Fr?hliches Gezwitscher!

Hallöchen, alle mit einander!

Ich habe mir am 2. Dezember 2003 ein blaues Welli-Männchen gekauft. Na ja, eigentlich bin ich zum Dehner gefahren um mir einen Zimmerbrunnen anzuschaffen! Aber als ich dann die Wellis in der Voliere gesehen hab, hab ich mich ganz spontan entschlossen.

Also bekam „Shaky“ ein neues Zuhause. Er ist angeblich sechs Monate gewesen. Am ersten Tag ist er nur wie ausgestopft im Käfig rumgesessen und hat sein Futter nicht angerührt. Am dritten Tag endlich ein leises „piep“. Von da ist er immer frecher geworden. Inzwischen ist er ein richtiger Clown geworden. Er turnt wie verrückt im Käfig rum. Sieht man ihm zu, gebärdet er sich wie ein Wahnsinniger mit seinen „Kunststückchen“. Natürlich stand für mich von vorne herein fest, daß Shaky nicht allein bleiben sollte. Spätestens zu Weihnachten wollte ich ihm einen Partner zum Geschenk machen. Dieser Meinung waren aber meine Eltern nicht. „Zwei Vögel machen zu viel Mist“, war ihr Kommentar „außerdem wird einer alleine eher handzahm.“ Ich ließ sie reden, dachte mir aber meinen Teil. 😆

Mit Hilfe einer Bekannten meiner Mutter (sie ist Tierpflegerin, die Bekannte), gelang es mir doch Mutter dazu zu überreden. Aber was soll´s. Ich bin 33 Jahre alt und weiß alleine, was ich tun und lassen soll.

Am 9. Februar habe ich mich also entschlossen, zum Dehner zu fahren und einen zweiten Welli zu kaufen. Der auserwählte war ein grünes Männchen mit gelber Maske. Da mein Shaky der ‚Stammform‘ angehört, also klein und zierlich ist und sie nur große Wellis (viel auf einen Papagei hätte da nicht mehr gefehlt) da hatten, außer einen zweiten kleinen, der aber am Kopf verletzt war, kaufte ich den zweiten grünen kleinen. Ich hab „Honey“ – so hab ich ihn genannt – mindestens 10 Minuten lang beobachtet, um ihn nicht vielleicht von seinem ‚Freund‘ wegzureißen. Aber es stand schnell fest. Er war alleine. Er ist auch andauernd wie ein Verrückter in der Voliere herumgewetzt. Also auch ein aufgewecktes Vöglein. Zuhause dann das selbe in Grün. Auch Honey ist wie ausgestopft auf der Sprießerl gehockt, zuweilen auch auf dem Spiegel und hat mich nicht aus den Augen gelassen. Honey brauchte etwas länger um sich heimisch zu fühlen. In der Zwischenzeit ist auch er wieder ein frecher, temperamentvoller Vogel geworden.

Mit Honey zu Hause angekommen, stellte sich die Frage: was jetzt tun? Shaky würde sein Revier gewiß vor dem Eindringling verteidigen. Also hab ich Honey mit der Transportschachtel auf den Wohnzimmertisch gestellt und hab sie geöffnet. Honey wie der geölte Blitz aus der Schachtel rausgeflogen und hat laut geschimpft. Irgendwann hat Shaky auch mitbekommen, daß da irgendwas los ist. „Hey, da fliegt ja was!“ Also ist er aus dem Käfig raus und ist auch umhergeschwirrt. Irgendwann ist er dann wieder in den Käfig rein und hat den Neuen in den Käfig ‚gelockt‘. Das fand ich so süß. Honey ist der Aufforderung auch sofort nachgekommen, obwohl er nicht gleich den Käfigeingang gefunden hat. Bald wurden die beiden die allerdicksten Freunde. Aber Shaky ist eifersüchtig, wenn ich mich mit Honey unterhalte. Das mag er gar nicht! Kaum zu glauben, daß ein Vogel eifersüchtig sein kann! Aber sie sind eben auch Lebewesen und keine tote Materie. Also darf ich keinem der beiden den Vorzug geben. Obwohl ich Shaky lieber mag als Honey, eben weil er so ein Clown ist. Nein, Blödsinn. Ich hab sie beide wahnsinnig lieb.

Allerdings ist der Lieblingsplatz der beiden mein Kristalluster im Wohnzimmer. Da sitzen sie stundenlang oben und ich muß unten Zeitungen auflegen, damit der Teppich nicht darunter leidet.

Vor einigen Tagen hat Shaky mich angesehen und plötzlich „Mami“ gesagt. Ich weiß nicht, woher er das hat, dieses Wort hat ihm nie jemand vorgesagt. Aber es war so deutlich und gut zu verstehen. Vielleicht vom Fernsehen? Ich meine, ich finde es ja auch irgendwie lustig, wenn ein Wellensittich spricht. Aber ist es nicht ein wenig traurig, wenn er die menschliche

Sprache sprechen muß, um seinem Besitzer zu gefallen? Ich finde es schön, das fröhliche Gezwitscher der beiden zu hören. Vor allem am frühen Morgen, wenn ich noch im Bett liege und sie nicht eher Ruhe geben, bis ich aufgestanden bin und sie begrüßt habe…ggrrrr! Natürlich würde ich sie auf keinen Fall mehr eintauschen wollen! Genausowenig wie meinen nun 18jährigen Islandpony-Wallach Gunnar.

Bis auf bald.

Gaby (Vampira) aus Wien mit ihren zwei Wellis „Shaky“ und „Honey“ und dem Isi „Gunnar“