Ich möchte erklären, warum es mir immer so gegen den Strich geht, wenn jemand seinem Hund etwas mit Druck beibringt. Sei es mit Leinenruck, Schütteln, Anschreien oder was weiß ich noch. Zum einen ist es meine persönliche Einstellung, die mir sagt, dass ich mit einem Lebewesen, dass mir unterstellt ist und das von mir abhängig ist, so nicht umzugehen habe. Das aber ist meine persönliche Meinung, die ich nicht unbedingt jedem aufs Auge zu drücken habe. Meine Meinung.
Zum anderen allerdings ist es Schwachsinn, so zu Handeln, wenn ich weiß, dass es auch anders und, vor allen Dingen, häufig besser geht.
Was ist ein Befehl? Ich mache ein Geräusch (Wort, Pfiff) oder eine Bewegung, woraufhin der Hund etwas Bestimmtes tun soll. Wie verknüpfe ich diese beiden Dinge, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben? Und das möglichst so, dass es hinterher tatsächlich funktioniert?
Ein Herr Pawlow hat vor einigen Jahren gezeigt, wie es geht. Er schaffte es, dass ein Hund sabbert, wenn eine Glocke ertönt. Glocke und Speichelfluss haben aber nichts miteinander gemein, genauso wenig wie ein Geräusch oder eine Bewegung mit einer bestimmten Handlung. Wie machte er das?
Gab er einem Hund etwas zu Fressen, begann bei dem der Speichel zu fließen, was normal ist. Jedesmal, wenn er etwas bekam, wurde eine Glocke geläutet. Nachdem das mehrmals gemacht wurde, reichte alleine das Läuten der Glocke, um den Speichelfluss anzuregen. Der Hund reagierte mit dem gleichen Reflex, nur dass es diesesmal anerzogen war.
Genaueres kann man hier lesen
In Anlehung an Pawlow: Jeder Hund setzt sich irgendwann oder kommt zu einem, und zwar von ganz alleine. Wenn dann der entsprechende Befehl gesagt oder die richtige Bewegung gemacht wird, einfach so, und das mehrmals, verknüpft der Hund dieses Wort mit seiner Handlung. Man muss allerdings darauf achten, dass beim HIER z.B. der Hund auch wirklich zu einem kommen will und nicht an einem vorbei rennt. Das sieht man aber an seinem Blick.
Oft lernt der Hund nach dieser Methode etwas, was er nicht soll. Und wir wundern uns, weil wir es nicht mitbekommen haben. 😀
So hat der Hund von Freunden gelernt, sich bei Regen vor der Haustür zu schütteln.
Unser Freund hat sich vor der Tür die Jacke ausgeschüttelt und Elvis hat sich zufällig geschüttelt. Das ganze ist zweimal so passiert und ab da haben unsere Freunde einen Befehl eingeführt – und es klappt heute noch 😀
Auch mir geht es heftig gegen den Strich, wenn meinem Hund mit Druck was beibringen soll. Ich überlege immer, ob ich so behandelt werden möchte. Natürlich hinkt der Vergleich, denn Hunde haben eine andere Sozialstruktur als wir Menschen, aber es ist auf jeden Fall mal ein Denkanstoß. Ich arbeite mit einem Lebewesen! Natürlich muß ich nicht immer „gutschi-gutschi“ machen, dann tanzt mir der Hund auch auf der Nase herum, aber zwischen Gewaltanwendung/unnötigem Druck und gutschi-gutschi liegen viele Möglichkeiten, mich meinem Hund verständlich zu machen.
Bei Kenai war es ganz deutlich zu erkennen, dass je weniger Stress und Druck sie hatte, desto eher war sie bereit, etwas zu tun bzw unerwünschtes zu lassen. Ich habe viele der Kommando´s die sie von anderen Hundeschulen kannte (und selten befolgte) komplett verändert. Andere Worte, andere Gestiken und es klappt. Seitdem fühlt sie sich verstanden und es gibt kaum noch Ärger. Ab und an wird eine Tierkommunikation gemacht, um Dinge zu klären, die ich zu blöd bin um sie zu sehen. Danach ist es mir klar und kann verändert werden.
Hallo zusammen!
