Bleivergiftung

Hallo,

Ich war heute bei dem homöopathisch behandelnden Tierarzt, der – bzw. dessen Fachwissen – auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht hat.

Als ich erwähnte, daß ich mich desöfteren in Vogelforen herumtreibe, bat er mich, auf die Gefahren einer Bleivergiftung hinzuweisen. Gefahrenherde sind z.B. bleiverglaste Fenster, Bleibänder von Gardinen, Tiffany-Lampen oder Perserteppiche.

Entgegen landläufiger Meinung „reicht“ es, wenn ein Vogel am Blei leckt, um ihn zu vergiften. Genau dieses geschieht leider sehr oft, da Blei süßlich schmeckt, und Vögel diesen Geschmack mögen.

7 Antworten auf „Bleivergiftung“

  1. Blutiger Stuhlgang ist oft das Symptom einer Vergiftung, wobei die meisten davon betroffenen Vögel sich tatsächlich an Blei vergiftet haben. Dann ist sofortige Gabe eines Gegengiftes (auch ein Metall, der Name ist mir leider entfallen) notwendig.

    Leider sind die Therapieaussichten erst bei Papageien gut, die größer als NySis sind, bei Nymphensittichen selbst kritisch. Wellensittiche hingegen erliegen solchen Vergiftungen leider sehr oft, weshalb bei ihnen der Kontakt mit Blei besonders gewissenhaft verhindert werden muß.

    Viele Grüße, Britta

  2. Hallo Britta,

    danke für die interessanten und wichtigen Hinweise!

    Die Gefahren von Bleibändern in Gardinen waren mir bekannt. Dass z. B. auch Tiffany-Lampen Blei enthalten, wusste ich noch nicht.

    Kennt sonst noch jemand andere im Haushalt übliche Gegenstände, die auch Blei enthalten könnten?

    Oder Frage an diejenigen, die sich mit Chemie etwas auskennen: Wäre es denkbar, dass ein Laie mit einem chemischen Test bleihaltige Gegenstände in seinem Haushalt identifizieren könnte? 😕

    Viele Grüße

    Brigitte 🙂 🙂

  3. Hallo!

    @Brigitte:

    Ganz uralte Wasserleitungen sind aus Blei. Im Nachbarhaus wurden sie erst vor ca. 5 Jahren gegen Kupferleitungen ausgetauscht. Da bestehen dann schon Risiken durch die Wasseraufnahme, aber eigentlich sollten mittlerweile alle saniert sein.

    @Mandy:

    Tiffany-Lampen sind Lampen mit Schirmen aus verschiedenfarbigen Glasscherben, die zusammengeklebt sind – meist mit bleihaltigem Metall. Sieht ganz hübsch aus, ist aber leider gefährlich…

  4. Hi zusammen,

    Blei ist z.B. auch noch in Sekt- und Weinflaschenverschlüsse enthalten, Lametta, in Hinterglasmalerei-Rahmen, es gibt auch bleihaltige Wandfarben und Keramikglasuren, Batterien, Rostschutzfarbe usw. , mehr weiß ich grad nicht.

    Von der Vogelklinik in Gießen weiß ich, dass Bleivergiftungen eine der häufigsten Vergiftungen bei Ziervögeln sind.

    Bei aktuten Vergiftungen treten im Vordergrund zentralnervöse Symptome auf, weil Blei, beeinflußt die Muskelatur, das motorische Nervensystem.

    Die Beivergiftung kann akut oder chronisch ablaufen. Der Schweregrad der Vergiftung ist von der aufgenommene Menge abhänigig.

    Die Symptomatik die bei einer Bleivergiftung auftreten können, haben eine große Bandbreite, z. B. , Tremor, Krämpfe, Polyurie, Durchfall, Erblinden, Hirnödem usw.

    Diagnostizieren kann der Tierarzt eine Bleivergiftung mit einer Röntgenkontrastmittelaufnahme, aber ein negativer Röntgenbefund schließt eine Schwermetallintoxikation nicht aus, wenn es sich um nichtmetallisches Blei handelt, die aufgenommen Teilchen sehr klein sind und so nicht dargestellt werden können, oder wenn Krankheitssymptome erst nach derern Apsorption oder Ausscheidung auftreten.

    Da gibt es noch die Möglichkeit, einer Bleibestimmung über Kot und Blutuntersuchung.

    Das Gegengift was Britta meint, sind Chelatbildner, die mehrere Tage verabreicht werden müssen. Z.B. gibt man, Calcium-EDTA, unterstüzt wird die Behandlung noch durch Vitamin E und B-Vitamine.

    Man versucht auch mit Barilumsulfat die Ausscheidung von Bleiteilchen im Darm zu erleichtern.

    Um die Ausspülung von komplexgebundenen Schwermetallen über die Niere zuförden, wird man auch eine Elektrolytlösung wie. z.B. Ringer-Laktat-Lösung injektzieren.

    Eine Bleivergiftung kann leider schnell tödlich verlaufen.

    Wichtig ist die Vergiftungsquelle zufinden.

  5. Hallo,

    ist es evtl. technisch realisierbar, einen möglichen Bleigehalt von üblichen Haushaltsgegenständen in der Umgebung, mit welchen auch Ziervögel in Berührung kommen können, mit Hilfe von chemischen Mitteln (Teststreifen z. B.) vorab zu erkennen, BEVOR solche bleihaltigen Gegenstände überhaupt in einen Haushalt aufgenommen werden? 😕

    Woher weiß ich sonst, ob nicht sämtliche anderen metallischen Gegenstände im Haus nicht vielleicht ebenfalls Blei enthalten? (z. B. auch andere Zimmerlampen, auf denen Vögel gerne landen – nicht nur die oben erwähnten Tiffany-Lampen)

    Viele Grüße

    Brigitte 🙂 🙂

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