Nachdem ich bisher nur im Welli-Forum geschrieben habe melde ich mich nun auch mal hier. Ich habe einen 7 Monate alten Rüden (Mischling) welcher nun ca. 70cm Schulterhöhe hat. Das ist aber nicht mein Problem. Ich muss glaub ich weiter ausholen…
Wir kauften den „Kleinen“ als er 9 Wochen alt war. Alles war super. Das Einzige was er machte, er fraß alles an… Fensterbretter, Stuhlbeine und Tischbeine u.s.w. Er nagte und nagt immer noch an allem. Dann ist es so das ich 3 Kinder habe, 12,4,und 2 Jahre alt. Bei den Kleinen macht er gar nichts. Aber auf meine Große hat er es abgesehen. Von Anfang an springt er sie an, zwickt sie und macht mir ihr was er will. Er klaut ihr das Essen wärend sie es zum Mund führt. Ermahnungen, auf seinen Platz schicken und wegschubsen bringen gar nichts. Bei mir schon, bei ihr fängt er dann an zu zwicken. Und nun geht es bei uns auch los. Wenn er Platz machen soll zwickt er in die Hand, er knurrt und bellt einen an. Er hat keinen Respekt.
Wir gehen regelmäßig zur Hundeschule und unser Hundeträiner sagte auch, er hat keinen Respekt vor uns. Und er sei wohl sehr lebhaft und kann nicht entspannen. Dadurch das er immer so aufgekratz ist kann er wohl nichts lernen und aufnehmen. Mein Hundetrainer erklärte es so, das es bei ihm so ist als wäre man in einer Disco, in welcher laut Techno gespielt wird und man soll dort ein Gedicht lernen. Ich soll ihn nun immer auf die Seite legen, meine Hand auf seine Schulter und ihn dazu bringen zu entspannen. Leichter gesagt als getan. Das erste Mal hechelte er, war total nervös dabei, aber bald entspannte er sich und danach war er viel ruhiger als sonst. Beim 2. Mal fing er an zu schnappen, wollte es nicht, es war ein Machtkampf… er sprang hoch, ich drückte ihn runter, hielt ihm am Boden, er drehte sich, wehrte sich mit den Pfoten…. wir balgten uns und als ich ihn soweit hatte das er lag und ruhig wurde war ich sowas von erledigt. Gestern war es so das ich ihn vorsichtig auf die Seite legte, ruhig streichelte und dann meine Hand auf seine Schulter legte. Er fing an Laute von sich zu geben, ein Zwischending zwischen Jaulen und knurren, blieb aber liegen. Das Jaulknurren wurde zum winseln und dann entspannte er sich. Vorher allerdings immer wieder dieses Schnappen nach der Hand.
Nun meine Frage, wie schaffe ich es, das wir Chef sind, das er Respekt vor uns hat. 1 Mal die Woche in der Hundeschule hilft da nicht wirklich weiter, da hat jeder ein Problem und man schafft gar nicht alles anzusprechen. Unseren Trainer will ich nun nicht unbedingt per Telefon nerven. Hat jemand einen Tip wie ich ihm beibringe Respekt zu haben und ruhiger zu werden?
Hallo,
ich glaube, das der Kleine um Aufmerksamkeit bittet. Wenn er zwickt, hat er die Aufmerksamkeit die er will. Dann greift ihr ein.
Ich würde ihn beschäftigen. 15 Minuten pro Tag Ball werfen oder Mit einer Angel etwas hin und her werfen wo er hinter her muss (Am Besten einen Futterbeutel dran hängen. Wenn er ihn hat ihm etwas von dem Futter geben.) Er scheint ein lebhaftes Kerlchen zu sein und schlau. Leckerchen verstecken und ihn suchen lassen ist auch noch eine gute Idee. Dann hat auch sein Kopf was zu tun.
Wenn er dann ausgepowert ist, kommt es vermutlich gar nicht mehr zu solchen Atacken.
Es klingt jedenfalls für mich nicht so, als hätte er nur ein Problem mit Respekt.
LG Matze
Danke für deinen Tip, werde ich auf jeden Fall versuchen. 8o
Hallo,
ich fürchte es handelt sich hier um ein weit größeres Problem. Auspowern ist bei einem jungen Hund ein guter Anfang und der Tipp sollte definitiv genutzt werden. Ich halte es allerdings für riskant ihn nicht zusätzlich in seine Grenzen zu weisen. Den Kleinen passiert noch nichts, da er sie schlichtweg nicht zur Konkurenz zählt. Es handelt sich um einen 7 Monate alten Hund, der nun seine Position im Rudel sucht. Bitte deinen Hund nicht sich hinzulegen. Du bist der Boss – fordere es. *Mut mach* Ein Alpha-Tier bittet in einem Rudel nicht um Privilegien, sondern verlangt das alle nach seiner Pfeife tanzen. Wer aus der Reihe tanzt bekommt Ärger mit dem Boss. 😀 Das heißt nicht das man laut werden muss oder gar zuhauen soll. Ein plötzlicher und für den Hund unvorhersehbarer Stupser genügt häufig schon.
Ich bin bei meinen Hunden nur laut wenn sie weiter weg sind. :rolleyes: Doch genügt ein Blick um sie zum hinlegen oder verlassen eines Raumes zu bewegen.
Gruß
Tavy
Leute, macht mal halblang.
Der Hund ist erst 7 Monate alt, er kommt jetzt langsam in die Pubertät. Das heißt, er fängt jetzt an, seinen Platz im Rudel zu suchen. Das heißt auch, in der Familie müssen klare Strukturen herrschen und alle müssen sich in der Frage „was darf mein Hund und was nicht“ einig sein. Wird hier gegeneinander gearbeitet, hat das so ein junger Hund ganz schnell raus und weiß das zu seinem Vorteil zu nutzen. Ist einer zu weich (meist die Frauen in der Familie), hat er auch das ganz schnell raus und wird es ausnutzen. Ziehen aber alle an einem Strang, wird er auch das ganz schnell raus haben und akzeptieren.
Ich habe hier einen inzwischen 2 1/2 jährigen Jungspund, der auch erst mal meinte, er sei der Chef. Mit klaren Hausstandsregeln, die von allen eingehalten werden, hat er gelernt, wo sein Platz im Rudel ist. Dafür brauche ich keine Gewalt, selten mal ein lautes Wort, aber ich brauche Präsenz. Laufe ich wie ein verhuschtes Mäuschen durch die Gegend, akzeptiert mein Hund mich nicht. Gehe ich aufrecht und spreche in festem Ton – akzeptiert er mich.
Bei einem Hund mit jetzt schon 70 cm Schulterhöhe muß auch klar sein, dass kein Kind alleine mit dem Hund bleiben kann oder Gassi gehen kann. Auch und insbesondere die große Tochter muß wissen, wann und wie sie sich mit dem Hund beschäftigt. Kuschel- und Spielaufforderungen müssen von ihr ausgehen. Wird der Hund dabei zu wild, wird das Spiel SOFORT abgebrochen, deine Tochter dreht sich um (Rücken zum Hund) und bleibt stocksteif stehen. Erst wenn der Hund sich trollt, bewegt sie sich wieder und geht, ohne den Hund anzuschauen oder anzusprechen aus der Situation raus (z.B. Zimmer verlassen). Bitte unbedingt darauf achten, dass immer ein Erwachsener dabei ist. Deinen kleinen Kindern kannst Du das Verhalten entsprechend ihrem Alter beibringen. Bitte achte darauf, dass Deine Kinder beim Spiel mit dem Hund nicht zu wild werden. Der Hund wird nur unnötig aufgeputscht.
Zum Anknabbern: Das Sachen angeknabbert werden ist normales Welpenverhalten, da muß man leider durch. Das jetzt vermehrt geknabbert wird, liegt daran, dass der Hund jetzt in den Zahnwechsel kommt. Wenn der durch ist, sollte das wieder nachlassen. Hände, Beine, Kleidung sind kein Hundespielzeug und das Beknabbern sollte sofort mit einem klaren Nein unterbunden werden.
Zum Spielen: wenn Dein Hund nicht entspannen kann, sind Wurfspiele, wie Matze sie vorgeschlagen hat, kontraproduktiv. Dadurch wird ein Jagdverhalten gefördert und der Hund schüttet vermehrt Adrenalin aus. Zum Abbau von überschüssigem Adrenalin braucht ein Hund etwa 48 Std. Wird er innerhalb dieser Zeit wieder aufgeputscht, wird wieder Adrenalin ausgeschüttet, das nicht abgebaut werden kann. Die Folge: Der Hund steht so unter Strom, dass er nicht mehr weiß wohin mit sich und irgendwann reichen vielleicht die Fensterbänke nicht mehr und er wird mal zubeissen um sich abzureagieren. Ich hab in solchen Fällen die Erfahrung gemacht, dass meine Hunde und insbesondere meine Pflegehunde am besten entspannen, wenn man es ihnen langweilig macht. Geh mit ihm kleine Runden und immer die gleiche. Ich bin mit meinem Jungspund 2 Monate lang 3x täglich immer die gleiche kleine Runde gelaufen. Heute dauert diese Runde max. 10 Min, am Anfang fast eine Dreiviertel Stunde. Zu Hause wird geruht – es gibt keine wilden Tobereien mit den Kindern, keine Wurf- oder Zerrspiele. Gib ihm einen Kauknochen, mit dem er lange beschäftigt ist – kauen beruhigt. Wenn du Angst um seine Figur hast, gewöhn ihn an einen Kong, Leo oder Mike http://www.tiierisch.de/produkt/canine-genius-leo-hundespielzeug Die können mit Hundekeksen befüllt werden und er muß überlegen, wie er da dran kommt. Wenn er einen „lösen“ kann, kann man die Leos und Mikes noch ineinanderstecken und der Spaß geht von vorne los. Ruhige Futtersuchspiele in Garten oder Wohnung bringen geistige Auslastung und machen auch müde.
Erklär bitte auch Deinen Kindern, warum es so wichtig ist, dem Hund auch seine Ruhephasen zu gönnen bzw. zu verordnen. Vielleicht kannst du ihn ja an einen Zimmerkennel gewöhnen. Der sollte dann aber nur dem Hund gehören. Dadrin oder dran, insbesondere, wenn der Hund drin ist, hat kein Kind etwas zu suchen.
Weiter würde ich nicht versuchen, den Hund zum Streicheln auf die Seite zu zwingen – wäre mir persönlich zu gefährlich. Ich hab mich immer auf den Fußboden gesetzt und mich mit irgendwas ganz angeregt beschäftigt (Fingernägel betrachten, Teppichflusen sortieren etc.). Der Hund kommt schon von ganz alleine, denn er ist neugierig. Mach sowas, wenn die Kinder im Bett sind oder in der Schule oder Kindergarten. Wenn der Hund kommt, ignoriere ihn erst mal und beobachte ihn. Ist er in Schmuselaune, kuschel mit ihm, ist er aufgedreht und knabbert, dreh Dich um und ignoriere ihn. Er lernt von ganz alleine, mit welchem Verhalten er Erfolg hat und mit welchem nicht. Das Verhalten, das belohnt wird, wird er immer wieder zeigen. ACHTUNG: Belohnung ist jeder Interaktion mit dem Hund, nicht nur das, was wir als Belohnung betrachten.
Ist Dein Hund ruhig, kannst Du ihn langsam immer mehr ausstreichen. Er wird das immer mehr geniessen und sich irgendwann von ganz alleine hinlegen. Gib ihm Zeit, denn die braucht er. Strahl Ruhe aus, denn das überträgt sich auf Deinen Hund.
Ich wünsche Dir viel Ruhe bei der Arbeit mit Eurem Hund und für die Zukunft viel Spaß miteinander.
Ach ja: was ist das denn für eine Mischung, wenn der jetzt schon so groß ist?
Hallo Malitia
ich mag solche Hunde, ehrlich. Sie haben Temperament, hinterfragen und werden nicht langweilig, man muss sich mit ihnen beschäftigen. Wir haben mehrere solcher Hunde auf unserem Hundeplatz. Immer wieder eine Herausforderung 😉 .
Ich bin auch für Auspowern, aber anders. Weniger Action, weil das einen Hund noch mehr hochdrehen kann, dafür mehr Kopfarbeit (vernünftige, nicht Pillepallesuchspielchen), ruhig und zielgerichtet durchgeführt. Und das jeden Tag. Zielobjektsuche, Trailen, Fährte oder Ähnliches wäre gut.
Die Erklärung deines Trainers finde ich sehr gut. Auch die Idee, den Hund ruhig zu halten. Ich würde aber den schon vorprogrammierten Kampf vermeiden. Halte ihn doch einfach nur fest: Die eine Hand hält den Hund an der Brust fest, die andere Hand liegt auf der von dir abgewandten Schulter. So bleibst du eine Zeit lang, lass die Hände wirklich ganz ruhig, kein Getätschel oder so. Das hilft fast immer. Wenn es beim ersten Mal schwierig ist, dann hilf dir, indem du deinem Hund das Geschirr anlässt und da rein greifst.
Das alles wird aber wahrscheinlich nicht reichen. Ein paar Fragen schießen mir sofort durch den Kopf:
Was wird über Tag gemacht mit dem Hund?
Um welche Rasse handelt es sich?
Wieviel Ruhe hat der Hund am Tag (richtige Ruhe)?
Wurde mal die Schilddrüse gecheckt?
Ich sag es mal anders: Dein Hund ist rotzfrech, ein größenwahnsinniger Oberrüpel, der in seine Schranken verwiesen werden muss.