😀 jaja ich habe den Wink mit dem Zaunfahl verstanden 😀
Ich könnte Euch jetzt von einer Begegnung mit Hundebesitzern gestern auf dem Feld erzählen, ich könnte Euch nun von dem einstündigen Zusammenstehen und Hundeerziehung und das Durchsetzen (gerade in Bezug aufs WEgnehmen der Spielsachen) erzählen, aber ich denke das bringt nichts.
Klar ich habe Euch jede noch so kleine Kleinigkeit über Eika erzählt, ich habe Euch viel um Rat gefragt und auch wirklich viel Hilfe bekommen – ABER derzeit sind wir an einem toten Punkt angelangt.
Keiner von uns hier im Forum kennt Eika so gut wie ich, keiner von uns hier im Forum hat so eine Bindung zu Eika wie ich und ich muß eben immer wieder feststellen, daß alle Lehrbuch Methoden, alle Tipps und Tricks und Hilfen einfach nicht so funktionieren wie sie sollen. Es mag an mir liegen, aber ich habe gerade die letzten Tage wo ich ich meine Erwartungen an Eika ganz runtergeschraubt habe (ich habe wirklich nur noch gespielt und die Übung die Marion mit damals zeigte, mit dem WEgnehmen von ihrer Frisbee geübt) wieder mal festgestellt, wie schnell Eika lernt und wie klug ist ist – aber leider nicht mit dem von mir gewünschten Ergebnis daß sie sich die Frisbee hat wegnehmen lassen, sondern daß sie schneller geworden ist, im Leckerli runterschlingen und anschließendem ins Maul nehmen der Frisbee :groehl:
Ich werde jetzt hier keine Beispiele mehr anbringen, denn es führt eh immer nur eine Richtung und ich komme mir anschließend vor wie Klein-Doofi persönlich, der keine Ahnung von seinem Hund hat vor. Diese Unsicherheit vermittel ich dann weiter an Eika was natürlich niemanden was nützt, zu letzt mir. Also lassen wir es.
Ich werde probieren alle gelernte bei Eika anzuwenden, aber nur soweit ich es schaffe und soweit Eika mich läßt.
Denn daß Eika mich liebt und mir vertraut steht über allem, auch über dem daß sie solange sitzt, wie ich es ihr vorschreibe oder mir ihr Spielzeug hergibt nur weil ich es möchte. Soll sie es eben behalten …
Gruß SilkeS.
Jaaaa, genau das sagen wir seit Monaten, nix anderes. Wenn du das wirklich durchhälst eine Weile, dann freu ich mich wie eine Schneekönigin. Alles weitere wird von alleine kommen, du wirst es irgendwann merken, glaub mir.
Wie sagst du es deiner Trainerin? Malneugierigguck
Hallo Marion!
Doch schon irgendwie… ihr habt immer wieder gute und gutgemeinte Ratschläge gegeben, die ich natülich ausprobiert habe und somit eine Erwartungshaltung hatte und Druck ausgeübt habe
Ganz einfach: Eika beschwichtigt (was ich aber wirklich erst seit ca. einer Woche sehe) und dementsprechend soll Eika da absitzen wo sie will und nicht wo ich es ihr von ihr erwarte.
Wenn die Trainerin es trotzdem verlangt, werde ich sie nach der Trainingsstunde mal ansprechen.
Klar sie sagt mir schon wo sie meint daß ich mache Fehler, bzw. ich sollte auf Dinge achten, wenn ich aber sage warum ich es nicht tue zwingt sie mich nicht.
Beim letzten Mal hatten wir eine Diskussion, warum ich kein Halti mehr benutze.
MEine Argumente hat am Ende mit Achselzucken abgetan, denn es ist schließlich meine Sache wie ich Eika führe und erziehe. Wenn ich mich durch die Gegend ziehen lassen will, weil Eika mal wieder einen Hund anpöpeln muß dann muß ich mich eben durch die Gegend ziehen lassen. Sie sagt eben mit Halti ist es entspannter…. (in meinen Augen aber nur für mich, denn Eika hasst das Ding und ist nur unkonzentriert denn sie will es bei jeder Gelegenheit untermachen, daher ziehe ich es hier seit knapp einem halben Jahr nicht mehr an)
Gruß SilkeS.
Das ist in meinen Augen eine unverantwortliche Einstellung. Du weist nie, wie der andere Hund reagiert oder das entsprechende Frauchen/Herrchen. Ganz ehrlich: Ich würde Dir meine Meinung geigen, wenn Dein Hund meint, meinen anpöbeln zu müssen und Du greifst nicht ein.
