Unserem Hund Lucas geht es seit über einem Monat täglich schlechter. Angefangen hat alles mit einem Würge-Husten, vor knapp einem Monat ist er dann das erste mal zusammengebrochen. Erst dachten wir, er hätte vielleicht Gift gefressen, aber ihm gings direkt nachdem er zusammengebrochen war wieder gut. Innerhalb der letzten Woche ist es allerdings ganz schlimm geworden… Er wurde immer schwächer und sein Herz hat gerast. Beim ersten Tierarzt konnten sie uns nur sagen, dass er zuwenig weiße Blutkörperchen hat. Also sind wir zum nächsten Arzt – da wurde bei ihm ein Ultraschall gemacht, wobei festgestellt wurde, dass er einen schweren Herzfehler hat, der ihn sehr schwächt und dass er bei der kleinsten Aufregung einen Herzinfakt kriegen könnte. Dazu kommt, dass Lucas schon seit Tagen kaum noch was isst – deswegen können wir ihm nicht mal die Tabletten geben.
Mittlerweile ist er schon so geschwächt, dass er gar nicht mehr aus seiner Hundehütte rauskommen will.
Meine Eltern sagen jetzt es sei besser ihn einschläfern zu lassen. Ich denke zwar auch, dass es die vernünftigste Entscheidung ist, aber wie kann man bei so einer Entscheidung vernünfig nachdenken??? Ich will auch nicht, dass er fröhlich ins Auto steigt und in Wirklichkeit seinem Tod entgegenfährt…!
Hat jemand von euch vielleicht Erfahrung mit dem Einschläfern lassen gemacht? Wie läuft so etwas ab? Was passiert mit dem Körper des Hundes wenn man ihn danach nicht mit nach Hause nimmt?
Danke
Hallo Thilliy,
es tut mir leid, daß es eurem Hund so schlecht geht. Wie Du das beschreibst leidet er wirklich und das sollte man ihm wirklich nicht antun. Da haben Deine Eltern schon Recht. Wenn nun der Tierarzt auch keinen anderen Weg mehr sieht, ist es wirklich die Beste Entscheidung für euren Hund. Ihr nehmt ihm Schmerz und Leid. Sei froh, daß man das beim Hund machen darf.
An dem Tag, wo es zum Tierarzt geht, solltet ihr versuchen, euch so normal wie möglich zu benehmen. Auch die Fahrt zum Tierarzt sollte relativ normal sein. Wenn der Hund merkt, daß ihr alle irgendwie anders seid, macht ihr die Situation stressiger für ihn. Er weiß dann nicht was los ist und das sollte man vermeiden, wenn es geht. Das wird schwer, ich weiß.
Der Tierarzt wird ihm zuerst ein starkes Narkosmittel geben, wie vor einer Operation. Danach schläft er tief und fest. Dann gibt er evtl. noch das Gift, was den Hund tötet. Davon bekommt er dann nichs mehr mit, weil er schläft. Es kann auch sein, daß er die zweite Spritze nicht mehr braucht, weil das Herz schon so schwach ist. Auf jeden Fall geht das schnell und ist nicht qualvoll für den Hund. Bleibt bitte bei ihm bis er eingeschlafen ist. Er sollte vertraute Menschen um sich herum haben, falls er Angst bekommt und verunsichert ist. Er hat doch nur euch.
Die toten Tiere werden beim Tiearzt gesammelt und dann abgeholt von einem Unternehmen. Das finde ich nicht so schrecklich, weil es sich dabei nur noch um den toten Körper, und nicht mehr euren Hund handelt. So ist wenigstens meine Einstellung dazu. Das denkt aber jeder anders.
Ich denke die Entscheidung Deiner Eltern ist richtig und gut für den Hund. Ich wünsche Dir alle Gute und Du schaffst das schon. Es wird zwar traurig werden, aber es ist wirklich besser so.
Hallo Thilly
dem Geschriebenen von Melanie ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Diese Entscheidung sehe ich persönlich als einen Liebesdienst an, denn ich kann ein fühlendes Lebewesen von seinen Schmerzen oder Qualen erlösen. Es ist nicht einfach, ich habe es mit Katzen und Wellensittichen schon mehrfach hinter mir, und ich löse mich dabei immer in Tränen auf. Aber ich weiß, dass ich, die ich Verantwortung für dieses Tier übernommen habe, es vor seinem Leiden verschone. Natürlich nur dann, wenn die Krankheit nicht behandelbar ist und das Tier sich nur noch quälen muss.
Es ist das Äußerste, was ich geben kann – und auch das Mindeste.
Hallo! Glücklicherweise war ich in der Situation, meine Hündin die schwer krank war zuhause in ihrem gewohnten Umfeld einschläfern lassen zu können. So ist sie ruhig eingeschlafen, ohne Stress. Fragt doch mal Euren Tierarzt, ob er nicht vielleicht ins Haus kommen könnte. Es kostet vielleicht etwas mehr, dafür ist es aber viel ruhiger.
Alles Liebe, ich weiss, es ist ein harter Schritt, aber nicht zu ändern.
Susanne (die weisse)
Ich denke auch,so schwer die Entscheidung ist,es ist der letzte Liebesbeweis für euren Hund.
Ich weiss von einer Arbeitskollegin,dass bei ihrem Hund der TA nach Hause kam.
Der Hund konnte friedlich in seiner gewohnten Umgebung einschlafen,bei seiner Familie.
Sein Körper wurde von der Besitzerin übrigens persönlich zu einem Krematorium gefahren,sie wollte seine Asche mitnehmen.
Da mag jeder anders drüber denken,nicht jeder kann mit dem Gedanken leben,dass sein Tier irgendwie würdelos „entsorgt“ wird.
Das muss jeder für sich selber entscheiden.
Ich würde den TA auf jeden Fall fragen,ob er zu dir kommt,ich denke,so fällt der Abschied doch ein wenig leichter.
Aber,wie gesagt,die Entscheidung liegt bei euch,ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit.