So, nun muß ich euch aber auch mal was fragen … wieso habe ich bei Tiervermittlungen und Tierheimen immer den Eindruck, daß die zu vermittelnden Tiere gar nicht so richtig vermittelt werden sollen?
Wenn man im Internet ein Tier sieht, das einem gefällt, dann schreibt man da hin oder ruft an … wegen der Öffnungszeiten, die ja meistens abends sind, schreibe ich meistens.
Und dann kommen da teilweise mails zurück, daß mir die Ohren schlackern … man bekommt unterstellt, daß man keine Ahnung hat, daß man kein vogelsicheres Zimmer hat (ohne daß man was zur Unterbringung gesagt hat), die Tiere seien doch nicht zu vermitteln und Monate später sieht man das Photo immer noch da stehen auf der Seite.
Leute, ich will die Vögel nicht grillen, ich will denen ein gutes zu Hause geben. Denn wirklich viele Leute kommen von sich aus eh nicht auf die Idee, einen älteren Vogel im TH zu holen, leider!
Teilweise komme ich mir vor, als würde es die Tierheime abschrecken, wenn man nicht nur 2 oder 3 Tiere hat, ich weiß auch nicht. Dann fragt man nach Kosten, die auf einen zukommen, dann schreiben die „Futterkosten und Sand…“ wollen die mich verar….? Ich schreibe doch extra in die Mails, daß ich einen Schwarm habe! Ich habe den Eindruck, daß besonders Kleintiere nicht gern vermittelt werden, aber wieso? Weil sie nicht so viel Arbeit machen wie Hunde? Oder muß man immer jemanden persönlich kennen, damit man ein Tier bekommt?
Ich hatte einmal (und nie wieder glaube ich) persönlich den Versuch gestartet, ein Paar Wellensittiche aus dem TH zu holen, nie wieder, ehrlich! Da wollten sie mir das erstbeste aufschwatzen, weil das schon rausgefangen war und sie keine Lust hatten, andere zu fangen. Dann wurde uns einfach irgendeiner gefangen, es war einfach furchtbar.
Ich habe echt Verständnis, daß es sicherlich einige Leute gibt, die null Ahnung haben und denken sie kommen so leicht und billig zu einem Tier, aber man darf auch nicht so weit gehen, daß man die wirklich hilfsbereiten Tierhalter abschreckt, ins TH zu gehen. Kontrollen sind ja ok, aber die Leute durch Emails gleich so zu verschrecken, das finde ich doch echt daneben! 🙁
Hallo!
Also wenn man in eine Tierhandlung geht (so ist es zumindest bei den meisten Tierhandlungen Ausnahmen bestätigen die Regel) dann kriegt man ein Tier und zahlt dafür, man muß keine Angaben machen.
Tiere, die nicht einzeln gehalten werden sollen, werden einzeln verkauft, ohne daß auch nur gefragt wird, ob ein zweites Tier vorhanden ist.
Man bekommt Minikäfige gleich zu dem Tier mitverkauft, obwohl der Käfig eindeutig zu klein für das zugeleich gekaufte Tier ist…
In einer Tierhandlung wird man auch nicht gefragt, ob man sich die Anschaffung überlegt hat, ob man an die Anfallenden Kosten gedacht hat, ob man daran gedacht hat, daß das Tier nicht ewig ein Welpe/Baby bleibt, ob man eine Allergie hat, ob die Tierhaltung in der Wohnung erlaubt ist…
Und wieviele Tiere werden abgegeben, und zwar oft schon nach kurzer Zeit.
Meist liegt das daran, daß die Leute einige von den Dingen feststellen, die ich oben aufgezählt habe.
Ein Tier das im Tierschutzhaus oder bei einer Tiervermittlung ist, hat zumindest schon ein Zuhause gehabt, ist jetzt in einer „Übergangsstation“ und ich denke man sollte alles daran setzen, daß diesen Tieren nicht noch mehr Orts- und Familienwechsel zugemutet werden.
Daher finde ich sorgfältiges Vorgehen bei der Auswahl des neuen Platzes wichtig.
Ich selbst habe Frettchen aus dem Tierschutzhaus (Wr. Tierschutzhaus) und ich habe dabei keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Ich wurde auf Probleme des Tieres aufmerksam gemacht (daß es absolut nicht aufs Kisterl geht, also überhaupt nicht stubenrein ist), ich habe mich mit dem Betreuer lange unterhalten, wir haben uns über Frettchen allgemein unterhalten,… So hat der Betreuer so einiges erfahren, wie die Frettchen bei mir gehalten werden, aber es war im Allgemeinen für uns beide ein interessantes Gespräch.
Hallo Manu,
kann ich verstehen, dass Du enttäuscht bist, wenn solche Reaktionen kommen. Mit Vogel-Vermittlungen habe ich leider gar keine Erfahrung… Ach doch: Vor vier Jahren haben wir in unserem TH nach Wellis gefragt, aber auch gleich gesagt, dass wir noch keinen Käfig usw. haben. Trotzdem wurden uns die einzigen beiden förmlich aufgedrängt und in einem Hamsterkäfig ausgehändigt! Damit wir bloss keinen Rückzieher machen, haben sie uns auch nur ganz wenig Geld abgeknöpft.
Nunja, aber unser TH ist eh eine Klasse für sich. *grmpf*
Von anderen Tiervermittlungen kann ich nur sagen: Auch wenn man mal genervte oder nicht so freundliche emails bekommt (was ich trotzdem sehr traurig finde), dann sollte man bedenken, dass die Leute die dahinter stehen, die Tiervermittlungen quasi in ihrer Freizeit machen (THs natürlich ausgenommen).
Einfach mit Nettigkeit erschlagen, dann können sie meist auch nicht anders. :o)
Liebe Grüße
Kirsi
Hallo Manu!
Vom mir bekannten TH habe ich absolut die Schnauze voll. Erst wollten sie mir keine Katze vermitteln – O-Ton: an Studenten vermitteln wir Katzen und Hunde grundsätzlich nicht. Dann erfahre ich, daß eine Freundin eine Katze aus dem TH bekommen hat. Rate, was die macht! Sie studiert natürlich auch.
Dann hat eine Nachbarin einen Hund haben wollen, der kinderkompatibel ist, weil sie einen kleinen Sohn hat. Sie hat einen angeblich superlieben förmlich aufgedrängt bekommen. Mehrfach ist sie zum Spazierengehen dagewesen, wollte nun mit dem Jungen zusammen den Hund abholen. Der Hund hat das Kind fast angefallen, es konnte nur im letzten Moment verhindert werden. Die TH-Frau war entsetzt, stellte aber bei einem Blick in die Karteikarte des Hundes fest, daß er genau deshalb von einer Familie mit Kindern abgegeben worden war.
Nächstes Beispiel: ein angeblich kerngesunder Kater stellt sich nach kurzer Zeit als Hirntumorpatient heraus. Als die Herrschaften vom TH damit konfrontiert werden, sagen sie auf einmal: Ja, das war doch bekannt…
Alles ein und dasselbe Tierheim. Hat man da überhaupt noch Lust, dort ein Tier auszusuchen???
Ja, so ähnlich geht es mir auch und ich muß ehrlich sagen, ich weiß nicht, ob ich bei dem einen oder anderen Tierheim nochmal anfragen werde. Eine einzige nette Antwort habe ich erhalten … eine ganze! Nicht zu glauben!
Ich kann die Tierheime durchaus verstehen, daß sie auch sichergehen wollen, daß die Tiere es gut haben, aber erstens kann man das nie garantieren, denn man kann in die Leute nicht reinsehen und zweitens ist es doch ganz einfach mal einen Besuch zu Hause zu machen, oder? Da hätte ich doch gar nichts dagegen, aber diese abschreckenden Mails gleich finde ich sehr schade. Manchmal wundert es mich nicht, daß viele Tiere jahrelang im TH sitzen, ganz ehrlich!
Hallo!
Tiere, die jahrelang im TSH sind, sind meist verhaltensproblematische Tiere.
Besuch vorab zu Hause finde ich eine gute Sache, und ich mach das bei den Frettchen, die ich vermittle auch so.
Ich weiß ja nicht wie groß die TSH sind, von denen ihr sprecht, aber das Wr. Tierschutzhaus hat eine Größe und eine Menge an Tieren, die dort jährlich vermittelt werden, wenn man da alle Leute vorher zu Hause besucht bräuchte man um einiges mehr Personal.
Nur haben die aus finanziellen Gründen schon sowieso viel zu wenig Personal, daß viel zu viel (auch unbezahlte) Überstunden macht.
Da ist es nur so, daß man im Schutzvertrag unterschreibt, daß die Nachkontrollen machen dürfen.
Garantie gibt es keine, da hast du recht. Aber ich möchte hier einmal die Erfahrungen der anderen Seite beschreiben:
Da hats ein Mädl gegeben, die wollte Frettchen, hat sich in einem TSH umgeschaut, dort gabs auch Frettchen, dann hat sie übers TSH schlecht gerdet, hat sich Frettchenwelpen bei einer Züchterin (besser Vermehrerin) gekauft.
Nicht ganz ein Jahr später hat sie für diese Frettchen im Internet einen Platz gesucht, da hat sich nicht gleich wer gefunden, und auf einmal hat sie die zwei ins Tierschutzhaus gebracht. Ca. 1/4 Jahr später hat sie dann auch ihre Katze (die sie etwas länger als die Frettchen hatte) hergegeben.
Ein Mädel auf Frettchensuche hat mir gemailt. Nach dem was sie geschrieben hat über die geplante Haltung, etc. habe ich ihr zunächst Tips gegeben, ihr klarzumachen versucht, daß sie das so nicht machen sollte, und ihr schlußendlich geraten, sich zu überlegen, ob Frettchen überhaupt die richtigen Tiere für sie sind, ob sie sich nicht über andere Haustiere informieren will und mit Frettchen vielleicht warten bis sich ihre Situation ändert…. Von mir hätte sie auf alle Fälle keine Frettchen bekommen.
Sie hat dann nicht mehr mit mehr gemailt, ich habe aber erfahren, daß sie sich in einer Tierhandlung Frettchen genommen hat.
Ein 3/4 Jahr später hat sie sich dann doch wieder an mich gewendet, diesmal, weil sie die Frettchen hergeben wollte. Zuerst hat sie einen Preis verlangt, der ziemlich hoch war (entsprach dem damaligen Höchstpreis in Tierhandlungen), noch dazu da sie die Frettchen nicht impfen hat lassen und bei diesen auch noch die Kastration fällig war, sie also selbst diese Kosten mit den Tieren nicht gehabt hatte.
Mir wurde von vielen Frettchenleuten abgeraten aus dem Tierschutzhaus eines zu nehmen, ich wurde gewarnt, etc.
Ich habe wie gesagt trotzdem eines genommen und ich habe viel Freude mit dem Snoopy. Ich kenne mittlerweile auch etliche andere Leute, die Frettchen aus diesem Tierschutzhaus haben und die viel Freude damit haben und auch mit dem Tierschutzhaus keine Probleme hatten/haben; ich kenne auch diese Frettchen und es sind süße Tiere und sie sind gesund.
Denn immer wieder hört man (und davor wurde ich auch bei den Frettchen gewarnt), daß die meisten Tiere in Tierschutzhäusern krank sind.
Ich kenne aber auch viele Frettchen, die von einem Züchter stammen oder aus Tierhandlungen, die schon innerhalb des ersten Lebensjahres gestorben sind oder eingeschläfert werden mußten (wegen Krebs, wegen angeborenen Herzfehlern), die chronische Erkrankungen haben, die sich innerhalb des ersten Lebensjahres entwickeln (Herzkrankheiten, Nierenkrankheiten…)
Es gibt auch genug Welpen bei Züchtern und in Tierhandlungen die bereits krank verkauft wird und es wird nicht darauf hingewiesen.
Hallo Ingrid,
sicherlich gibt es auch Ausnahmen, ich habe vom Tierheim in Siegen auch eine sehr nette Antwort bekommen und habe mich sehr gefreut, aber wie gesagt ist es nicht die erste schelchte Erfahrung, die ich mache, noch dazu habe ich ja schon 15 Wellensittiche und bin kein unerfahrener Anfänger oder sonstwas. Mich stört es nur, daß man – auch wenn es so ist, daß sich viele ohne Ahnung melden – gleich abgehandelt wird. Das ist schon depremierend.
Ich wollte eine behinderte Henne bei mir aufnehmen, sehbehindert. Da bekam ich eine fast schon beleidigende Antwort, mein Zimmer sei nicht sicher für diese Henne und überhaupt sollte die Henne nicht vermittelt werden! Toll, heute ist sie immer noch zu vermitteln … von der gleichen Organisation.
Ich wurde da abgefertigt, ohne daß man wusste, wie ich meine Tiere halte, was ich ihnen biete und welche Vorkehrungen ich sicherheitstechnisch treffe. Das trifft einen schon. Auch die Tierschützer sind nur Menschen, übrigens bin auch ich in unserem Tierschtuzverein, nur hat unser TH leider keine Wellensittiche. Was heißt leider, ist ja gut so! Aber wenn ich Tiere suche, dann muß ich mich weiter weg umsehen und dann erlebe ich nun eine Niederlage nach der anderen.
Mit Sicherheit schaffen sich viele Menschen ein Tier an, ohne die artgerechte Unterbringung und Pflege zu kennen, aber wenn sich jemand bemüht, der wirklich die Passion für die Haltung der Tiere und ihre Art entdeckt hat, wieso kann man dann nicht froh sein und demjenigen wenigstens eine Chance geben?
Hallo!
Will man behinderte, kranke Tiere aufnehmen, so denke ich man muß einige Hartnäckigkeit an den Tag legen.
Die Hartnäckigkeit ist dann sozusagen ein Prüfstein. Es zeigt, dem der das Tier hergibt, daß ein wirkliches Interesse besteht, daß man bereit ist für ein Tier was auf sich zu nehmen, und gibt das Gefühl, da man sich für das Tier schon vorweg engangiert, daß man dies dann auch machen wird, wenn man das Tier hat, es zeigt, daß wenn man sich den Schwierigkeiten das Tier zu bekommen stellt, daß man sich dann auch den Schwierigkeiten stellen wird, die sich mit dem Tier noch ergeben, denn mit kranken, behinderten Tieren kann es immer zu Schwierigkeiten kommen, die man sich vorher so nicht vorgestellt hat. Also einfach dranbleiben und versuchen zu beweisen, daß man geeignet ist, daß man weiß auf was man sich einläßt, daß man das nicht auf die leichte Schulter nimmt.
Meine Freundin hatte schon Katzen aus Tierschutzvereinen und auch vom Wr. Tierschutzhaus, als sie eine weitere Katze dazu wollte, hat sie sich im Wr. Tierschutzhaus umgesehen, und sich dort in eine behinderte Katze verliebt. Die Betreuerin hat auch zuerst sehr negativ und abweisend reagiert, wollte sie ihr nicht geben. Meine Freundin wollte diese Katze aber und hat alle negativen Argumente dieser Dame ausgeräumt, hat mit ihr diskutiert (aber nicht gestritten oder so) und hat sich damit sozusagen „würdig“ erwiesen für dieses Tier.
Viele von ihren Freunden, Bekannten und auch aus ihrer Familie haben es nicht verstanden warum sie dieses Tier genommen hat.
Negatives Beispiel: eine ziemlich suspekte Frettchen-Dame mailt mit mir darübe, daß sie aus Deutschland ein Frettchen nehmen will, daß jemand herschenkt (das hatte nichts mit meiner Vermittlung zu tun). Sie fragt mich um Rat ob sies nehmen soll. Das Tier ist behindert – hat seit einem Sturz fast gelähmte Hinterbeine. Ich habe schon einmal mit so einem Frettchen zu tun gehabt und sage ihr was da auf sie zukommt, daß Käfige, Gehege besonders ausgestattet sein müssen, daß sie Untersuchungen machen lassen muß, daß es ein kann, daß eine Operation hilft, daß sie täglich Übungen machen muß, sich also in besonderer Weise um dieses Tier kümmern wird müssen. Daß sich dies bessern kann. Daß es aber auch fortschreitend sein kann und es dann zu dem Punkt kommt, wo das Tier nicht mehr von alleine Kot absetzen kann…
Ich rate ihr ab, da ich ihre Situation kenne, rate ihr, daß dem Tier mehr geholfen ist, wenn sie schaut, daß sie der Dame bei der Suche nach einem Platz für das Tier behilflich ist…
Sie nimmt das Tier, läßt es -gegen meinen ausdrücklichen Rat- gleich mit ihren zusammen, läßt das Frettchen mit allen ihr anderen Frettchen in ihrem unveränderten (nicht gehbehinderten-gerecht adaptierten) Außengehege.
Ich habe dann nichts mehr von ihr gehört, bis ich im Net lese, daß dieses Frettchen, kurz nachdem sie es genommen hatte, verstorben ist – mitleidheischend schreibt sie, daß es vielleicht zu viel für das Tier war, daß es gleich mit all ihren Frettchen zusammen war. Sie war mit dem Tier bis zu seinem Tod bei keinem Tierarzt, obwohl ich ihr das angeraten hatte, sofort zu tun, wegen der Behinderung und der nötigen Behandlung
Das Frettchen, das ich kenne, das genauso wie dieses oben beschriebene Frettchen nach einem Sturz gelähmt war (die Geschichte bei den ursprünglichen Besitzern liest sich als würden sie über dasselbe Frettchen schreiben, sie ist identisch) und dann irgendwann einmal abgegeben wurde und über meine Vermittlung gelaufen ist, lebt in seinem neuen Zuhause nun schon seit über einem Jahr, es wurde untersucht, behandelt, sein Krankheitszustand hat sich gebessert. Es ist mobiler geworden, kann die Hinterbeine mehr benützen als dies zur Zeit der Übergabe der Fall war.
Und zum Schluß noch die Frage: wieviele Tiere, wo man wußte, daß man ein krankes, behindertes oder verhaltensauffälliges, verhaltensgestörtes Tier nimmt, werden wieder zurückgegeben, weil die Leute dann draufkommen daß das doch
nicht so einfach ist, wie sie sich das vorgestellt hatten.
Hallo,
das sind alles Argumente, die ich verstehen kann. Aber ich habe schon jetzt behinderte Wellensittiche und werde auch weiterhin behinderte Wellensittiche aufnehmen. Durch Zufall hatte ich auch Kontakt zu einer anderen Dame dieser Organisation, die mich durchaus freundlich begrüßte und mir die Henne gern vermittelt hätte. Ich denke einfach, man darf nicht mit zu vielen Vorurteien an die Sache rangehen. Irgendwann einmal hatte auch ich meinen ersten behinderten Vogel. Jeder muß mal anfangen, auch wenn das keine schöne Sache ist.
Natürlich war ich anfangs schockiert über das schwerstbehinderte Tier, aber mittlerweile weiß ich, daß ich diese dankbaren Augen von keinem anderen Tier her kenne. Und deshalb werde ich weiterhin auch behinderte Wellensittiche aufnehmen. Doch wenn man dann durch schnelles Abhandeln abgehalten wird .. ich weiß ja nicht! In der Ar… kriechen will ich keinem, wenn die meint das Tier soll nicht vermittelt werden, ok. Denn mal ganz ehrlich, in der Beziehung bin ich dann auch stolz, zugegeben … wieso freuen sie sich nicht über die Hilfe … ich seh immer das Beispiel von Gaby S. und dem Essener Tierheim, die arbeiten so toll zusammen!
Ich schreibe so vehement, weil meistens nur die schlechten Erfahrungen in Foren oder Newsgroups geschrieben werden.
Weil meist nur die Leute schreiben, die sich über irgendeine Begebenheit in einem TSH aufregen, und weil die die keine Probleme hatten, die zufrieden sind, sich kaum zu Wort melden und daher oft ein negatives Bild entsteht, das einfach nicht stimmt.
Meiner Meinung nach ist der Denkansatz, die sollen froh sein, daß ich ein Tier von ihnen nehme, die sollen froh sein wenn sie die Tiere los werden falsch.
Ich höre oft, die soll doch froh sein wenn sie die Abgabe- Tiere los wird. Aber was drückt dieser Gedanke denn eigentlich aus, was heißt denn das eigentlich – nämlich: man soll froh sein, wenn ein Abgabetier überhaupt einen Platz kriegt, das heißt man muß nehmen was man an Interessenten kriegt, auch wenn die vielleicht nicht so toll sind.
Also danach handeln eigentlich Tierhandlungen und auch viele Vermehrer – froh sein wenn man die Tiere verkauft hat!
Und genau darum gibt es doch so viele Abgabetiere, weil Tiere einfach jedem verkauft werden.
Ich denke, daß viele Tierheime ein Problem mit Leuten haben, die „Doch nur was gutes Tun wollen“ und das „auf einem großen Schild“ vor sich hertragen und erwarten daß man sich tausendmal bedankt, daß sie ein Tier nehmen.
Da kommt dann schnell ein schlechtes Gefühl auf. Der Wohltäter, der die Wohltat nicht um der Wohltat willen tut, sondern um seiner selbst willen, um seines Ansehens willen, um sich als Wohltäter aufzuspielen.
So ein Bild entsteht sehr schnell. Und es gibt das Gefühl einer Äußerlichkeit, hinter der nichts steckt. Also solange man sich mit dem was man tut als gut darstellen kann und dadurch „Ansehen“ kriegt, einem von allen geschmeichelt wird, solange tut man was, wenns dann aber zu Schwierigkeiten kommt und es Investition an Zeit, Geld, Erledigungen braucht für die einem niemand dankt, dann tut man nichts mehr.
So ein Bild kann schnell entstehen, auch wenn es dann gar nicht zutrifft.
Ich denke man sollte immer versuchen entspannt mit Leuten von Tierschutzhäusern zu sprechen. Es geht nicht darum ihnen nach dem Mund zu reden (das versteh ich unter Ar…kriechen).
Ich würde in so einem Fall wie der mit der behinderten Henne, von dem du geschrieben hast, dort hingehen, mich mit dem Tier beschäftigen, das Gespräch mit den Pflegern, den Zuständigen für die Vergabe suchen und da einfach zuerst einmal Fragen über das Tier stellen, und schauen daß ich in dieses Gespräch immer wieder eigene Erfahrungen, die ich mit solchen oder ähnlichen Fällen hatte einzubringen (auch wenn diese Sachen nicht der Meinung der Pfleger entsprechen! Man muß nicht allem zustimmen was die sagen, die Erfahrung habe ich zumindest gemacht.)
So zeigst du dein Interesse an dem Tier, zeigst auf unaufdringliche Weise deine Erfahrung.
Es ist nicht immer leicht ein Tier zu bekommen, aber genausowenig ist es leicht ein Tier zu vergeben.
Du hast Probleme damit wie mit dir umgegangen wird, aber die von den Tierschutzhäusern haben genauso oft Probleme damit, wie mit ihnen umgegangen wird, mit welchen Erwartungen die Leute kommen…
Leider wird davon aber wenig berichtet.
Ich denke aber daß es durchaus möglich ist, wenn man ein Tier wirklich will, daß man das dann auch bekommt ohne dabei seinen Stolz zu verlieren oder ar…zukriechen.[/b]
Das mag sein, aber das Tier lebt momentan am anderen Ende von Deutschland, noch dazu meine ich nicht, daß jedes TH zufrieden sein sollen für jedes Tier, das sie loswerden, sondern für jedes Tier, daß sie in ein guutes zu Hause „loswerden“.
Außerdem bin ich selbst im Tierschutz tätig, unser TH nimmt aber keine Wellensittiche auf z.B.! Deshalb kann ich die ablehnende Haltung überhaupt nicht nachvollziehen!
Außerdem braucht ein behindertes Tier wesentlich mehr Zuwendung als andere und ich habe zu Hause auch behinderte Tiere … ich wüßte nicht, wer mnir dann den 48h-Tag genehmigen würde.
Es mag auch sein, daß man gute Erfahrungen macht, das streite ich gar nciht ab, aber du weißt wie das ist, gute Nachrichten verbreiten sich 10mal langsamer als Schlechte und noch dazu habe ich das nun schon öfter erlebt!
Wenn das Tier am anderen Ende von Deutschland ist, dann ist es für dich selber natürlich nicht möglich, daß du da nochmals hinfährst, vielleicht auch mehrmals hinfährst um das Tier dann schließlich zu kriegen.
Aber Hilfe kann auch sein, wenn du Leute, von denen du weißt, daß sie auch behinderte Tiere aufnehmen und auch die geeigneten Möglichkeiten dazu haben, also ein geeigneter Platz sind und die näher dort wohnen, darauf aufmerksam machst.
