Kaninchen anschaffen ja oder nein?

Hi,

ich bin ein absoluter Tiernarr und denke schon seit langem darüber nach, mir einen pelzigen Mitbewohner anzuschaffen. Nun bekam ich vorhin einen Anruf und wurde gefragt, ob ich, das vermeintliche Weibchen, welches sich als Rammler herausstellte, zu mir nehmen möchte, da zwei Rammler sich auf Dauer nicht vertragen.

Und nun sitz ich hier und denke ernsthaft darüber nach, möchte aber auch sichergehen, dass ich das kleine Knäuel gut versorgen kann. Gesehen hab ich den kleinen noch nicht, aber es handelt sich wohl um ein Zwergkaninchen. Wie alt es ist, weiß ich nicht, aber wohl noch sehr jung (stammt aus einer Zoohandlung).

Nun zu meinen Fragen:

Eins ist mir bereits klar:

Ich werde mir auf jeden Fall ein zweites aus dem Tierheim dazuholen, würde allerdings gern warten, bis der Rammler kastriert ist und sich davon erholt hat.

Wie organisiere ich das am Besten? Den Rammler erst eingewöhnen und wenn er alt genug zum Kastrieren ist, dies tun und dann das zweite holen?

Dann gibt es die Stellplatz-Frage. Ich habe drei Möglichkeiten:

1. Ich stelle den Käfig in der Küche auf den Esstisch (den ich ohnehin nicht benutze), dort gibt es keine direkte Sonneneinstrahlung, allerdings ist die Ecke auch etwas dunkler. Ich kann, wenn ich viel Besuch habe, die Tür schließen, so dass die Kaninchen nicht so viel Lärm abbekommen. Allerdings haben sie von dort auch immer einen schlechten Blick in die Wohnung (solange sie nicht in der Küche freilaufen), das heißt, sie stehen etwas abseits. Durch die erhöhte Lage haben die kleinen den Vorteil, dass sie nicht immer nur meine Füße sehen, allerdings bin ich skeptisch, ob eine so lange Rampe nicht vielleicht auch zu viele Gefahren birgt.

2. Ich stelle den Käfig ins Wohnzimmer vors Fenster auf einen kleinen Tisch, damit sie nicht direkt auf dem Boden stehen. Dort sitzen sie dann mitten im Geschehen, haben aber keinen „Durchgangsverkehr“ vor der Türe. Dort stehen sie dann auch schön hell, allerdings scheint dort auch den ganzen Vormittag die Sonne rein, würden Vorhänge / ein Tuch reichen, um das abzumildern? Nachteil: Hier könnte ich den Käfig zwar recht lang, aber nicht sehr hoch machen…er stünde auch sehr niedrig und die Kaninchen würden immer auf die Schuhe gucken.

3. Ich stelle den Käfig in mein Büro, welches allerdings von mir nur sehr sporadisch benutzt wird. Hier hätte ich viel Platz für einen Käfig, aber die Kaninchen sind weit ab vom Geschehen. Dazu kommt noch, dass wir dort regelmäßig mit 4 Rauchern einen gemütlichen Abend verbringen und die Kleinen dann quasi „einqualmen“ würden…wohl eher nicht so prickelnd.

Die Käfiggröße:

Dazu ist folgendes zu sagen: Ich lebe allein und bin berufstätig. Heißt, ich bin den ganzen Tag unterwegs und habe nur abends Zeit, um mich um die Tiere zu kümmern. Es kommt auch mal vor, dass ich über Nacht nicht zu hause bin (was ich dann allerdings vorplanen würde). Wie lange können sie allein bleiben? Ich will das nicht als Normalzustand so haben, aber wenn ich mal weg bin, möchte ich gern vorher wissen, wie lange die beiden ohne mich auskommen.

Und wie groß muss der Käfig sein, wenn die beiden sehr viel Zeit darin verbringen müssen?

Eine Urlaubsvertretung hätte ich zu jeder Zeit.

Meine größte Sorge ist eigentlich, dass ich den Tieren zu wenig widme und sie dann darunter leiden. Und das nicht, weil ich keine Lust habe, sondern weil mir einfach Zeit fehlt.

Meine bisherige Idee ist folgende:

Ich würde den beiden einen Käfig in der Küche bauen (dort habe ich auch von der Höhe Spielraum) und eine Rampe zum Boden legen (natürlich zum befestigen, damit sie nicht wegrutscht). Die Küche kann ich nämlich sehr leicht nagerfest machen und sie ist gekachelt, wobei ich unter dem Tisch noch eine kleine „Freilaufecke“ einrichten kann. Wenn ich zu Hause bin könnte ich einfach den Käfig aufmachen und ein Gitter o.ä. in die Tür klemmen (da in meiner Wohnung viele Kabel

liegen), so dass sie sich frei in der Küche (ca. 6m²) bewegen können. Im Sommer kann ich zusätzlich die Balkontür öffnen, so dass sie auch raushoppeln können (mein Balkon (ca. 4m²) ist bereits Kaninchensicher, da er keine Brüstung sondern eine Mauer als „Geländer“ hat). So hätten sie viel Platz, sind im Geschehen, können aber nicht so leicht zwischen die Füße geraten und haben Rückzugsmöglichkeiten.

