Liebe Admins… Da ich dieses Thema nicht so richtig unterbringen kann, stell ich es hier rein. Sollte das nicht richtig sein, bitte ich um die Umsetzung ins richtige Thema
Gruss Susanne und Kenai
Liebe Leute,
immer wieder höre oder lese ich von Leuten, ….. diese Rasse ist dumm um nicht zu sagen strunzdumm, etc…. (ich selbst ertapp ich dabei auch ab und an :whistling: ) Dummheit oder Intelligenz ist immer eine Auslegungssache!!
Ich möchte hier nur mal dazu sagen, dass es eigentlich keine mir bekannte Rasse gibt, die wirklich strunzdumm wäre, (ok, manche Grossrassen haben eine längere Leitung bis oben im Hirn was ankommt ) sondern dass es von den Haltungsbedingungen und Beschäftigungsweisen abhängt, ob die natürliche Intelligenz der jeweiligen Rasse herausgekitzelt und gefördert wird, oder nicht. Als dumm kann man doch keinen Hund bezeichnen, nur weil er klein ist oder sehr ruhig rüberkommt. Dumm ist höchstens der Hundehalter, weil er den Hund schlimmstenfalls zum Couchpotatoe degradiert.
Der Hund selbst kann sich seinen neuen Besitzer leider nicht aussuchen, also landen viele in Zweibeiner-Händen, die nach Schönheit oder Grössenordnung gehn, ohne sich über die Anforderungen klar zu sein, die jede Rasse mit sich bringt. Ob nun Schäferhund, Labrador-Retriever, Spaniel, oder Stafford-Terrier oder all die anderen Rassehunde… keiner ist wirklich dumm! Wenn, dann wird er dumm gemacht und/oder falsch behandelt.
Es gibt keine „dummen“ Hunde, nur unterschiedliche Arten von Intelligenz.
Der wichtigste Punkt bei der geistigen Leistungsfähigkeit ist, wie du schon sagtest, die (möglichst frühe) Förderung der kognitiven Fähigkeiten von Seiten des Besitzers. Je mehr Eindrücke und Situationen der Hund erlebt desto „intelligenter“ wird er. Wenn er in einer reizarmen Umgebung aufwächst, entwickelt sich das Gehirn in engeren Bahnen. Neben diesen Eindrücken spielt natürlich auch das Erlernen der Arbeit/Kooperation mit dem Menschen eine wichtige Rolle.
Ein gutes Beispiel sind da die ehemaligen Strassenhunde. Sie sind sicherlich nicht in einer reizarmen Umgebung aufgewachsen und sind alles andere als dumm, da sie ja, in vielen Fällen, eine ganze Zeit lang für sich selbst sorgen mussten, sich also 24h am Tag mit Ressourcenbeschaffung und dem schieren Überleben beschäftigen mussten. Nun ist es aber so, dass diese Tiere, wenn sie den Sprung zum Haushund machen, ersteinmal lernen müssen mit dem Partner Mensch zu kooperieren, d.h. zusammenzuarbeiten und auf unsere Kommandos und Anleitung zu reagieren. Das ist ein richtiger „Lernprozess“, den ein Welpe vom Züchter so nicht durchlaufen muss.
Neben den zwei Aspekten: kognitive Reizverarbeitung und erlernen der Kooperation sollte man auch immer folgendes bedenken:
Eine weitere große Rolle spielt die genetische Disposition des Hundes. Damit meine ich nicht, dass bestimmte Rassen intelligenter sind als andere, sondern, wie bereits erwähnt, die unterschiedlichen Rassen haben unterschiedliche Arten von Intelligenz.
Nehmen wir beispielsweise den klassischen Arbeitshund, der gezielt darauf gezüchtet wurde mit dem Menschen zu kooperieren, bzw. Anweisungen des Menschen zu befolgen, wie z.B. den Border Collie, den viele Menschen als „intelligenten Hund“ bezeichnen.
Diese Art Hunde (gilt eigentlich insbesondere für alle Hütehundrassen), sind wahnsinnig gut in „ihrem“ Bereich, nämlich ihre Arbeit in Kooperation mit dem Mensch, aber in erster Linie auf Kommandos des Menschen zu reagieren.
In diesem Arbeitsfeld lernen sie sehr schnelle erweiterte Kommandos und Arbeiten (wie z.B. dieser berühmte Border, der ca. 100 Plüschtiere am Namen auseinanderhalten kann).
Nun ist es aber so, dass diese Hunde ihren Menschen und dessen Anweisungen wenig bis nicht hinterfragen, d.h. wenig Eigeninitiative zeigen. Das ist durchaus nichts schlechtes, denn ein Hütehund, der auf einmal beschliesst seinen eigenen Weg zu gehen ist sicher nicht wünschenswert.
Etwas anders sieht es schon wieder bei Herdenschutzhunden und Sennenhunden aus, hier musste sich der Mensch darauf verlassen können, dass der Hund Hof und Herde auch eigenständig verteidigen kann, d.h. er die Herde für die Nacht beruhigt in der Obhut des Hundes lassen konnte.
Diese Hunde zeigen in der Regel schon eine wesentlich stärkere Eigeninitative, als die reinen Hütehundrassen.
Gehen wir weiter zu den Jagdhunden, auch hier gibt es krasse Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen.
Zum einen die Jagdhunde MIT Führerbezug, also die klassischen Apportierrassen/Jagdbegleithunde wie Münsterländer, Deutsch-Kurzhaar, Retriever etc.
Diese Hunde sind darauf gezüchtet den Jäger zu unterstützen, wofür wieder ein guter Gehorsam notwendig ist, ein Apportierhund, der sich mit seiner „Beute“ auf und davon macht um sie selbst zu fressen nützt einem Jäger wenig.
Dann gibt es, manchmal sehr zu meinem Leidwesen ;), Jagdhunde OHNE Führerbezug. Diese Hunde wurden dafür gezüchtet, Wild (Niederwild) komplett eigenständig zu erlegen, der Hund braucht dafür keine Unterstützung oder Anweisung des Jägers, er tut es einfach. Beispiel dafür: Podencos.
Begleithundrassen und Schoßhundrassen wurden lange dazu gezüchtet einfach „nett“ zu Menschen zu sein und hübsch auszusehen (Mops, Bichon Frisée, Chevalier Spaniels etc.). Dabei ist allerdings zu beachten, dass viele Hunde, die wir heute als Schoßhunde bezeichnen eigentlich keine sind, sondern als Rattenjäger gezüchtet worden (Scotch Terrier, Yorkshire Terrier etc.).
Natürlich müssen alle obengenannten Hunde ihre „Arbeit“ erst erlernen. Ohne Erziehung und Prägung wird auch ein Border seinen Job nicht gut machen.
Welcher dieser Hunde jetzt „intelligenter“ ist, also der Border, der die Befehle umgehend befolgt, oder vllt. der Podenco, der Befehle hinterfragt und lieber Eigeninitiative zeigt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich glaube viele Menschen machen manchmal den Fehler, die Rasse eines Hundes, die das komplette Verhalten und auch die Intelligenz beeinflusst, zu ignorieren und jeden Hund, unabhängig von seiner genetischen Disposition, zu bewerten.
Meine Meinung dazu: es gibt keine dummen Rassen, es gibt nur Rassen die für unterschiedliche Verwendungen gezüchtet wurden und entsprechend dieser Veranlagung ein unterschiedliches Lern- und Arbeitsverhalten haben.
GlG
Sira
Ich finde es auch nicht gerade clever, wenn manche Hunde aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit als dumm oder intelligent bezeichnet werden. Wie Sira86 schon sagte, kommt es stark auf die ursprüngliche Verwendung der Hunde an und wie sie heute gehalten werden. Manche Einzelexemplare sind auch von natur aus ruhiger oder aktiver, aber das sind wir Menschen doch auch. Bei machen Rassen wird heutzutage leider auch mehr Wert auf bestimmte „Schönheitsmerkmale“ gelegt und das Wesen der Hunde ausser Acht gelassen, so dass sie halt „dumm“ rüberkommen. Bestes Beispiel ist doch der Pudel. Seine Frisur hatte früher was mit seiner Arbeit als Wasserjagdhund zu tun. Heute werden Schleifen und Bänder reingebunden und seltsame Modefrisuren geschnitten, so dass der ganze Hund einfach nur albern wirkt, dabei sind das hochintelligente Hunde, die gut und gerne lernen.
Ich darf meine Schnecknase beruhigt als Trantüte bezeichnen, denn sie ist ein wirklich ruhiges Exemplar von Labrador, aber doof ist sie deswegen noch lange nicht. Sie kannte nichts, als wir sie kriegten und dafür hat sie schnell und gut gelernt. Sie lernt heute (mit 15 Jahren) noch gut, wenn auch wesentlich langsamer – und wenn wir nicht aufpassen hat sie ganz schnell raus, wie sie ihren Kopf einfacher durchsetzen kann. Wenn ich nun unser Exemplar als Beispiel nehme, sind deswegen alle Labrador trantütig und doof? Ich kenne auch andere Labbis, die sehr erfolgreich als Rettungshunde eingesetzt werden, sind deshalb alle Labbis Rettungshunde?
Ausserdem kommt es ja auch immer darauf an, was ich als Halter will. Möchte ich einen aktiven Hund, werde ich meinen Hund von Anfang an entsprechend fördern und mit ihm arbeiten und mir evtl. auch eine entsprechend disponierte Rasse aussuchen. Möchte ich einen Hund, der einfach nur schön und lieb ist, werde ich mir einen anderen Hund aussuchen. Blöd ist halt, wenn ich mir irgendwo einen Welpen kaufe, nur weil er süß ist und die erwachsenen Hunde hübsch sind oder meine Freundin einen hat und ich habe mich nicht vorher damit beschäftigt, was ich mir für eine Rasse ins Haus hole und was diese Hunde für Ansprüche haben. Es gibt nicht umsonst so viele Border Collies und Australian Shepherds, die den eigenen Schwanz jaden oder Fliegen an der Wand hüten oder eben auch Nachbars Kinder zusammentreiben, weil sie nicht entsprechend ihrer Disposition beschäftigt werden. Sie sind halt keine Hunde, die mit einem kleinen oder größeren Spaziergang ausgelastet werden können, sie müssen auch Kopfarbeit machen. Und wenn die große Masse der Hundehalter endlich mal kapiert, dass Hunde Lebewesen sind, die artgerechte Beschäftigung brauchen und keine Maschinen, die man mit einem Knopfdruck an- und ausschalten kann, dann werden vielleicht auch endlich mal die Vorurteile über dumme und intelligente Hunde verschwinden und noch so einiges andere mehr).
Schön, dass wir so einer Meinung sind 🙂 Das ist doch sehr beruhigend.
Ich traf gerade einen Hund aus unserem Ort. Sie ist eine Labi-Hündin mit fast 12 Jahren. Normalerweise schleicht sie relativ lustlos hinter Herrchen her, doch heute war sie mit einem Hundesitter unterwegs und siehe da, sie konnte sogar Kenai zum Spiel auffordern und walzte ihre leider überflüssigen Pfunde 3 x über die komplette Wiese. Es war wieder richtig Leben in ihr. Der Hundesitter freute sich, ich freute mich und lobte sie und die Hunde waren zufrieden. Das zum Thema richtig beschäftigen und auslasten.
Claire zum Thema Border:
Hatte leztens ne Kundin auf dem Agility Platz da mit ihrem Border. Der Hund total überdreht, konnte keine fünf Sekunden ruhig sitzen. Laut Besitzerin waren sie in ihrem Hunde-Verein kurz vor der BH-Prüfung. (Bei diesem Verein ist es üblich, dass ein Hund übt und die andern derweil im Auto warten bis sie dran sind…). Bei uns läuft das bissl anders. Es war nur ein anderer Hund, am andern Ende des Platzes und an Konzentration war bei dem Border nicht zu denken. Sie meinte dann er bereite soviele Probleme…ich hab dann mal vorsichtig nachgehakt wie sie den Hund denn so beschäftigt. Zitat: „Ja ich geh mittags ne halbe Stunde mit dem und werf dem bisschen Bällchen. Morgens und Abends geht der in den Garten. Da wirft ihm mein Mann dann auch nochmal, manchmal, Bällchen“.
Ich hab ihr dann versucht vorsichtig nahezubringen, dass der Hund schlicht unterfordert 8o (kommt man ja auch nicht selbst drauf) ist und noch dazu am Grundgehorsam was getan werden müsste.
Hab sie dann nie wieder gesehen und war eigentlich auch froh drum.
Arme Modehunde kann man da nur sagen.
@die weisse, grade Pudel tun mir auch immer besonders leid. Vor allem die von den Besitzern, die der Meinung sind die Naturfarbe ihres Hundes sei nicht schön, so dass sie das Fell mal besser rosa färben….
Da könnt ich wirklich…
Glg
Sira
@ Sira,
da könntest nicht nur Du k…….!!!
Leider ist die Spezies Mensch aber anscheinend so gepolt, dass man immer dem neusten Trend hinterher rennen muss um ihn dann direkt in die Tat umzusetzen. Egal ob bei sich selbst oder den ach so geliebten Vierbeinern. Immer schön frei nach dem Motto…. wenn ich schon nix darstelle, muss ich zumindest über mein Tier auffallen. Egal ob buntgefärbter Hund oder Nacktkatze… Hauptsache man kommt dann ins Gerede.
Mann, ist die Menschheit blöde……nicht nur im Bezug auf Hunde sondern generell!!!
Gerade am Wochenende fand hier wieder eine Schleppjagd zu Pferde statt…. Ergebnis… jede Menge bescheuerter, sich komplett überschätzender Nullachtfünfzehn-Reiter, die ihre armen Vierbeiner kreuz und quer durch die Landschaft und über nie vorher probierte Naturhindernisse trieben. Ergebnis: Frustration auf ganzer Linie, weil der „blöde Gaul“ ja nicht so wollte, wie der noch blödere Zweibeiner, der sich nur begrenzt auf dem Pferderrücken halten konnte, oder einen Abgang ins Wasserloch oder in die Wiese machte. Manche dieser Sonntagsreiter waren dann noch zu blöde, ihr durchgeschwitztes, fix und fertiges Tier in den Transporter führen. Für solche Leute fehlt mir jegliches Verständnis, sorry. Was haben die auf nem Pferd verloren, wenn sie s nicht mal vom Boden her steuern können? Ich hätt die am Liebsten mit ihren eigenen Gerten vermöbelt. Das das nicht passiert ist, hat eine meiner Begleitung zu verdanken, die mich zurück hielt.
Wann gibts endlich den Tierhalter-Führerschein????
Ich habe hier zu hause 4 wunderschoenen Dalmatinen, die so duuuuumm sind, dass sie agility, rally o‘ un viel mehr gelernt haben. Logisch sind sie bei der Jagd oder problem solving oder nosework viel besser als ein schaefer Hund, aber dass beduetet nicht, dass sie intelligenter -oder duemmer- als andere Huende sind.
Ich brauche mehr Zeit, um problem solving zu einem Border Collie zu lernen und mehr Zeit, um „bitte betrachte MICH“einem dalmatinen zu lernen. Normal, oder? Aber beiden koenne alles lernen, wenn ich mich richtig ausdruecke.