Ich würde ihn sehr einschränken. Bei mir dürfte er nur noch das machen, was ich erlaube. Nett, ruhig, großzügig und souverän sein, aber sehr bestimmt. In der Wohnung hätte er auf seinem Platz zu bleiben, zur Not angebunden, und nur mit meiner Erlaubnis dürfte er woanders hin. Die Kinder müssten ihn in Ruhe lassen.
Hallo Claire
Boh ei, was kannst du schnell schreiben :respekt: . Ich brauch immer eeeewig.
Bei einigen Punkten muss ich dir Recht geben, sie ergänzen meine Vorschläge. Keine Gewalt, sondern stattdessen Präsenz zeigen sind ganz meine Linie. Aber ich glaube nicht, dass du diesen Hund mit einem normalen Jungspund gleichsetzen kannst. Weshalb ein bisschen mehr kommen muss. Auf diesen Gedanken komme ich, weil:
Meiner Meinung nach braucht dieser Hund Ruhe, und das 24 Stunden am Tag. Denn der wirkt ja wie wenn er auf einem Tripp wäre (deshalb auch meine Frage bzgl. der Schilddrüse), normales, überschäumendes Temperament klingt für mich anders. Natürlich parallel mit der richtigen Auslastung.
Huhu,
in den meisten Dingen die Claire geschrieben hat, stimme ich zu. Allerdings handelt es sich hier nicht um Spiele mit den Kindern sondern um Zwicken der großen Tochter und das kann man nicht mir wegdrehen ignorieren. Was das Auspowern betrifft so gibt es viele Möglichkeiten, die hier auch schon genannt wurden und welche alle ihren Zweck erfüllen.
Einen jungen Hund absichtlich zu langweiligen Spaziergängen zu zwingen, kann meiner Meinung nach auch nach hinten losgehen z.B. wenn er sich seine eigene Beschäftigung in Abwesenheit seiner Menschen sucht. Ich persönlich schätze agile Hunde mit viel Energie. Meine Hunde (1 1/2 +2) dürfen rennen und sind froh wenn sie danach ein ruhiges Nickerchen halten können.
Um Tips zur Verbesserung der familiären Situation geben zu können, muß man mehr über den Hund erfahren. Was darf er? Was darf bzw soll er nicht?
Was übt ihr Zuhause um Eure Position als Rudelführers klarzustellen?
Gruß
Tavy
Hier ist aber auch die Frage, wie wird mit dem Hund gespielt und wann zwickt er? Was ist Zwicken? Definieren wir das alle gleich? Ich denke schon, wenn ich einem Kind beibringe, wie, wann und warum nicht mit einem Hund gespielt wird und ich das Spiel überwache (!), kann ich rechtzeitig einschreiten, bevor es zum Zwicken kommt. Natürlich macht es nur dann Sinn, sich wegzudrehen und den Hund zu ignorieren.
Ich hab ja nicht gesagt, der Hund darf nur langweilige Spaziergänge machen und sonst nichts. Ich sehe es aber so, dass dieser Hund erst mal Ruhe braucht und lernen muß, runterzudrehen. Nur wenn der Hund nicht total aufgeputscht ist, kann er irgendwas aufnehmen und lernen. Wenn ein Hund so mit Adrenalin aufgeputscht ist, wie dieser mir hier erscheint, muß ich ihn auch mal zu was total langweiligem zwingen. Dann ist der Spaziergang eben mal langweilig, dann spielt heute mal keiner Zerr- oder Tobespiele mit mir etc. Dann hat der Hund aber auch die Chance, Adrenalin abzubauen und „abzukühlen“. Wenn ich dann merke, dass ich mehr Aufmerksamkeit kriege, kann ich auch mal wieder einen spannenden Spaziergang einbauen. Spannend ist er dann schon, wenn ich eine andere Strecke laufe, denn da gibt es neue Gerüche, die verarbeitet werden wollen.
Klar sind agile Hunde tolle Hunde. Aber eben: agil, nicht völlig überdreht. Ein agiler Hund rennt, schnuffelt, spielt mit Artgenossen, buddelt auch mal in Mäuselöchern, aber er kann dann runterfahren und schlafen und die Eindrücke verarbeiten. Er muß nicht seine Überspannung durch zwicken etc. abbauen. Es gibt Hunde, die können nicht „von alleine“ entspannen, solche Hunde müssen das lernen und das geht m.E. nicht dadurch, dass ich ihn rennen lasse und hoffe, ihm die Grundkommandos beibringen zu können.
Das wiederum unterschreibe ich.
