Fragen zu Nagern…

Hallo zusammen,

ich hätte ein paar Fragen an euch, da wir noch „Nager-Neulinge“ sind.

Wir haben seit ca 1 Woche zwei Mäuse (beide Albinos), die ursprünglich Futtermäuse waren. 🙄

Der eine ist auch soweit in Ordnung, der zweite hat aber ein ziemlich zerscheuertes (?) Fell am Kopf und bekommt die Augen kaum auf, zusätzlich hat er Durchfall.Meine Vermutung ist, daß er einfach noch zu klein für ein „normales“ Mäuseleben ist, da er noch sehr klein ist. Was können wir für ihn tun?

Zweite Frage: Beide haben die unangenehme Neigung, ihren Futternapf als Toilette zu nutzen, kaum hat man das Futter gewechselt und den Napf gereinigt, stürzen sie sich wieder drauf. Was können wir dagegen tun?

Und die letzte Frage: Da eine Maus ein Männchen und eine (die kleinere) ein Weibchen ist, müssen wir sie bald trennen. Können Mäuse mit anderen Nagern wie Ratten oder Rennmäusen zusammen gehalten werden?

Würde mich über ein paar Antworten von erfahreneren Nagerhaltern freuen.

Grüße

Annie

7 Antworten auf „Fragen zu Nagern…“

  1. Hallo Annie!

    Herzlichen Glückwunsch erst mal zu Deinen beiden neuen Hausbewohnern. Da es sich um Bock und Weibchen handelt und Du das genaue Alter nicht kennst, kann ich Dir nur raten, die beiden jetzt schon zu trennen. Sonst hast Du bald unerwünschten Nachwuchs.

    Futtermäuse werden leider sehr häufig viel zu früh von der Mutter getrennt, sodaß sie nicht selten sehr klein und mickrig bleiben. Du solltest auf alle Fälle in der nächsten Zeit viel päppeln. Stell ruhig mal ein Schälchen mit Kondensmilch oder Sahne in den Käfig, auch Katzentrockenfutter (pro Maus 3 – 4 Stück pro Tag) ist sinnvoll. Wenn Du drankommen kannst, auch Vogelaufzucht- oder -eifutter. Das wird mit ein wenig Wasser zu einer Art Pampe angerührt, die bei mir immer der Renner ist. Damit solltest Du beide genug päppeln können. Klein werden sie vermutlich immer bleiben. Ich denke nicht, daß sie ausgewachsen mehr als 30 g auf die Waage bringen werden. Das heißt aber nicht, daß sie krank oder krankheitsanfälliger wären.

    Eine Gemeinschaftshaltung mit Ratten oder Rennmäusen ist nicht zu empfehlen. Das geht in aller Regel nicht gut, Ratten können Farbmäusen ernste wenn nicht gar tödliche Verletzungen zufügen. Stachelmäuse kann man allerdings mit Farbmäusen vergesellschaften. Trotzdem ist immer ein Partner der selben Mauseart am schönsten. Demnach solltest Du über je eine weitere Farbmaus oder alternativ über Kastration des Bockes nachdenken. Kastration ist allerdings eine Sache, die ich nicht unbedingt empfehlen würde. Näheres dazu kannst Du auf meiner HP finden. Die ist unten gelinkt.

    Die aufgeschubberte Stelle auf dem Kopf ist vermutlich bedingt durch sehr hingebungsvolles Putzen einer anderen Maus entstanden. Im Normalfall wächst das Fell wieder gut nach. Beobachten solltest Du es trotzdem, weil es auch ein Hinweis auf Parasitenbefall der Haut und des Felles sein kann.

    Der Futternapf wird bei meinen Böckchen auch grundsätzlich als Toilette mißbraucht. Das ist ziemlich ärgerlich. Aber diesen Ärger halte ich mir so vom Leib, als daß ich das Futter meist einfach auf den Bodenbelag gebe. In freier Natur verbringen Mäuse einen Großteil des Tages bzw. der Nacht mit der Nahrungssuche. Daher schadet es gar nicht, wenn das Futter in der Streu über den Käfig verteilt ist. Und paniert wird es im Futternapf nach spätestens zwei Stunden eh 😉 . Feuchtes Futter ist natürlich schon napftauglicher 😉 .

  2. Hallo Meike,

    jap, die zwei sind echt super süss! Kann ja mal ein paar Bilder zeigen, wenn die zwei wieder fit sind. Jetzt haben sie nämlich beide Durchfall und den Käfig sauberzuhalten ist ein echter Ganztagsjob… 😛

    Problem ist ja, daß der Große eigentlich ganz normal gewachsen ist, wie eine Maus halt sein sollte. Nur der Kleine schwächelt halt immer und es dürfte schwierig sein, die zwei getrennt zu füttern. Aber wir versuchen es mal.

    Mal sehen, was die zwei für Gesellschaft bekommen. Nur, sie trennen und dann allein halten fände ich nicht fair.

    Was das Fell am Kopf angeht, weiß ich nicht woher das kommt. Pinky (der Große) befaßt sich nicht SO hingebungsvoll mit der Kleineren (Brain). Und zusammen mit den nie ganz offenen Augen sieht mir das eher nach einem Infekt aus. Also: Tierarzt-Time :-/

    Den Tipp mit dem Futter über der Einstreu werde ich mal versuchen, danke.

    Grüße

    Annie

  3. Hallo Annie!

    Die beiden jeweils alleine zu halten, wäre wirklich nicht artgerecht. In ganz seltenen Fällen kann das bei sehr aggressiven Böcken notwendig werden, aber im Normalfall sollte das nicht passieren.

    Für Böckchen gilt übrigens nicht die Devise „je größer der Käfig, desto besser“, sondern er sollte recht klein sein. Probiere bei zwei Böcken mal ein Aqua mit 50 x 30 cm aus – das könnte aber schon zuviel sein.

    Mit verklebten Augen hab ich bei Jungmäusen schon häufiger zu tun gehabt. In der Regel war das aber alles harmloser Natur. Bei den beiden kann es aber schon allein aufgrund der dubiosen Herkunft nicht schaden, sie mal durchchecken zu lassen. Vor allem jetzt mit dem Durchfall…

  4. Und das nächste Problem… 😛

    Die beiden Weißen haben sich soweit erholt, Pinky hat etwas sehr zugenommen (wenn man Männern die Tierpflege überläßt, tse… 😆 ), Brain ist ein ganz, ganz süßes, graziles Mäuschen geworden.

    So, nun wollten wir „aufrüsten“ und haben noch ein Männchen und zwei Weibchen (die sich auch als Männchen entpuppten) dazugenommen. Nun haben wir vier Jungs und eine Dame. Die Jungs-selbst die beiden, die zusammen aufgewachsen sind-kloppen sich allerdings permanent, unser Braunschecke Raymon (eigentlich sehr zutraulich und nicht sehr aggressiv) hat gleich zu Anfang einige Bißwunden abbekommen. Da die Mäuse bei meinem Freund leben, hat er sie erstmal alle fünf einzeln untergebracht-kann ja auch keine Dauerlösung sein…

    Wir haben jetzt etwas Hemmungen, nochmal ein Weibchen zu holen, da das ja, wenn Brain nicht mitspielt, noch ein Single-Mäuslein wird. Gibt es irgendwelche Möglichkeiten, den Herrenclub doch noch zu vergesellschaften?

    Gruß

    Annie

  5. Hallo Annie!

    Schön, mal wieder von Dir zu hören 🙂 !

    Für die Jungs erst mal folgendes: Nimm Dir einen kleinen Transportkäfig. Je kleiner, desto besser. Da setzt Du die Jungs rein. Außer der Streu alles raus. Auch den Futternapf. Wenn Du einen Wassernapf hast, dann wechsle ihn zumindest vorübergehend gegen eine Nagertränke aus, die Du von außen anbringen kannst. Kein Spielzeug, kein nichts außer Streu in diese Transportbox. Am ersten Tag gibst Du kein Futter mehr, Futter erst wieder am zweiten Tag, das nicht im Napf, sondern auf den Boden. Zu Anfang wird es auch in diesem kleinen Behältnis Zoff geben, das wird aber nach zwei, drei, vier Tagen nachlassen. Wenn Ruhe ist, kannst Du als erstes wieder einen Futternapf reinstellen. Wenn das gutgeht, stellst Du die Transportbox in den Käfig, den Du vorher komplett mit Spülmittel reinigst. Spielzeug raus aus dem Käfig. Dann läßt Du sie noch zwei oder drei Tage in der Transportbox im Käfig. Der Käfig nimmt so schon etwas von dem Duft der Burschen an. In dieser Zeit kannst Du mal versuchen, etwas wie z.B. eine Klorolle reinzulegen in die Transportbox. Wenn alles friedlich bleibt, kannst Du nach einiger Zeit die Jungs aus der Transportbox rauslassen. Spielzeug nur vorsichtig Stück um Stück wieder in den Käfig hinein. Wenn es Zoff gibt, gleich wieder heraus mit dem Spielzeug. Möglicherweise wirst Du die Jungs dauerhaft ohne Spielzeug halten müssen. Dann kann vielleicht nur ein Häuschen drinbleiben. Leider ist das bei Böcken auch gut möglich…

    Noch eine Frage wie groß ist der Käfig? Ist es ein richtiger Käfig oder ein Aquarium?

    Für Brain und Gesellschaft ist alles nicht so problematisch. Weibchen sind in aller Regel sehr gut zu vergesellschaften. Auch auf größerem Raum. Wenn man die auf neutralem Boden zusammensetzt, dann ist normalerweise nach ein paar Stunden alles in Butter.

    Woher kommst Du denn? Ich möchte meine Mauseschar nämlich verkleinern und man könnte ausprobieren. Allerdings sind die auch nicht mehr ganz quietschjung 😉 .

  6. Hallo Meike,

    ich komme aus Dortmund, die Mäuse leben in Meerbusch bei Düsseldorf.

    Danke dir erstmal für deine Tipps, werde die so weitergeben. Mal sehen, was das gibt. Abgeben will ich von denen kaum noch eine, besonders nicht die Maus, die mein Freund gerne weggeben würde, ist ein bildschönes Tier…wird echt Zeit für die Fotos… 😀

    Annie

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