Haustiere auf Bestellung geklont

Haustiere werden mittlerweile auf Bestellung geklont. Über den ersten Auftrag in den USA – ein Kätzchen für eine Frau in Texas – berichtete vor einiger Zeit die New York Times. Die Frau hatte ihre Katze Nicky nach 17 Jahren verloren und ließ sich daraufhin aus Nickys früher entnommener DNS für 50 000 Dollar ein neues Kätzchen klonen. Es bekam den Namen „Little Nicky“ und soll sogar deselben Charakter haben wie die erste Katze.

Das Unternehmen, das „Little Nicky“ geschaffen hat, plant laut der Zeitung auch Hunde zu klonen, weil das „ein viel lukrativer Markt als der für Katzen“ sei.

David Magnus, Kodirektor des Zentrums für Biomedizinische Thik an der Stanford-Universität, kommentierte das folgendermaßen: „Dieses Vorgehen ist moralisch problematisch und etwas verwerflich. Für 50 000 Dollar hätte sie vielen Streunern ein Heim geben können.“

Was haltet ihr davon?

15 Antworten auf „Haustiere auf Bestellung geklont“

  1. So was Perverses!! 8o

    Ich denke der Preis wird noch eine Weile abschrecken, da die meisten Käufer ja noch auf Billigzüchter reinfallen und dort sparen.

    Ich hoffe zumindest dass ich niemals so jemand ins Gesicht sagen muß was ich von sowas halte. 🙁

  2. Ich finds, genau wie Katie auch, pervers. Zumal im geschilderten Fall ein absoluter Glücksfall eingetroffen zu sein scheint: Denn es ist mit Nichten so, dass Klone sich immer identisch entwickeln und dieselben Charaktereigenschaften aufweisen. Es gibt sogar Beispiele von geklonten Kleinnagern, bei denen nicht mal die Farbverteilung bei Schecken identisch war.

    Und wenn man mal bedenkt, was man mit 50.000 Dollar alles machen kann, das sinnvoller ist… :rolleyes:

  3. Ich würd glatt sagen, dass das absolut verwerflich ist!

    Klonen birgt heutzutage noch große Probleme: Geklonte Wesen sind anfälliger für Krankheiten und neigen zu krankhafter Gewichtszunahme.

    Abgesehen davon erbt der geklonte Organismus das Alter der Ursprungszelle. Little Nicky wird Frauchen also nicht gerade lange beglücken.

    Und Little Nicky ist schließlich trotz allem ein neues Individuum. Das Kätzchen wird vermutlich froh sein können, wenn es alt genug wird um stubenrein zu werden… So was unfassbares… 🙁

    Kotori

  4. Die Nachricht über die geklonte Katze habe ich auch im Fernsehen gesehen. Mir wird immer ganz anders, wenn ich was von Klonierung lese oder höre. Ich muss dann immer an das Buch ?Schöne neue Welt? von Aldous Huxley denken.

    Und man bedenke auch die Erwartungen des Besitzers an das geklonte Tier, in diesem Fall die Katze.

    Und bei aller Liebe zu jedem meiner Tiere: Mir würde nicht im Traum einfallen, einen Doppelgänger davon schaffen zu lassen. Egal ob für 50000 Dollar oder für 50. Ich finde man sollte es bei der Einzigartigkeit jedes einzelnen Lebewesens belassen.

  5. Der Meinung bin ich auch. Jedes unsere Haustiere ist einzigartig und kann auch von einem Klon nicht ersetzt werden. Dafür gibt es genug andere Tiere die unsere Hilfe und Aufmerksamkeit brauchen. Ich darf gar nicht daran denken, wievielen Tieren man mit dem Geld helfen könnte.

    lg

    sagro

  6. Also, mal abgesehen davon, daß schon die Berichterstattung parteiisch war und so quasi schon anzeigte, welche Antworten erwünscht waren („Dieses Vorgehen ist moralisch problematisch und etwas verwerflich. Für 50 000 Dollar hätte sie vielen Streunern ein Heim geben können.“), schließe ich mich euch insofern an, daß ich keine meiner Katzen klonen lassen würde…jede von ihnen ist ein Unikat und keine gibt es zweimal. Auch menschliche Zwillinge z.B. entwickeln sich trotz deckungsgleicher DNS nicht gleich.

    Aber ich muß gestehen, daß ich in puncto Genforschung, Stammzellenforschung und Klonen im Allgemeinen schon ambivalent bin.

    Einerseits verstehe ich die ethischen Argumente dagegen.

    Andererseits sehe ich auch, wie oft in den Wissenschaften etwas als unmenschlich oder ethisch nicht tragbar verdammt wurde, was heute zu unserem täglichen Leben zählt, ja ohne das unser tägliches Leben ärmer wäre.

    Die ganze Menschheit träumt davon, daß zum Beispiel Krebs eines Tages ebenso leicht zu heilen sein wird wie eine Erkältung oder ein Hautausschlag. Um dort aber hinzukommen, müssen nun einmal neue Wege gegangen werden, in technischer, wie auch in naturwissenschaftlicher Hinsicht. Und solange die Forschung immer wieder blockiert wird, wird der Weg immer weiter sein. Und Klonen ist ein Bestandteil dieser Forschung.

    Und wenn das Haustiere Klonen dem dienlich ist, daß das therapeutische Klonen zukünftig erfolgreicher verläuft und sei es nur durch die finanzielle Unterstützung – dann sehe ich nichts, was dagegen einzuwenden wäre. Ich denke, daß sie nicht genau die gleiche, aber vielleicht eine ähnliche Katze erhalten, ist den Leuten durchaus bewußt. Und wenn sie genug Geld dafür haben…warum nicht?

    Ich habe diese vielleicht etwas provokante Ansicht gewonnen, als ich eine Nacht lang im Krankenhaus auf ein potentiell fatales Untersuchungsergebnis gewartet habe…an Schlaf war nicht zu denken, daher hat man viel Zeit zu überlegen. Und glaubt mir, in so einer Situation zerstreuen sich viele, viele moralische Bedenken.

    Ich finde es immer leicht über moralische Verwerflichkeit zu diskutieren, wenn man selbst nicht auf das Objekt der Diskussion angewiesen ist. Laßt mal Eltern eines soeben gestorbenen Kindes, das durch therapeutisches Klonen vielleicht hätte gerettet werden können, über das Thema referieren – ich glaub, das klänge anders. Oder um mal ein Beispiel aus einer anderen Ecke zu diskutieren: Ich verstehe auch nicht, warum Männer in der Gesetzgebung über das Thema Abtreibung entscheiden dürfen.

    Somit halte ich die Sache zwar durchaus für ein zweischneidiges Schwert, aber auch für etwas, das nicht blockiert werden sollte.

    Liebe Grüße

    Anjolina

  7. Hallo Anjolina,

    was den medizinisch-therapeutischen Ansatz bei diesen Verfahren anlangt, bin ich Deiner Meinung, gar keine Frage. Allerdings ist das hier Wiedergegebene ja nun wirklich rein privater Natur, zum Trost eines Menschen, der einen Gefährten verloren hat und nicht loslassen kann.

    M.E. sind die Gesetze in den USA um mindestens das zu lax, was hier in Deutschland zu wenig geht. Es muss eine möglichst klare Grenze gezogen werden, die die Individualität eines Individuums (jenseits ethisch vertretbarer medizinischer Zwecke) sichert und schützt.

    Und damit ist man dann auch recht schnell an dem Punkt, an dem man sich zwangsläufig fragen muss, wo menschliches Leben anfängt, und ab wann man es schützen muss.

  8. Ich muß auch sagen, daß ich das Thema sehr sehr schwiergi finde. Da korrekte Richtlinien zu finden, unabhängig von religiösen und politischen Idealismen dürfte fawst unmöglich sein. Der vorliegende Fall ist sicherlich keinem nützlich. Aber so krass es klingt…an irgendwas muß man es versuchen.

  9. Gegens Klonen an sich habe ich auch nichts….

    Aber Tiere kommernziell zu klonen, obwohl die „Kopien“ eine geringere Lebenserwartungen haben und gegen Preis die Verdrängung des Schmerzes, der durch den Verlust eines geliebten Wesens eingetreten ist, anzubieten, halte ich für äußerst verwerflich.

    Die Leute „wissen“ vielleicht, dass sie nicht das selbe Tier erhalten, aber diese Vorstellung steckt dennoch dahinter. Das gesunde Verarbeiten des Verlustes wird unterbunden und das ist m.E. ein Vergehen an einem Menschen!

    Die ethischen Probleme des Klonens im Sinne der Forschung schätze ich Persönlich auch als überwindbar ein.

    Ich finde es lächerlich, dass menschliche Stammzellen nur deswegen zu Kontroversen führen, weil sie menschlicher Herkunft sind….

    Da bereiten mir Tierversuche doch ärgere Kopfschmerzen….

    Zellen haben noch kein Bewusstsein und keine Schmerzen. Selbst wenn sie aus abgetriebenen Föten stammen: Wenn man dagegen etwas einzuwenden hat, hat man vielleicht viel mehr Probleme mit der Abtreibung an sich?

    Ich gewichte die Chancen auch mehr, als die ethischen Probleme….

    Gruß

    Frauke

  10. Wisst ihr eigentlich, wie schwierig es ist ein Tier zu klonen? Für das Schaf Dolly wurden 10000 Klone produziert, nur einer ist zu einem Schaf geworden.

    Bis jetzt kann man glaube ich nur Schafe, Mäuse und Frösche klonen, also war das mit der Katze bestimmt nicht echt.

    Wenn ein Tier geklont wird ist es so alt wie das ursprüngliche Tier, was also nicht so toll ist. Außerdem kann der Charakter nicht so sein wie bei der alten Katze, weil der Klon etwas anderes erlebt hat, was seinen Charakter formt.

    Beim Klonen wird immer noch zu viel Panik gemacht. So leicht wie viele glauben ist das nicht.

    Am schlimmsten finde ich die, die medizinisches Klonen verbieten. DIe sind nämlich die ersten die jammern, wenn sie Alzheimer haben und es noch kein Medikament gibt (siehe Ronald Reagan).

    Wenn ich ein neues Herz brauche möchte ich nicht eins haben, das von meinem Körper abgestoßen wird, so dass ich für den Rest meines Lebens mein Immunsystem unterdrücken muss. Ich möchte eins aus meinen Zellen, das dann auch keine Probleme macht.

    Zu den abgetribeneb Föten noch etwas. An Unis wird auch mit menschlichen Zellen geforscht. Die dürfen aber wegen dem Stammzellengesetz nicht gezüchtet werden. Was glaubt ihr also, wo die herkommen?

  11. Zu den abgetribeneb Föten noch etwas. An Unis wird auch mit menschlichen Zellen geforscht. Die dürfen aber wegen dem Stammzellengesetz nicht gezüchtet werden. Was glaubt ihr also, wo die herkommen?

    In Deutschland ist die Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen nicht gestattet. Was man darf, ist mit den pluripotenten Zellen der Nabelschnur zu arbeiten.

    M.a.W. wird kein deutsches Labor (und auch kein Labor aus Ländern, in denen die rechtliche Situation gleich ist) derartige Versuche machen – weil sie bzw. deren Ergebnisse nicht publizierbar sind.

  12. Wir, und auch z.B. die Uni Düsseldorf, forschen u.a. mit Menschlichen Nierenzellen. Mir wurde gesagt, dass die von abtreibungen kommen. Außerdem kann man aus Israel Stammzellen importieren und dann damit forschen, also die Ergebnisse auch publizieren.

    Ich habe gestern mit eine Biologin gesprochen, die hat gesagt, dass man keine Katzen klonen kann, also ist die Geschichte nicht wahr.

    Außerdem hat sie noch gesagt, dass auch ein Klon nicht so aussehen muss wie das ursprüngliche Tier, weil das Aussehen trotzdem zufällig ist, auch wenn die selben Erbinformationen vorliegen. Fragt mich jetzt nicht, wie der Fachbegriff heißt, aber es hatte irgendetwas mit dem X-Chromosom zu tun.

  13. Das weiß ich auch, aber mir hat jemand gesagt, dass die ihre Zellen von da bekommen.

    Nachgeprüft habe ich das natürlich nicht, vielleicht wollte der sich auch nur aufspielen, aber es ist ja auch egal, weil das hier nicht das Thema ist, sondern das Klonen von Haustieren, was so gar nicht möglich ist.

  14. Hallo Julia,

    ich habe mir gestern von einer befreundeten Gynäkologin nochmal bestätigen lassen, dass das nicht möglich ist. 1. Gesetze, 2. ist das Gewebe nach dem „Eingriff“ nicht mehr brauchbar, 3. geht es zur standardmäßigen Untersuchung in die Pathologie (die keine Zellen zu Forschungszwecken für die Zellkultur entnimmt, sondern lediglich den Feten untersucht und dann „entsorgt“).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert