Heu hatte ich sowieso um ihn herum drapiert, dass er einen Schutz hatte, denn er ging nicht in einen Unterschlupf.

    Nach 2 Wochen baute ich das Gehege immer kleiner, und weil es immer noch keine Probleme gab und er sich ohne Weiteres bis in die Mitte traute, setzte ich die drei nach einer weiteren Woche in ihr richtiges Gehege.

    Wieder hockte er sich in seine Ecke, wieder baute ich zu, und es dauerte nur wenige Tage, bis er vorsichtig erst bis zur Mitte kam, und wenn es Frischfutter gab, lief er auch mal komplett rum. Immer ängstlich aufpassend, aber immerhin. Die beiden Weibsen schnuffelten mal an ihm, aber der Ärger war vorbei. Dachte ich.

    Nach einiger Zeit fing er wieder an mit seinem Angstgequieke. Ich sah nach zwei Tagen dass Stella, die bis dahin Harmlose, ihn jagte, sie versuchte definitiv, ihn am Hintern zu beißen. Als ich ihn untersuchte, sah ich dort eine Stelle, die zwar nicht blutete, aber angeritzt war.

    Bei dem Telefongespräch hatte ich erfahren, dass kleine Beißereien durchaus sein könnten, besonders vorne am Kopf, und ich Baldrian zu mir nehmen sollte, weil das ok wäre. 😀 Das Einzige, was nicht passieren dürfte, wäre Beißen am Popo, weil dann klar wäre, dass das Meerie nie akzeptiert werden würde und man es wegjagen würde.

    So, jetzt habe ich unten die beiden Damen, die sich mit dem großen Dach über dem Kopf sauwohl fühlen, und oben einen einsamen Leo. Der sich zwar alleine sicherer fühlt, aber Einzelhaltung ist nicht bei uns. Was mache ich? Wenn ich versuche, ihn mit einem neuen Meerie zusammen zu bringen und es klappt, dann hätte ich oben und unten jeweils zwei Meeries bei einer Fläche von 0,8×1,8m. Ohne Auslauf zu klein, oder was meint ihr?

  6. Puhhhh…..das ist ja schwierig. Von so einer Vergesellschaftung habe ich noch nie gehört.

    Ich habe eben mal mit einer Bekannten gesprochen, die züchtet und deswegen auch schon mal vergesellschaften muss und sie schwört auf die Kleinraummethode.

    Käfig der nur 80 lang ist und alle Meeris rein und nur Heu zum verstecken rein.

    Ob diese Methode allerdings „gesund“ ist…..ich weiß es nicht.

  7. Doch, solche Vergesellschaftungen gibt es wohl öfter, meistens aber mit Erfolg. :rolleyes:

    Ich hab einen langen Atem, die Vergesellschaftung unseres Hundes dauerte auch sehr lange 😀 , aber ich denke, dass bei den dreien keine Chance mehr ist. Ist meine Schuld, ich habs am Anfang, weil ich nicht wusste, dass es auch bei dieser Geschlechterkonstellation Probleme geben kann, versaut.

    Ich steh jetzt mit einem Fragezeichen im Gesicht da. Leo ist auf reines Frischfutter mit Heu umgestellt. Soweit ich informiert bin, kann man Trofumeeris nicht von heute auf morgen umstellen. Wenn ich jetzt ein fremdes Meeri dazu setze, ist das aber aller Wahrscheinlichkeit nach eines. Das gleiche Problem, wenn ich ihn versuche, woanders hin zu vermitteln. Ich könnte ihn vorher auf Trofu umstellen, aber, wenn ich ehrlich bin, will ich das nicht. Ich suche nach karierten Maiglöckchen, ich weiß. *seufz

  8. Hallo Marion,

    ich habe auch schon oft gehört, dass das mit der Kleinraummethode klappen soll. Manche Leute haben auch Erfolg mit „Stresssituationen“ wie z.B gemeinsames Autofahren in der Transportbox.

    Dass die „Popobeißerei“ ein Zeichen für nicht Vergesellschaftungsfähigkeit sein soll ist mir neu und das kann ich aus eigenen Beobachtungen auch nicht bestätigen.

    Ich persönlich würde sie wohl zusammensetzen und nicht trennen, solange nicht wirklich Blut fließt (kleine Kratzer zählen nicht…).

    Ansonsten fände ich die Grundfläche wie Du sie angegeben hast aber in Ordnung für je zwei Tiere(selbst noch zwei mehr fänd ich in Ordnung, bin aber ab einer gewissen Größe auch kein Freund von diesen Mindestgrößenforderungen, wo niemand wirklich weiß wo die herkommen…).

  9. Ich denke mir, dass diese Kleinraummethode mit der Konfrontationsmethode bei Hunden zu vergleichen ist: Das Tier wird mit seinen Ängsten so lange konfrontiert, bis es aufgibt. Plump ausgedrückt. Diese Methode ist für mich sehr fraglich.

    Dann werde ich mal sehen, ob ein neues Meeri bei uns einzieht. Da muss ich noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten bei meiner besseren Hälfte. 😉

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