@manee: Ich hatte mir kurz vorher noch mal ganz viele Sachen durchgelesen, weil wir ja einen neuen Pflegie gekriegt haben. Die Wuchtbrumme ist ein absoluter Angsthund (näher als 2 Meter kommt sie freiwillig noch nicht ran :S ) und da muß ich ja jetzt mein Verhalten drauf einstellen. Und ausgerechnet mein wilder Jungspund ist ihre Orientierung 😀
Guten Morgen Ihr lieben :kaffee:
Da muss ich Claire aber Recht geben, anders ging es bei unserer Roxy auch nicht.
Egal was man Ihr beibringen wollte es hat nicht geklappt weil die damals noch sehr junge Zicke 1000 andere Sachen im Kopf hatte.
So simple Dinge wie Sitz, Platz, Bei Fuß & Co. kam einfach nicht an. Bis ich mir des Fahrrad geschnappt habe und den Feldweg einmal hoch und runter gefahren bin oder halt ne Runde durch den Wald gegangen bin.
Ich ließ ihr ne gewisse Ruhephase und so konnte ich Ihr so einiges Beibringen.
Pass mal auf wie klasse Sie eine simple Winter-Schnee Spazierrunde finden und wenn sie erst mal die Nase in den Schnee stecken um alle Gerüchte zu erhaschen die dort im gefrorenen Wasser warten 😀
Das alleine ist schon mal gar nicht langweilig :thumbup:
Ich gehe 7:30, 11:00, 14:00 und 17:00 Uhr ca 10-20 Minuten mit ihm raus und abends gegen 19:00/19:30 Uhr gehen wir ca 1-1,5 Stunden spazieren.
Zwischendurch wird gekuschelt, gespielt (dazu gleich mehr), gelernt (sitz, platz, hier) ca. 3 mal 5 Minuten.
Er ist ein Mischling zwischen Königspudel und Dobermann, sieht aus wie ein Riesenschnauzer, ich denke also mal, das sowas auch noch drin ist.
Er hat 2 Plätze im Haus, einmal in der Küche und einmal im Wohnzimmer. Im Wohnzimmer ist er mit uns und falls wir mal weg sind oder nachts, ist in der Küche sein Platz. Dort wird er in Ruhe gelassen, das wissen auch die Kinder. Er schläft tagsüber ca. 3 Stunden auf seinem Küchenplatz. Sobald ich merke das er aufdreht schicke ich ihn auch auf den Küchenplatz. Die Kleinen lassen den Hund meist in Ruhe und meine Große weiß, wenn er schläft ist anfassen und ansprechen tabu. Er hat also die Möglichkeit ganz seine Ruhe zu haben.
Nein das wurde er noch nicht. Werde ich dann wohl mal tun.
Spielen… Er schnuppert sehr gern rum, also verstecke ich meist im Garten Äpfel (von unserem Baum die niemand essen will) und er sucht sie dann. Ich nehme kleine Würstchenstücke, tröpfle eine Spur aus Würstchenwasser und lege je an Anfang und Ende ein kleines Stück Würstchen. Dann geht er suchen. Ich jage ihn auch mal durch den Garten oder wir balgen uns. Da macht er aber immer ganz vorsichtig. Er nimmt dabei auch mal Hände, Füße, Finger in sein Maul, knabbert aber höchstens mal daran rum.
Er kneift meine Große mit den Vorderzähnen. Manchmal springt er im vorbeirennen und schnappt ihr in den Arm oder in die Hacken, aber auch da macht er nie doll, es war noch nie auch nur 1 Kratzer. Doch einmal, da hatte er noch Milchzähne, war ca. 10 Wochen alt und sie haben getobt, dabei hat er mal ein wenig doller gemacht und piekste sie mit dem Zahn, das da ein kleines rotes Löchlein war wo 1 Tröpfchen Blut kam, aber danach nie wieder.
Sobald sie sich mit ihm beschäftigen will. Wir sind im Garten und sie kommt nach draußen und ruft ihn, da rennt er zu ihr und fänht ihre Hände, diese reißt sie hoch (hab tausendmal gesagt lass das) und er fängt an hochzuspringen und in alles zu zwicken was erbekommt. Ich gehe dann natürlich dazwischen denn sie sagt immer nur… Sam lass das, och man Sam…
Er darf: zu uns kommen, bei uns liegen, sich im Haus frei bewegen, draußen rumtoben und bellen, mit anderen Hunden spielen
Er darf/soll nicht: Auf die Couch, auf den Tisch, alles annagen, zwicken/schnappen, betteln, Sachen vom Tisch klauen.
Wir üben: Sitz, Platz, bleib, nein, aus, hier, lauf… wenn er frech wird, uns anbellt oder knurrt wird er auf seinen Platz verwiesen, wenn er zu lebhaft wird auch, wenn ich ihm Futter gebe lass ich ihn Sitz machen und auf den Befehl nimm geht er fressen.
Zu Hause klappen übrigens Komandos wie Sitz, bleib, hier super. Er läuft klasse an der Leine und auch ohne läuft er nicht weit von mir weg, AUSSER: es kommt ein anderer Hund/Mensch/Tier, da ist alles vergessen, er zerrt an der Leine, vergisst alle Komandos und macht was er will. Auf dem Hundeplatz auch, solange die Leine dran ist ist alles ok, außer es kommt uns ein Hund zu nahe. Ohne Leine macht er nichts mehr, er rennt weg, spiel und macht sein eigenes Ding.
Nochmal zu meinem Hundetrainer. Ich vertraue ihm schon bei den Dingen die er tut und die ich machen soll. Er selbst hat 4 Hunde die super parrieren, darunter einen welcher taub ist. Er hört sofort auf gegebene Zeichen. Unser Hundetrainer sagte, das dieser taube Hund als Junghund genau so drauf war wie unserer, unruhig, unerzogen, nicht aufnahmefähig u.s.w. und daraus ist so ein super Hund geworden. Ich denke also mal, er weiß was er tut und was getan werden muss. Nur ist eben 1 Stunde zu wenig. Und privatstunden kann ich mir leider nicht leisten.
Das hört sich für mich nicht unbedingt nach Rangordnungsproblemen an. Sofern man das aus der Ferne überhaupt sagen kann. Das hier:
lässt mich trotzdem wiederholen, weil es nichts mit Rangordnung zu tun hat: Dein Hund ist rotzfrech. Es gibt ein Spiel, das heißt „Fischer Fischer, wie weit darf ich reisen?“, und das wird gerade gespielt. So ein freches Verhalten steigert sich jedoch mit der Zeit.
Eine sehr dynamische Mischung, mag ich. :love:
Dobermänner nutzen gerne die Zähne im Übermut. Außerdem rempeln sie gerne und springen an, sie haben eine Menge Kraft und brauchen dafür einen Ableiter. Gepaart mit der Flinkheit und Intelligenz eines Königspudels kann einem so ein Hund u.U. über den Kopf wachsen. Dein Hundetrainer weiß, was er macht, er wird richtig reagieren können, seine Hunde auslasten und zusätzlich eine entsprechende Ausstrahlung haben. Er kann erkennen, was seine Hunde ihm im Alltagsleben zeigen, und wissen, wann er einschreiten muss und wann nicht. War er schonmal bei euch zu Hause?
Wegen der Ruhezeit: Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass ein Hund ca. 80% des Tages ruhen sollte. Das variiert natürlich, gibt aber eine grobe Richtung an.
Wegen der Schilddrüse: Die Tierärzte lehnen oft eine Untersuchung ab, weil sie davon ausgehen, dass starke Unruhe von einer Schilddrüsenüberfunktion kommt, die bei Hunden sehr selten vorkommt. Eine Schilddrüsenunterfunktion dagegen macht eher träge. Es gibt aber die subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Dabei sind die Werte entweder im unteren Bereich des Normalbereichs, oder gerade so darunter. Die Tierärzte wollen dann normalerweise nichts geben. Tatsächlich aber sind diese Hunde meistens sehr hibbelig, nervös, springen auf alles Mögliche (Geräusche, Bewegungen) sofort an. Von allen Hunden, die ich bisher zum Tierarzt genötigt hatte und bei denen ich den Eindruck hatte, dass alle Ruheübungen und Umstellungen im Alltagsleben nicht ausreichten, war nur ein einziger Hund!! dabei, bei dem die Schilddrüse in Ordnung war. Und die Besitzer dieser Hunde stellten positive Veränderungen an ihren Hunden fest, nachdem sie angefangen hatten, Schilddrüsenhormone zu geben.
Wichtig: Es müssen alle Werte geprüft werden. Ich kenne deinen Hund nicht näher, aber ich denke, dass es einen Versuch wert wäre.
Beschäftigung: Deine Ideen finde ich gut. Versteckspiele lasten den Kopf aus, ich glaube aber, dass dein Hund (wie heißt er?) mehr braucht. Er muss lernen, sich zu konzentrieren, das ist in meinen Augen das Wichtigste überhaupt. Und das kann man sehr gut mit „richtigen“ Übungen machen. Zielobjektsuche finde ich genial dafür, man kann das ganz hervorragend im Haus machen. Frag doch mal deinen Trainer, ob er dir sowas oder Ähnliches (Gegenstandssuche, Apportieren) zeigen kann.
