Schwieriges Thema: Ein?scherung von verstorbenen Menschen?

Hallo,

die Frage steht schon oben.

Eine meiner entfernteren Verwandten hat kürzlich ihre verstorbene Mutter „aus Kostengründen“ einäschern lassen. (Die zuvor verstorbene Mutter war aber „anscheinend“ zu Lebzeiten damit einverstanden.)

Wie soll man denn als naher Angehöriger vorgehen, wenn der zuvor Verstorbene keinen letzten Willen darüber hinterlassen hat, ob er oder sie eingeäschert werden will oder nicht? 😕

(So nebenbei: Mit meiner kranken Mutter, deren Lebenserwartung nur Gott weiß, habe ich inzwischen geklärt, dass sie nach ihrem Willen NICHT eingeäschert wird; also werde ich sie auch nicht einäschern lassen.)

Aber was macht man, wenn man einen nahen Angehörigen beerdigen muss und keine letzte Willensverfügung darüber da ist, wie der oder die Verstorbene beerdigt werden möchte? 😕

Viele nachdenkliche Grüße

Brigitte

16 Antworten auf „Schwieriges Thema: Ein?scherung von verstorbenen Menschen?“

  1. Hallo Brigitte!

    Wenn der Verstorbene nicht hinterlassen hat, wie er beerdigt werden will, dann würde ich es so entscheiden, wie ich es für richtig halte und wie ich damit umgehen kann.

    Mein Schwiegervater z.B. will sich später einmal einäschern lassen und unter einem Baum wird dann die Asche verstreut. Das gibt es in einigen Jahren später einmal auf dem neuen Friedhof in unserer Kreisstadt.

    Ich weiß noch nicht, wie ich dann damit umgehen soll.

    Der Gedanke an die Verbrennung ist für mich nicht gerade angenehm. Und daß ich dann später auch kein Grab habe, das ich besuchen und mit Blumen schmücken kann, macht es auch nicht gerade leichter.

    Ein schwieriges Thema.

    In der Firma haben wir gemerkt, daß die Einäscherungen viel, viel mehr geworden sind. Einige Leute sagen, das ist einfacher, denn meistens ist das Grab sehr klein und oft mit einer Platte abgedeckt. Klar ist das auf die Dauer billiger für die Angehörigen.

    Aber richtig anfreunden kann ich mich damit noch nicht.

  2. Hallo Gabi,

    viele von uns wissen ja, dass du im Gartenfachhandel arbeitest.

    Daher noch eine Frage an dich oder andere, die sich damit auskennen:

    Ich kann doch auch einen Sarg mit Leichnam ohne Verbrennung bestatten lassen und danach eine Marmorplatte darauf legen lassen, wenn ich selber als Angehörige keine Zeit habe, das Grab zu pflegen oder das Geld habe, das Grab pflegen zu lassen.

    So eine Platte mag erst mal teurer sein; aber wenn ich 20 Jahre lang jemanden zur Grabpflege beschäftigen muss für einen Angehörigen, der weit weg verstorben ist, dann kommt das doch m. E. finanziell auf dasselbe heraus, oder? 😕

    Ich selber könnte mir auch nicht vorstellen, das Grab eines Angehörigen zu besuchen, dessen Leichnam nur noch aus Asche besteht. (Zu Asche und Staub macht Gott bzw. die Natur jedes Lebewesen; aber nicht dadurch, dass ich diesen Vorgang als Mensch selber beschleunige.)

    So etwas gab es auch in meiner engeren Verwandtschaft noch nicht.

    Wir haben alle Toten im offenen Sarg gesehen und gesehen und gewusst,

    WEN wir da unter die Erde bringen.

    Entschuldigung, dass ich dieses Thema gerade zur Karnevals- bzw. Faschingszeit bringe. (Es hat mich nur gerade aktuell sehr bewegt.)

    Viele Grüße

    Brigitte

  3. Hallo Brigitte!

    Natürlich kannst Du auch auf einem normalen Grab eine Platte anbringen lassen, alles eine Frage der Kosten und, soweit ich weiß, auch eine Sache der Friedhofsordnung.

    Klar spart man am Ende Kosten, man hat ja keine Bepflanzung, die regelmäßig gepflegt werden muß, aber man muß auch später an die Entsorgung der Platte denken, wenn die Ruhezeit einmal abgelaufen ist.

    Eine Urnenbeisetzung erscheint einem vielleicht billiger, aber man muß bedenken: ich brauche einen Sarg UND später die Urne. Was eine Einäscherung jetzt wirklich kostet, weiß ich nicht.

    Eine Grabpflege z.B. für ein Einzelgrab über 20 Jahre kostet ca. 6.000,– bis 7.000,– Euro, eine Doppelgrabpflege locker über 10.000,– Euro.

    Das ist aber natürlich alles ausbaufähig, d.h. wenn jemand zu den Sterbe- oder Geburtstagen zusätzlich einen Strauß aufs Grab stellen läßt, zu Allerheiligen ein Gesteck, zu Ostern eine Schale, dann kommt das alles wesentlich teurer.

    Heutzutage kannst Du aber alles bereits schon zu Lebzeiten regeln, sei es deine Bestattung oder die nach sich ziehende Grabpflege.

  4. Also mein Vater wollte eingeäschert werde und wurde das auch.

    Ich weiß, das mein Opa auch eingeäschert wurde, aber ob es sein Wunsch war, kann ich nicht sagen.

    allerdings weiß ich, das der Friedhof auf dem er liegt, nur noch Urnenbestattungen vorgenommen werden. Da der Friedhof mitten in der Stadt ist und so mit für die alten Leute am besten zu erreichen ist, lassen sich dort auch viele Leute einäschern.

    Mein Oma zum Beispiel möchte annonym beigesetzt werden. Das wird auch nur als Urne gemacht. Sie möchte nicht, das sich eines von den Kindern verpflichtet fühlt, das Grab zu pflegen oder das dort der Streit ausbircht, in welcher Stadt Oma nun beigesetzt wird, weil meine Mutter und mein Onkel nun in anderen Städten wohnen und nicht mehr bei Oma in der Stadt.

    Eigeltich denkt man ja immer mal darüber nach und spricht auch schon mal darüber. Mein bester Freund hatte in einem Gespräch auch einmal darüber geäußert, wie er sich seine Beerdigung vorstellt. Als er dann ganz plötzlich aus dem Leben gerissen wurde, erinnerte sich jemand daran und so wurde aus dem Gespräch plötzlich die Wahrheit und man hat dann versucht, das so gut wie eben möglich umzusetzen.

  5. Hmmm, ach ja, die Friedhofsordnung muss man ja auch noch beachten.

    So könnten wir z. B. meine Schwiegermutter nicht mehr in dem vorgesehenen Doppelgrab neben ihrem verstorbenen Mann beerdigen, weil das Grundwasser in der Umgebung zu hoch gestiegen ist und damit lt. Behörden keine Bestattung eines Leichnams (- wohl aber von Urnen -) mehr zulässig ist.

    Als meine kranke Mutter von dem o. g. Beispiel der Einäscherung erfuhr, meinte sie zunächst, na ja, aus Kostengründen würde sie sich dann auch einäschern lassen.

    Ich habe ihr das aber ausgeredet. Eine Beerdigung ist sowieso teuer. Da kommt es auf 1 oder 2 Tausend Euro mehr oder weniger für mich nicht drauf an, auch wenn ich auch kein reicher Krösus bin.

    Viele Grüße

    Brigitte

  6. Hallo,

    also wenn derjenige es nicht für Nötig befunden hat, über seine Beerdigung zu sprechen, würde ich so entscheiden, wie ich es für richtig halte. Es kommt ja auch blöd, wenn ich z.B. meine Mutter fragen würde, wie sie begraben werden will. Das hört sich so an, als ob man es nicht erwarten kann, bis sie unter der Erde ist.

    Das mit den Platten drauflegen, ist nicht überall erlaubt. Und das ist halt auch das Problem. Das Grab von meinem Schwiegeropa ist so weit entfernt, dass wir es später mal (wenn die Eltern gestorben sind) nicht richtig pflegen können. Und einen Gärtner muss man sich auch erst leisten können. Und wenn man nur so wucherzeugs wachsen läßt, sieht es ja auch nach nichts aus.

    Mir selber ist ein Grab nicht so wichtig. An meine eigene Oma denke ich öfters, aber am Grab bin ich schon lange nicht mehr gewesen. Ich denke, da ist halt jeder anderst.

  7. Hallo Bettina & alle,

    natürlich bin ich nicht selber auf das Thema gekommen, sondern gerade deshalb, weil meine Mutter es selber ansprach in dem o. g. Zusammenhang, als die Frau meines Cousins ihre Mutter einäschern ließ.

    Aber wieso – Frage an alle – soll das Plattenauflegen nicht mehr erlaubt sein, sofern es erlaubt ist, einen Toten ohne Einäscherung zu bestatten? 😕

    Meine Mutter will aber keine Einäscherung. (Über dieses Thema kann man, wenn man es denn kann, offen diskutieren.)

    Außer meiner Mutter und meiner Schwiegermutter und im schlimmsten Fall meines Mannes oder meiner sehr viel jüngeren Schwester werde ich selber in den nächsten Jahren wahrscheinlich niemanden selber bestatten lassen müssen.

    Aber ich finde es gut, wenn man noch zu Lebzeiten über dieses Thema diskutiert und seinen eigenen Willen darüber äußert.

    (Ich selber will jedenfalls nicht verbrannt werden. – Das habe ich meinen nahen Angehörigen auch so mitgeteilt.)

    Viele Grüße

    Brigitte

  8. Hallo Brigitte!

    Die Friedhofsordnung ist wirklich von Gemeinde zu Gemeinde bzw. Stadt verschieden.

    Bei uns im Dorf sind Platten erst seit einigen Jahren erlaubt, Urnenbeisetzungen gibt es seit ca. 2 Jahren. Auch darf man bei uns nicht innerhalb des Grabes (also zusätzlich zur Grabeinfassung) durchgehende Steine legen, die müssen durchbrochen sein.

    Warum? Keine Ahnung! 😕

    In der nächstgelegenen Stadt dagegen ist anscheinend alles erlaubt, von halben Platten, ausgeschnittenen Platten, die Platz für eine Blumenecke lassen, Einfassungen….

    Die Grabpflege kann in der Tat erhebliche Kosten verursachen, wenn man, wie ich, auf einem Dorf wohnt und die Ruhezeit zwischen 25 und 30 Jahren liegt.

    In all den Jahren muß man sich um das Grab kümmern bzw. es pflegen lassen, sonst wird man von der Friedhofsverwaltung angeschrieben.

    In großen Städten hingegen (ich weiß das aus München) beträgt die Liegezeit nur ca. 10 Jahre.

    Daher finde ich, ein Grabplatte sieht doch ordentlich aus und wenn man dann das Grab selten besucht, kann man ja einen Blumenstrauß hinlegen.

    Brigitte, ich würde wirklich so entscheiden, wie ich es für richtig halte, wenn Deine Mutter nicht vorher einen Wunsch äußert.

  9. Hallo Gabi,

    ja, doch: Meine Mutter hat ja letztlich gesagt, dass sie nicht eingeäschert werden möchte.

    Meine kranke Mutter wohnt aber ca. 300 km entfernt von mir. (Niemand weiß, ob sie noch einige Tage oder 10 Jahre lang leben wird.)

    Fazit: Dann muss ich wohl im Vorhinein klären lassen, wo ich sie bestatten lassen könnte – mit Platte auf dem Grab – ohne Verbrennung.

    Oh je oh je, warum ist Sterben so kompliziert? 😕

    Viele Grüße

    Brigitte

  10. Hallo,

    warum bei manchen das mit den Platten erlaubt ist und bei manchen nicht, kann ich auch nicht genau sagen. Ich vermute mal, dass es mit dem Boden zusammenhängt. Vielleicht verhindert ein Platte das Verrotten (weil ja kein Regen durchkommt)? Oder es geht langsamer und die Liegezeiten sollen aber verkürzt werden? Letztendlich müsste man einfach mal nachfragen, warum das so ist.

  11. Wenn der Verstorbene nicht zu Lebzeiten gesagt/hinterlegt hat, wie er bestattet werden mchte, sollten die Angehörigen es halt nach ihrem eigenen Wunsch machen.

    Meine Tante/Onkel haben eine Bestattungsvorsorge oder wie immer das heißt bei einem Beerdigungsinstitut gemacht und bezahlt, da ist dann alles für später geregelt.

    Mein Vater hat schon seit Jahren erzählt, dass er sich später „ausstreuen lassen“ will….bei uns in der Nähe gibt es einen Friedhof, wo das geht… da weiß ich also auch Bescheid, auch wenn es nichts schriftliches gibt (und er jetzt seit ein paar Jahren geistig nicht mehr fit ist und also aktuell nichts Wirksames sagen könnte.)

    Meine Mutter will es änlich haben.

    Ich selbst bin von der Idee der Friedwälder sehr angetan, da gibt es aber noch nicht viele von.

    Juliane

  12. Hallo Brigitte!

    Heute konnte ich in einem Gespräch mit unserem hiesigen Bestatter einiges klären, was Dir vielleicht weiter hilft.

    Platten sind wirklich auf einigen Friedhöfen verboten, das liegt u.a. daran, weil dort die Erde sehr stark verdichtet wird, durch die Platte nur wenig Luft hinein kommt und so der Leichnam wesentlich langsamer verwesen kann. Ist die Ruhezeit entsprechend kurz (in Großstädten ist das oft der Fall), kann es hier zu Problemen kommen.

    Auch, wenn in der Reihe, in der das Grab ist, bereits Gräber mit Grabplatten bestehen, kann die Gemeinde diese neue Platte aus oben genannten Grund verbieten.

    Da muß man aber dann gezielt bei der Friedhofsverwaltung nachfragen.

    Ein normales Tiefgrab kostet bei uns (Kleinstadt) ca. 950,– Euro, eine Urnengrabstätte dagegen nur knapp über 100,– Euro.

    Wenn man noch in einer Großstadt wohnt, die über ein eigenes Krematorium verfügt, spart man sich auch die Überführungskosten.

    Wenn man das also finanziell sieht, ist eine Urnengrabstätte auf die Dauer billiger, zumal die Liegezeit bei uns hier nur 15 Jahre beträgt, im Gegensatz zu einer „normalen“ Grabstätte, die bei 25 Jahre liegt.

    Allein beider Bepflanzung macht sich das bemerkbar, die normalen Urnengräber haben hier eine Größe von 50 c 50 cm, während ein Tief- oder Doppelgrab natürlich erheblich größer ist.

    Das ist aber, wie gesagt, von Gemeinde zu Gemeinde verschieden.

  13. Hallo,

    danke für Eure interessanten Infos!

    Kosten hin oder her: Ich werde niemals jemanden beerdigen, den ich verbrennen lassen soll, selbst wenn das der Wille des Verstorbenen sein sollte.

    Zu einer solchen Beerdigung gehe ich dann erst gar nicht hin.

    Und Beerdigungen, die ich selber veranlassen müsste, werden ohne Verbrennung erfolgen, egal was es kostet. Meine religiöse Überzeugung scheut sich vor einer Verbrennung.

    Und wenn ich auf manchen Friedhöfen schon keine Platten legen darf, dann beauftrage ich eben jemanden mit der Grabpflege. (Ich selber will auch nicht verbrannt werden. Das ist eine fürchterliche Vorstellung für mich, auch wenn der Körper tot ist.)

    Viele Grüße

    Brigitte

  14. Naja, so die Vorstellung, von Würmer und Käfern langsam aufgefressen zu werden ist aber auch nicht angenehmer als zu verbrennen , oder ?!

    „Schön“ – wenn man es in diesem Zusammenhang überhaupt so nennen kann – finde ich es bei den Kelten: Der Verstorbene wird an einem besonderen Platz auf einem Holsstapel verbrannt, die Freunde/Verwandten stehen dabei, sehen wie sich Holz und Verstorbener gemeinsam als Asche in die Luft („Himmel“) heben, wieder eins mit dem Universum werden,….

    Besser als im Krematorium!

    Juliane

  15. Also ich würde mich auch nie verbrennen lassen,schon der Gedanke daran brrrr, was wenn ich nur Scheintod bin,oder so?Ich weiß die Vorstellung ist absurd,aber sowas hat es schon oft gegeben.

    Ein Bekannter deren Vater Bestatter war,erzählte mal,daß auf dem weg zum Grab,jemand im Sarg geklopft hat,und so gerettet wurde.Jetzt stellt euch vor,ihr wäret im Feuer. 🙁 🙁

    Eigenlich haben wir uns,wenn ich ehrlich bin noch nie Gedanken darüber gemacht.

    Ich will gar nicht Sterben,der Gedanke macht mir Angst. 🙁

  16. Hallo,

    habe mir mal nicht alle Beiträge durchgelesen, aber:

    Ich werde keine Nachkommenhaben und will meine Patenkindern oder anderen Verwadten nicht im Tod auf der Tasche liegen oder sie nerven mit der Grabpflege.

    Habe zwar noch kein Testament aber mein eFamilie weiß, daß ich in Luxembourg eingeäschert werden will und meine Asche soll verstreut werden. So tauge ich wenigstens noch als Kompost.

    Meine Mutter ist die einzige, sie sich darüber aufregt. Falls ich vor meinen eltern sterben sollte, will sie einen Ort haben, wo sie hingehen kann. Ich finde das Quatsch! Wenn man sieht, wie die guten Christen (Katholiken) aus Boshaftigkeit andere liebevoll gepflegte Gräber zerstören oder Pflanzen davon klauen, da geht mir echt die Galle über. Diesen kummer will ich anderen ersparen.

    Wieviel Aufregung höre ich in der Verwandschaft, weil der oder die andere das Grab nicht so pflegt, wie es sich schickt. AAAAAAAAHHHH; wofür sind diese Gräber???? als Ruhe- und Gedenkstätte oder als Auslöser für Neid, Mißgunst und Familienkrach.

    Wie oft gibt es dann auch noch Krach ums liebe Geld der Grabpflege usw.

    Wenn man jemanden liebt, dann lebt er im Herzen weiter und am Geburtstag zündet man dann eine Kerze für diese Person an. Fertig!

    Nach meinem Tod soll die Beerdigung sein, ab ins Krematorium, düngen. ENDE! Danach soll sich keiner mehr ärgern über mich und die Kosten, die ich verursache.

    Ich bin ein sehr sentimentaler und emotionaler Mensch aber das was Kirche und Staat aus dem Sterben gemacht haben… Nä, da vergeht einem echt die Lust am Tod!!!

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