Und viellicht findet der Vogel ja dadurch zwar nicht bei dir, aber durch dich ein neues Zuhause.
Vielleicht hatten die die dir das behinderte Tier nicht geben wollten auch einfach das Gefühl, daß du, weil du ja schon kranke/behinderte hast, es vielleicht zu viel ist, vielleicht war es ihnen zu unsicher ob du dann auch wirklich genug Zeit hast, dich auch noch um dieses Tier extra und intensiv zu kümmern? (Das heißt nicht das ich das meine, denn ich kenne dich nicht und kann sowas gar nicht meinen, sondern ich will damit nur sagen, daß dieser Eindruck bei den Leuten entstanden sein kann.
Ja, schlechte Nachrichten verbreiten sich schneller, aber grad darum muß man doch versuchen den guten Nachrichten Gehör zu verschaffen.
Leider habe ich bei meiner Vermittlungstätigkeit aber auch schon schlechte Erfahrungen mit Interessenten gemacht, die von mir kein Frettchen bekamen und zwar aus einem Grund, der bei mir in den Abgabebestimmungen festgehalten ist und es daher von vorneherein klar war, daß sie unter diesen Voraussetzungen kein Tier bekommen.
Und diese Leuten haben mir versucht Schwierigkeiten zu machen wos nur geht.
Frettchen werden von mir nicht in Einzelhaltung vergeben (dies wird eigentlich von allen Frettchenvermittlungen so gehandhabt). Die Dame hatte bereits zwei Frettchen (aus dem Tierschutzhaus) seit einem Jahr. Nun wollte ihr Lebensgefährte auch ein Frettchen. Er wollte ein einzelnes Frettchen und die leben getrennt und treffen sich nur an Wochenenden und das nicht immer. Das Frettchen des Freundes wäre also einzeln gehalten worden. Mit ihr hab ich mich öfters zum Spazieren getroffen und da hatte ich einmal eines der Abgabefrettchen mit (eine Sonderfarbenzüchtung, die sehr gefragt ist).
Sie hat mich noch am selben Tag angerufen, ihr Freund würde sich für den Rüden interessieren (der hatte ihn ja nichteinmal noch gesehen!). Sie hat mir auch erklärt, daß er bei dem Freund leben würden, und wenn sie sich am Wochenende treffen, dann hätte der Rüde ja Gesellschaft mit ihren beiden Frettchen.
Ich habe gesagt, daß das Einzelhaltung ist, daß sich ihre Frettchen beim Spazieren ja nichteinmal mit dem Rüden verstanden hätten, und daher kriegt er den Rüden alleine nicht.
Er hat dann noch lange mit mir telephoniert – er möchte diesen Rüden unbedingt haben – wie gesagt er hatte ihn nichteinmal noch gesehen! er nimmt ihn ungeschaut!.
Dann wollten sie sich mit mir treffen. Ich habe zugesagt, habe aber deutlich gemacht, daß ich ihn nicht in Einzelhaltung vergeben.
Sie sind gleich mit Transporter gekommen und haben geglaubt, wenn sie einmal da sind, dann werd ich ihnen das Frettchen schon geben.
Ich habs ihnen nicht gegeben.
Die Dame hat mit mir gestritten, die beiden haben mich aufs ärgste beschimpft.
Sie hat auch den Amtstierarzt zu mir geschickt. Obwohl sie eigentlich wissen mußte, daß der bei mir nichts zu beanstanden haben wird. Und so war es dann auch, der kam unangemeldet (ich dachte der kommt weil ich das eine aus dem Tierschutzhaus hab und hab ihn darauf angesprochen und durch das Gespräch hat sich dann herausgestellt, daß diese Dame ausschlaggebend für seinen Besuch ist), hat sich alles angeschaut, war begeistert, wir haben uns nett unterhalten.
Einige Monate später hat diese Dame ihre zwei Frettchen ins Tierschutzhaus gebracht.
Es gab dann eine Diskussion in einem Forum. Da wollte mich die Dame schlecht hinstellen und hat behauptet, daß bei mir Putzmittel frei zugänglich für die Tiere herumstünden. Nun, bei mir sind
viele Frettchen-Leute zu besuch und das auch unangemeldet, und jeder wußte, daß das bei mir noch nie der Fall war. Auf meine Nachfrage hat sie behauptet, die stünden hinter einem Vorhang in der Küche – naja da wußte jeder, der schon einmal in meiner Wohnung war, daß das gelogen ist, denn in meiner ganzen Wohnung gibts keinen einzigen Vorhang und gabs auch nie einen.
Aber ein schlechtes Bild macht es, und Leute die noch nie bei mir waren für die ist es natürlich eine offene Sache, ob nun bei mir Putzmittel herumstehen und ich somit die Tiere gefährde. Es ist also Rufschädigung.
Dann hat sich die Dame Frettchen von einem Züchter gekauft. Auch die hat sie nach kurzem wieder zurückgegeben.
Von solchen Leuten bekommt man schlechte Nachrede, wird man verleumdet….
Und ehrlich gesagt, da lasse ich lieber schlecht über mich schreiben und reden, und bin besonders im Nachhinein gesehen froh, daß dieser Rüde nicht zu ihrem Lebensgefährten gekommen ist, denn dann wäre er ja wahrscheinlich auch mit ihren Frettchen ins Tierschutzhaus gekommen.
Hallo Ingrid!
Gerade angesichts der Tatsache, daß die Tierheime hierzulande in aller Regel derbe überfüllt sind, ist es für mich nicht nachvollziehbar, wie sich manche Tierheime so anstellen können. Klar muß man jedem potentiellen Tierbesitzer auf den Zahn fühlen, aber das ist in meinen Augen so, wie es bislang geschieht, der falsche Weg. Als Erwachsener fühlt man sich doch geradezu verschaukelt, wenn man um ein Tier betteln muß wie ein kleines Kind.
Ich verstehe das auch nicht. Ich meine, wenn jemand da ist, der ein Tier, noch dazu ein schwer vermittelbares, aufnehmen möchte, wieso ist man dann nicht erfreut? Man hätte mir ja trotzdem auf den Zahn fühlen können, da hätte ich ja nix dagegen, aber so … ? Nö, ganz ehrlich! Immerhin will ich selbst züchten, da bettel ich wirklich nicht.
Hey – Katzenhilfe und Tierheim sind aber noch zwei verschiedene Waschlappen! 😉
Okay, ich hätte zuerst zuende lesen müssen.
Das mit dem hintumorkranken Kater war ich – im September 2000. Gut erzogen wie ich bin 😉 , marschiere ich ins Tierheim und suche mir einen gehbehinderten Kater aus – angeblich angefahren worden und man hat ihn schon so gefunden. Okay, denk ich mir, der Kater kann laufen, fressen, pipapo alles normal, war sehr lieb und verschmust, nehm ihn also.
Im Dezember 2000 war er tot. gestorben an einem Hirntumor – auf Rückfrage im TH sagte man mir, das wäre bekannt gewesen. Der Einzige, der davon nichts wußte war natürlich ich. Ich hatte mich gewundert, warum er is 5 Minuten 10 mal seine Stimmung von aggressiv zu schmusig und wieder zurück gewechselt hat. Ich habe ihn gekrault und plötzlich fanden sich Zähne oder Krallen in meiner Hand wieder….
Nun weiß ichs.
Nach diesem Erlebnis habe ich 2,5 Jahre Katzepause gemacht – bis jetzt. Meine Isis habe ich jetzt ca. 6 Wochen, vermittelt über die Katzenhilfe hier (denn ins TH wollte ich nicht mehr). Die Katze war von privat abzugeben. Ich war dort und zwei tage später hat man sie mir bereits gebracht – ein sehr liebe, anhängliche, verschmuste Mieze.
Warum ich nicht mehr ins TH wollte, liegt ja wohl klar auf der Hand. Nach dem Kater habe ich übrigens dort auch eine Rennmaus geholt, ein Weibchen, das sich angeblich „mit keinen anderen Rennern mehr verträgt“. Jau, denk ich mir, Julchen mitgenommen, zweites Weibchen organisiert, vergesellschaftet – prima!! Diese Maus wurde, sobald sie bei mir war, innerhalb von 8 Wochen, von bissig zu lieb und zutraulich… sogar zum Streicheln ist sie alleine angekommen. Das is (war) mein Julchen:
[ img ]
Sie durfte noch lange leben, ehe sie starb.
Dann kam ich auf Ratten. TH die letzte Chance gegeben. kam hin, und was bekam ich zu hören? Der Rattenbock da, der wurde so abgegeben, er läßt sich mit keinen anderen Ratten mehr vergesellschaften. Ich den Süßen mitgenommen udn zwei junge ratteriche über den VdRd organisiert… Vergesellschaftung ging reibungslos.
Also, bei allen guten Willenskräften: da geh ich nich mehr hin!!
Hallo Sabine!
Den Sammy hast Du aber doch auch über das Tierheim bekommen, oder seh ich das falsch.
Im Übrigen bist Du nicht die einzige Studentin, die vom TH auch Katzen oder Hunde vermittelt bekommen hat. Du warst nur das am nächsten greifbare Beispiel für mich 😉 .
Betteln muß man nicht. Einfach hingehen, Tier anschauen, für die Tiere, die in Betracht kommen interessiert sein, sich mit diesen Tieren beschäftigen, versuchen mit den Leuten dort ein angenehmes Gespräch zu führen.
Wenn man dabei raushängen läßt, wie toll man nicht ist, wie viel Erfahrung man hat und daß einem die Leut`dort nix erzählen brauchen, dann ist das der falsche Weg.
Genauso wenn dabei die ganze Zeit mitschwingt: hey ich bin so ein toller Wohltäter, oder seids froh, daß ich euch ein Tier abnehm, gebt`s es her, und bedankts euch, daß ich überhaupt hierhergekommen bin.
Dann ist das auch der falsche Weg.
Was ist denn deiner Meinung nach der richtige Weg, wie man den Leuten auf den Zahn fühlt?
Erzählen tun nämlich die meisten, daß sie ja soooo toll zu ihren Tieren sind.
Was ich nicht schon alles gehört habe -und da gings nicht darum, ein Tier zu bekommmen, sondern es wurde halt erzählt wie man die Tiere hält, und wenn man die Leute dann näher kennenlernt, vielleicht sogar einmal zu ihnen kommt, dann sieht dort alles ganz anders aus, und der der immer so toll von seiner Tierhaltung erzählt hat die Tiere total schlecht untergebracht, es ist alles verdreckt und man überlegt sogar ob man da nicht einen Amtstierarzt hinschicken soll.
Wenn die Leut in den Tierschutzhäusern alle so arg wären, dann würde dort schon lange überhaupt keiner mehr hingehen.
Schade, daß die Leute, die positive Erlebnisse haben, leider kaum in solchen Threads schreiben.
Schade, daß solche Threads aber Leute davon abhalten in Tierschutzhäuser zu gehen.
Hier haben etliche geschrieben, daß sie schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Aber genausoviele schlechte Erfahrungen machen Leute von Tierschutzhäusern mit Interessenten. Ich habe hier ein paar Geschichten erzählt, was einem mit Interessenten so alles passieren kann.
Genauso wie euch eine schlechte Erfahrung mit Leuten in einem Tierschutzhaus dazu bringt, dort nicht mehr hinzugehen oder nur mit Vorbehalten, genauso bewirken aber die schlechten Erlebnisse, die Angestellte in Tierschutzhäusern, oder auch Leute von Tiervermittlungen mit Interessenten haben, in der gleichen Weise eine Veränderung im Verhalten gegenüber Interessenten!
Also wenn man länger sowas macht, dann erlebt man auch ziemlich arge Sachen mit Interessenten, und automatisch wird man dann skeptischer, vorsichtiger.
Es gibt soviele Leute, die schlechte Erfahrungen machen mit Tieren, die sie in Tierhandlungen kaufen, oder mit Tieren die sie bei einem Züchter oder Vermehrer kaufen.
Da müßten jeden Tag in Foren Threads sein über Tierhandlungen und über schlechte Erlebnisse mit Tieren von Züchtern.
Natürlich werden auch in Tierschutzhäusern Fehler gemacht, aber Fehler macht ja jeder.
Und ich habe hier ja schon etliche Beispiele gebracht, die zeigen, daß es sehr oft auch richtig ist jemanden kein Tier zu geben.
Und genauso wie man das manchmal leider nicht erkennt, und es sich dann später herausstellt, daß man demjenigen doch kein Tier hätte geben sollen (und wenn man sowas erlebt wird man natürlich noch vorsichtiger), genauso gibt es auch die Fälle, wo man auf Grund irgendeiner Reaktion des Interessenten, wo man aus irgendeinem Grund, diesem Interessenten kein Tier, oder ein bestimmtest Tier nicht gibt, und man liegt falsch, und es wäre eigentlich ein guter Platz. Cest la vie!
Du schreibst hier zwei Extreme: die sollen erfreut sein – ich bettel wirklich nicht.
1) Du solltest von denen nicht erwarten, daß sie erfreut sind – gerade ein schwer vermittelbares Tier herzugeben ist immer sehr schwierig und es ist eine Belastung für einen selbst, denn gerade solchen Tieren gegenüber fühlt man eine besondere Verantwortung.
2) Du brauchst überhaupt nicht zu betteln. Es kommt nur darauf an, daß die Leute von dir (nicht nur durch das was du sagst, sondern auch dadurch wie du es sagst und wie du dich dem Tier gegenüber und ihnen gegenüber verhältst) das Gefühl vermittelst, daß sie die richtige Entscheidung treffen, wenn sie dir das Tier geben.
Ich möcht jetzt zu den Verhältnissen kommen wie das bei Tiervermittlungen oft der Fall ist:
Wie wäre das eigentlich für dich: du nimmst ein Tier bei dir auf, das du vermitteln möchtest. Du mußt einiges in dieses Tier investieren (es bedarf einiger tierärztlicher Versorgungen, es ist im Verhalten anfangs verstört), du verbringst viel Zeit mit dem Tier und es wird zu einem sehr lieben zahmen Tier, es bleibt ihm aber eine körperliche Behinderung.
Du hast zu diesem Tier eine innige Beziehung aufgebaut. Und jetzt ist es soweit, daß es zu vermitteln ist, es melden sich Interessenten.
(Bitte nicht jetzt sagen: ich behalte das Tier, man kann nicht alle selber behalten, und man kriegt immer wieder solche Tiere)
Mir geht es da so, wenn mir wer das Gefühl gibt, ich soll doch froh sein, daß er da ist und dieses Tier nehmen will, dann fühl ich mich verar…scht.
Denn es ist für mich bei Gott nicht so, daß ich froh bin, wenn sich wer meldet, ich bin nicht froh darüber, wenn ich dieses Tier hergebe, ich muß es hergeben (wie gesagt, man kann sie nicht alle behalten, und es kommen immer wieder solche Tiere,…)
Und es ist jedesmal schwer so ein Tier dann in sein neues Zuhause zu bringen, und sich von dem Tier zu verabschieden.
Ich habe keine Lust einem Interessenten in den Ar… zu kriechen, und ihm zu sagen, wie toll es ist, daß er sich für das Tier interessiert.
Den Zusammenhang von: „Ich möchte immerhin selber züchten“ – „da bettle ich nicht um ein Tier“ verstehe ich nicht.
Mit Tieren aus Tierschutzhäusern darf man sowieso nicht züchten – aber wie will man das bei unkastrierten Tieren überprüfen (z.B.:der Vater ist ja stets ungewiß – wies so schön heißt).
Wenn sich bei mir jemand um ein Frettchen bewirbt und er züchtet oder plant zu züchten, dann bin ich da bei der Vergabe besonders vorsichtig. Abgesehen davon, daß der dann auf jeden Fall ein bereits kastriertes Tier bekommt, wird da auch besonders überprüft.
Denn dabei ist zu bedenken, daß der ja dann zu seinen Frettchen noch die Welpen dazu haben wird, also bedarf es da bezüglich Zeit und vorhandenem Platz für die Tiere einer ganz speziellen Überprüfung.
Weiters stellt sich mir allgemein die Frage: angesichts dessen, daß es so viele Abgabetiere gibt – und es auch an Nachschub sowieso keinen Mangel gibt, warum muß man dann züchten.
Ich verstehe absolut nicht warum ich irgendein Tier (außer es handelt sich z.B.: um einen Begleithund, Lawinenhund…) bei einem Züchter kaufen soll, solange es Tiere gibt, die hergegeben werden, solange es Tiere in Tierschutzhäusern oder bei Vermittlungen gibt, die ein neues Zuhause brauchen – und dabei gehts nicht ums Finanzielle (Kaufpreis, Schutzgebühr, denn ich schau bei Tieren eigentlich nicht auf den Preis).
Ich fühl mich nicht super, weil ich ein Tier von einer Vermittlung oder einem Tierschutzhaus nehme und ich erwarte
auch nicht, daß man dort froh, ist daß ich ein Tier nehme, oder ein Tier nehmen will.
Es ist selbstverständlich, daß man Abgabetiere nimmt, solange es Abgabetiere gibt
Es ist eine ganz selbstverständlich Sache.
Und da erübrigen sich alle Aussprüche, wie „froh sein“, „betteln“, „ich hab auch meinen Stolz“…
Ich fühl mich auch nicht als Wohltäter, weil ich Frettchenvermittlung mache, Abgabetiere aufnehme, die Verpflege, viel Zeit und Geld investiere.
Ich erwarte nicht, daß man mich dafür lobt, aber man soll bitte auch von mir nicht erwarten, daß ich die Leute, die Tiere von mir nehmen wollen, als Wohltäter sehe und ihnen auch noch das Gefühl gebe, daß ich ja so froh drüber bin, daß sie sich für das Tier interessieren.
Zurück zu den Tierschtzhäusern: wie wäre es einmal damit zu sagen, man ist froh, daß es Leute gibt, die um wenig Geld sehr viel Arbeitszeit in einem Tierschutzhaus verbringen, daß man froh ist, daß es ehrenamtliche Helfer gibt, die viel Freizeit mit Arbeit in einem Tierschutzhaus verbringen.
Nee, Sammy war doch der hirntumorkranke! Isis ist aber nicht aus dem TH, sondern von der Katzenhilfe vermittelt und DIE haben dir ja doch gesagt, daß sie nicht an Studenten vermitteln und nicht das TH, oder???
*nixmehrblick* 😮
Doch Sabine, die Katzenhilfe hat mir dieselbe Auskunft gegeben wie das TH.
@ Ingrid: Wie ich jemandem auf den Zahn fühlen würde? Ich würde ihn in ein Gespräch/eine Diskussion verwickeln, das/die Sachkunde erfordert. Daran merkt man doch schon, ob jemand wirklich Ahnung hat oder nicht. Wenn jemand ein Problemtier haben will, dann würde ich ihn insofern aushorchen, ob er sich mit diesem Problem und seinen Lösungsmöglichkeiten schon auseinandergesetzt hat. Denjenigen, der ein krankes Tier übernehmen möchte, würde ich zu einem Gespräch über die Krankheit, die Behandlungsmethoden und auch über Finanzen bringen.
Leute betteln zu lassen wie Kinder, halte ich für einen eklatant falschen Weg. Denn auf den verlassen sich eben Kinder, oder völlig naive Erwachsene; jeder halbwegs vernünftige Mensch wird sich nämlich nach so einer Aktion schnell eine andere „Quelle“ für sein neues Tier suchen. Und damit schneiden sich die TH ins eigene Fleisch.
@ Meike
Achso, dann hab ich das falsch verstanden. Ich dachte, es drehte sich nur um die KH.
Ich finds ja ehrlich gesagt ne Unverschämtheit, daß ich sowohl vom TH aber auch über die KH Tiere vermittelt bekommen habe und du abgewiesen wurdest. Vielleicht sollte man mal ne Protestaktion starten?
Die Mühe lohnt sich, glaub ich, nicht… Das ist wohl Willkür der einzelnen Personen, mit denen Du bzw. ich gesprochen hast/habe; und da jetzt Theater zu veranstalten – darauf habe ich keine Lust mehr.
Letztendlich habe ich ja nun auch meine kleine Nudel 😉 .
@ingrid: du schreibst, wenn die Leute wirklich so arg wären, dann würde dort keiner mehr hingehen … hm, kann es vielleicht daran liegen, daß die TH total überfüllt sind mittlerweile? Du brauchst dich hier nicht persönlcih angegriffen fühlen und es geht mir auch nicht darum, mein Ego aufzupäppeln, weil ich behinderte Tiere aufnehme, es geht um eine ganz allgemeine Situation und ich bin ja auch nicht die Einzige, die schlechte Erfahrungen macht. Natürlich kann man auch mir auf den Zahn fühlen, aber dann bitte sachlich/fachlich, nicht abgeurteilt nach einer Email.
Und ich muß ganz ehrlich sagen, wenn die Leute das Gefühl haben wollen, das Tier gut vermittelt zu haben, dann sollen sie es sich ansehen. Nach einer Anfrage abgeurteilt zu werden ist unfair und hat mit dem eigentlichen Auftrag nichts zu tun.
Es redet auch niemand davon, daß mir jemand in den Ar… kriechen soll, aber ich würde schon gerne merken, daß Tiere gerne vermittelt werden, auch wenn es den betreffenden Leuten schwer fällt. Nur wenn man die Leute auch noch abfällig behandelt, dann verstehe ich nur zu gut, wieso beim Züchter gekauft wird, statt ins TH zu gehen, das wird mir immer mehr klar, wenn ich ehrlich bin!
Und mit „c’est la vie“ kann ich nur die TH abtun, denn so langsam tut es mir echt leid … ehrenamtlich hin oder her, mit solchen Einstellungen geht es halt einfach nicht, finde ich. Ich denke es gibt wenig genug Leute, die Tiere aus Tierheimen holen, speziell Vögel, wie in meinem Fall. Und ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich bei einer solchen Einstellung auch kein tier holen wollen würde. Nachher noch als „Schwerverbrecher“ gesehen zu werden, nur weil man das Tier holt … diese Dramatik ist doch etwas überzogen, dann lieber ansehen und entscheiden, statt voreilig handeln, bereuen und die nächsten die Fehler ausbaden lassen, finde ich.
Hallo,
wir haben 4 Wellis aus 3 verschiedenen Tierheimen gehohlt und eigentlich keine Probleme gehabt.
Da wir für Willi einen Partner wollten, haben wir in vielen Tierheimen angerufen. Nur ein TH hatte einen einzelnen Welli abzugeben, der kurz zuvor zugeflogen war. Also haben wir ihn genommen.
Die nächsten 2 (Fips und Kiwi) haben wir aus einem anderen Tierheim. Wir waren am Tag der offenen Tür dort, sie hatten 4 da, ein Ehepaar wollte auch 2, also haben wir uns geeinigt, wer welche nimmt. Eigentlich wollten sie eine Besichtigung machen, wir haben aber nichts mehr von ihnen gehört. Auch nicht, als ich ihnen mitteilte, dass Fips verstorben ist. Finde ich schade, dass sie keine Besichtigungen machen, aber dazu fehlt ihnen wohl die Zeit.
Den 5. Welli haben wir wieder aus einem anderen Tierheim. Dort musste ich die Leute überzeugen, warum ich nur einen wollte, da sie normalerweise nur zwei gemeinsam vermitteln. Da ich arbeite und ich nicht zu den Öffnungszeiten hin konnte, durfte ich außerhalb der Öffnungszeiten kommen, rein gelassen haben sie uns nicht (wahrscheinlich wegen den Hunden). Sie haben mir dann halt einen gegeben. Mir ist es ehrlich gesagt auch egal, welchen ich bekomme, hauptsache es war ein Männchen. Und es ist ein total lieber.
Ich denke es ist einfacher ein Tier zubekommen, wenn man dort anruft oder hingeht. Eine E-mail schreiben ist so unpersönlich.
Klar ist es manchmal schwer zu verstehen, was die Tierheime machen, aber man darf auch nicht vergessen, dass viele ehrenamtliche Helfer sind und außerdem viel zu wenige.
Das vergesse ich ja nicht, ich bin ja selbst bei uns im Tierschutz, aber ich kenne auch die Öffnungszeiten der Tierheime. Und wie gesagt, man bekommt teilweise auch erzählt, auch am Telefon, daß sie keine Wellensittiche haben, dabei bin ich erst neulich vorbei gelaufen und habe die ganze Voli prächtig schimmern sehen! Das sind halt so Sachen, wo ich mir meinen Teil denke und fertig. Und aus dem Gästebuch des betreffenden THs konnte man auch Stories lesen … wundersamer Weise wurde das von der HP genommen … 🙄