Mein Hund heißt Sam, eigentlich ist er ein ganz süßer, mit den Kleinen geht er auch sehr vorsichtig um, er hat sie noch nie gezwickt oder geärgert. Nur ab und zu klaut er ihnen das Essen aus der Hand oder vom Teller oder rennt sie mal um da er eben so groß ist. Aber ansonsten geht er ihnen aus dem Weg. Mein Kleiner (2) ist auch schon mal grob zu ihm (unter Aufsicht) und zieht mal am Ohr oder Schwanz… aber Sam bleibt dabei ganz ruhig, eher steht er auf und geht. Ja ich bringe auch dem Kleinen bei das man das nicht macht, aber ab und zu passiert es doch mal. 😉 Das Hauptproblem ist echt das er so aufgedreht ist sobald wir draußen sind und jemand kommt. Alles ist dann vergessen. Zu Hause liegt er meist ruhig an seinem Platz oder bei uns im Wohnzimmer und schnauft friedlich vor sich hin, außer es bellt ein Hund im Fernsehen, da wird zurück gebellt. Aber sonst ist er brav. Nur eben draußen wird geschnappt und wenn er etwas sieht, ob Mensch oder Tier, gezerrt, geknurrt, und nicht mehr gehört. Und dann bellt er und an und knurrt uns an. Im Haus klappt alles wunderbar.
Ich werde mir dann mal einen Termin beim Tierarzt holen und die Schilddrüse checken lassen.
Kenn eigentlich jemand diese Hundeflüsterer Cesar Millan? Ist das was er macht gut? Ich schau ihn mir ja sehr gern an und versuche mir dabei was abzuschauen und anzuwenden.
Und was haltet ihr von Kastrationen? Ich bin nämlich am überlegen ob ich das machen lassen sollte. Jetzt noch nicht, aber ich denke eben schon darüber nach. Könnte das vieleicht auch helfen ihn ruhiger werden zu lassen? Man liest und hört ja überall etwas anderes.
Hallo Malitia
Das klingt doch schon ganz anders an als in deinem ersten Beitrag. 😉
Er soll inzwischen besser geworden sein, habe ich gehört. Früher war er für mich ein NoGo. Soweit ich weiß, nutzt er inbzwischen mehr oder weniger seine Körpersprache, was mir persönlich sehr entgegen kommt. Ich gebe sogar Kurse , die sich nur mit dem Zusammenleben des Hundes befassen, Schwerpunkt ist die menschliche Körpersprache, aber eben auch das, was sonst noch dazu gehört. Und gerade in diesen Kurs kommen sehr viele menschen, deren Hunde draußen Probleme machen.
Eine Kastration ersetzt keine Erziehung, soviel schonmal vorneweg. Aber sie kann einen Hund über die schwierigsten Klippen bringen. Es gibt einen Kastrationschip. Der ist wie eine Art Depot, das über mehrere Monate Hormone abgibt und den Hund sozusagen für eine gewisse Zeit kastriert. So kann man beobachten, ob es Unterschiede gibt im Verhalten und wenn ja, welche.
Ich sehe es erst seit kurzem, kenne ihn also nur so. Wie hat er es denn vorher gemacht wenn ich fragen darf?
Ich habe eh vor ihn früher oder später kastrieren zu lassen, weniger wegen der Erziehung. Bei uns im Dorf laufen so viele Hündinnen rum, unser Grundstück ist nicht voll eingezäunt und da habe ich echt Bedenken das Sam stiften geht oder die Hündin heiß zu uns aufs Grundstück kommt. Unsere Nachbarhündin hat schon 2 mal unerwünscht Welpen bekommen weil sie immer abhaut und die Rüden über sie „herfallen“. Das will ich nicht. Das heißt früher oder später werde ich das eh machen lassen. Nur jetzt denke ich eben an früher, damit er ruhiger wird. Das das die Erziehung nicht ersetzt ist mir klar, aber vieleicht erleichtert es sie ein wenig. ?(
Das ist meines Erachtens inzwischen auch ein ritualisiertes Spiel geworden: Deine Tochter kommt, Hund rennt hin, Kind reißt die Arme hoch und lobt den Hund (sie spricht ja mit ihm in wahrscheinlich weichem Tonfall). Bring Deiner Tochter unbedingt bei, dass sie wie angewurzelt stehen bleibt, weder die Arme hochreißt noch irgendwas zu Sam sagt. Nur dann wird sie langweilig genug für ihn, dass er von ihr abläßt.
Für den Rest hat manee dir ja noch gute Tipps gegeben.
Ach ja: Wenn Du in der HuSchu Deine Probleme nicht ansprechen kannst, weil der Kurs zu groß ist, ist es in meinen Augen nicht die richtige HuSchu. Du gehst ja dahin um Deine Probleme zu lösen – wie willst Du da s machen, wenn Du mit dem Trainer nicht sprechen kannst?
Dem schließe ich mich mal voll an :thumbsup: , die Arbeit mit einem solchen Hund ist einfach nur schön, und was man dafür erntet, kann man umso mehr geniessen.
Ich persönlich finde einen “ Ja-Sager“ langweilig.
Als mein Rüde bei uns ankam, hatte ich ähnliche Probleme, Zähne zeigen, knurren, versuchen zu beissen oder Zwicken.Nur unserer hatte im Gegensatz zu deinem Sam, pure Angst oder Panik, sogar vor den Händen. Ich selber habe mir ( wie hier schonmal erzählt) Rasseln angeschafft. Diese gebrauchte ich aber ausschließlich um Negatives zu unterbinden. Somit waren die Hände aus dem Spiel, der Hund hat trotzdem gelernt wer der Chef ist und das Vertrauen wuchs.
Eine Bekannte von uns hatte das gleiche Problemwie du, ein junger Tierheimhund mit Respekt vor garnichts, Mann und einen damals 5jährigen Jungen. Der Junge stand offensichtlich noch unter dem Hund. Er wurde, wie eure, gezwickt, daran gehindert im Haus seiner Wege zu gehen und auch sein Butterbrot mußte daran glauben, auch wenn die Erwachsenen anwesend waren.
Nach 2 oder 3 Hundeschulen, nichts hat gefruchtet, suchte sie eine Hundetherapeutin auf. Diese Frau kam ins Haus, hat die Lage erstmal vor Ort gecheckt, dann gings weiter auf ihrem eigenen Platz.
Auch das Kind wurde bewußt mit einbezogen, mußte sich einigen Übungen im richtigen Umgang mit dem Hund unterziehen. Und der Hund wurde ( daher kenne ich die Dinger) auf Rasseln gedrillt.
Innerhalb von ein paar Wochen wurde der Hund ein angenehmes Familienmitglied, heute ist das schon 8 Jahre her, die Rasseln liegen in der Hosentasche und kommen nur noch selten zum Einsatz.
Meine Freundin hatte damals ca.50 ? pro Übung bezahlt, aber das hat sich gelohnt.
Ich selbst habe mich damals nach einer solchen Hilfe umgesehen, in meiner Nähe waren zwei die für mich erreichbar waren. Die eine nahm 85? die Std., die andere wollte nur 15!
Letztere argumentierte: Ihr sei das Tier wichtig, wenn sie nicht helfe, sei die Folge oft das die Tiere wieder im Tierheim landen und das wolle sie vermeiden. Tolle Haltung :thumbsup:
Nunja, du siehst also, die Preisvorstellungen sind sehr unterschiedlich.Mal bei verschiedenen Leuten nachfragen könnte sich also lohnen.
Ob die Rasseln nun für euch infrage kommen, kann ich nicht beurteilen, aber vlcht würde der Besuch bei einer Einzeltherapie euch allen hilfreich sein, euch auf den richtigen Weg zu bringen und somit bald ein glückliches Zusammenleben mit Vierbeiner zu ermöglichen.
LG Blinky
Naja, es sind immer so 4-5 Hunde. Aber es hat eben jeder seine Probleme und der Trainer nimmt sich echt für jeden Zeit. Normalerweise geht so eine Stunde 60 Minuten, wir sind schon immer ca. 2 Stunden da. Und lernen will man ja zwischen den ganzen Problemen auch noch was. Also ich bin ganz zufrieden dort und fühle mich mit Hund gut aufgehoben. Nach Einzelstunden habe ich mich schon erkundigt, das billigste sind hier 45 Euro. Aber das ist eine Hundeschule wo ich den Trainer persönlich kennen und er mir unsymphatisch ist. Die anderen gehen dann ab 50? und aufwärts los.
Das werde ich auf jeden Fall tun.
Ich bin euch für eure Hilfe so dankbar und werde sicher das ein oder andere versuchen. Schließlich will ich ja meinen „Traumhund“ erziehen. Einen Hund der hört und brav mit und ohne Leine läuft, aber auch gern tollt. Umso besser er hört um so mehr Freiheiten kann er bekommen.