Du willst jetzt hoffentlich nicht sagen, dass wir Dich unter Druck gesetzt haben. Das ist nämlich nicht möglich, weil wir Dir ja nicht gegenüber stehen.
Ich glaube auch nicht, dass Du Eika so gut verstehst, wie Du glaubst. Sonst wärst Du nämlich in der Lage, sie vom Pöbeln abzuhaltne, ihr den Frisbee wegzunehmen etc.
Aber wie schon oft gesagt, Du mußt wissen was Du machst, warum Du es machst und wie Du es machst. Ich wünsche Dir viel Glück im weiteren Zusammenleben mit Eika. Vielleicht berichtest Du ja doch mal wieder.
Hallo Claire!
Da haben wir es schon wieder…. das ist echt eine Grundsatzdiskussion die zu nichts führt, außer daß ich total verunsichert bin.
Ich habe nicht gesagt, daß ich NICHT EINGREIFE:
Sobald Eika lospöbelt, gibt es den Befehl „Aus“ und Ruhe ist.
ABER daß sie Pöbelt, kann ich in den wenigsten Fällen in denen es noch passiert (es ist echt besser geworden und nicht mehr ganz so schlimm) verhindern.
Auch das habeich nicht behauptet, sondern es ist so, daß ich immer mehr probiere sie zu verstehen, ihre Signale sehen – wie geschreiben, habe ich es erst seit einer Woche gerafft, daß sie beschwichtigt, wenn ich sie so absitzen lasse wie die Trainerin es mir zu Üben aufgeben hat und nicht so wie es Eika von sich aus tut.
Das mit den Spielsachen wegnehmen nun ja, daß sit eine andere Sache… Aber wir sind am ÜBEN 😀
Ich werde gerne wieder erzählen, aber nun muß ich erstmal wieder etwas praktizieren.
Gruß SilkeS.
[quote]Original von SilkeS
Hallo Claire!
Da haben wir es schon wieder…. das ist echt eine Grundsatzdiskussion die zu nichts führt, außer daß ich total verunsichert bin. [quote]
Das muß ich jetzt hoffentlich nicht verstehen? Wir haben uns bemüht, Dir Tips zu geben. Ob Du sie umsetzt oder nicht, bleibt Dir überlassen.
Du warst bei Marion auf dem Platz und hast gesehen, wie es gehen kann – ob Du es umsetzt, bleibt Dir überlassen.
Du hast eine Hundetrainerin – was Du von ihr hälst, ist Deine Sache. Wir haben versucht, Dich auf manches hinzuweisen, was in unseren Augen nicht stimmt. Das geht aber nur aufgrund Deiner Schilderungen – ob Du was änderst, bleibt Dir überlassen.
Unsere allgemeine Aussage war immer und wird immer sein – versuch, Deinen Hund kennenzulernen und die Sachen, die Dir wichtig sind bei Deinem Hund durchzusetzen. Wie Du das machst, bleibt Dir überlassen. Aber grundsätzlich gilt bei jedem Hund: Trainiere einen Befehl nach dem anderen an und wenn einer super sitzt, nimm Dir den nächsten vor.
Es gibt genauso viele Erziehungsstile wie es Hundebesitzer gibt. Du mußt den für Dich und Deinen Hund passenden finden. Aber versuche nicht, 7 verschiedene Stile gleichzeitig anzuwenden, dass wird nix und Eika verunsichert immer mehr.
Arbeite an Eurer Bindung, denn nur dann wird Eika Dir vertrauen und die Befehle, die Du ihr gibst ausführen. Solange die Bindung nicht stimmt, wird Eika bestimmte Sachen einfach nicht ausführen.
Und nochmal: wir wollen Dir nichts. Wir ahben alle mehr oder weniger verstrubbelte Hunde und wollen unsere Erfahrungen mit Dir teilen. Vielleicht kannst Du so Fehler vermeiden, die wir, bzw. unsere Hund leidvoll gemacht haben.
Was muss ich dem Hund denn schon beibringen?
Er kann sitzen, platzen, ähh Platz machen, laufen, bellen und vieles mehr.
Ich muss ihm nur beibringen es dann zu tun wenn ich es möchte. Aber da gibt es verschiedene Methoden. Ich kann doch die nehmen ohne dem Tier körperlich oder seelisch weh zu tun.
So sehe ich das auch 🙂