Und nun wüsste ich gern, was der Fachkundige Kaninchenhalter von alledem hält, bevor ich den Kleinen mit zu mir nehme. Daher bin ich für jeden Ratschlag dankbar.

Grüße,

Neele

3 Antworten auf „Kaninchen anschaffen ja oder nein?“

  1. Hallo Neele!

    Ich habe selbst zwei Kaninchen. Zur ersten Frage: Mein Rammler Simba lebte 2 Jahre lang allein in der Wohnung, auf dem Fußboden. Er hatte mindestens 3 mal pro Woche Kontakt zum Kaninchen meiner besten Freundin, ebenfalls ein Rammler. Wenn die Tiere allein sind, muss man sich aber vermehrt um sie kümmern und sich mit ihnen beschäftigen. Da du nicht weißt, wie alt der Kleine ist und ich nicht weiß, ab welchem Alter Kaninchen kastriert werden können, sollte das auf jeden Fall geklärt werden, bevor du dir das Tier holst. Bei Kaninchen kann es außerdem dazu kommen, dass das Tier, das als erstes da ist (in dem Fall der Rammler), sein Revier (also auf jeden Fall Käfig, Freilauffläche evtl.) verteidigt gegen den Neuen. Bei mir war das zum Glück nicht der Fall, da solltest du dich an jemanden wenden, der damit Erfahrung hat (also Kaninchen aneinander gewöhnen).

    Zweite Frage: Ich würde von der Idee auf dem Küchentisch mit Rampe abraten. Klar ist, dass, wenn du das doch machst, die Rampe eine Art Geländer bräuchte (ich hab schon Mal gesehen, wie ein Kaninchen von einem Tisch gefallen ist und sich das Becken zumindestens angebrochen hat, nicht schön 😥 ).

    Ich finde, dass die zweite Idee die beste ist. Gerade am Anfang, wenn die Tiere sich noch nicht so gut kennen, hat man sie gut im Blick und später kann es auch nicht schaden, wenn man weiß, was das Kaninchen macht 🙂 . Mit den Vorhängen: Im Sommer würde ich welche nehmen, die das Sonnenlicht weniger durchlassen. Auch ein Karnickelhaus kann da helfen, da die Tiere sich bei zu viel Hitze dadrin verkriechen könnten, ich würde aber beides nehmen. Im Winter reicht ein Tuch, würd ich sagen, im Sommer aber wie gesagt, ‚dichtere‘ (mir ist grad kein passendes Wort eingefallen 😉 ).

    Von der dritten Idee rate ich unbedingt ab, da das Rauchen nicht nur den Rauchern selbst schadet, sondern auch allen anderen Lebewesen. Die Karnickel wären also auch betroffen.

    Zur Käfiggröße: Eigentlich ist es so: Je größer, desto besser. Wenn der Käfig groß ist, können die Kaninchen viel mehr machen.

    Wegen der Zeit: Meine Kaninchen stehen im Hof und gerade im Winter bin ich nicht unbedingt stundenlang draussen. Ich füttere sie, schmuse mit ihnen, spiel mit ihnen, lass sie im Hof laufen, …, aber die beiden beschäftigen sich sonst ganz gut selbst.

    Ich denke nicht, dass die Tiere leiden, wenn du dich zu wenig kümmerst. Sie sind ja zu zweit, können also „ihre sozialen Kontakte pflegen“. Aber wenn der Rammler anfangs alleine ist, ist das, denke ich, schon ein Problem. Gerade wenn er das Alleinsein und das Sichalleinbeschäftigen nicht kennt.

    Die bisherige Idee finde ich nicht schlecht, wenn die Rampe ein Geländer kriegt (ich nerv lieber ein bisschen als das bald der Tränen viel sind, wenn das Tier doch mal abstürzt). Das Gitter, das in die Tür geklemmt werden soll, muss übrigens etwas höher sein. Ich hatte ein 60 cm hohes Brett, damit die Kaninchen nicht vom Hof ins Haus laufen. Meine Häsin blieb brav im Hof, mein springfreudiger Rammler versuchte drüberzuspringen, blieb mit einem Hinterbein hängen und riss das ganze Brett um, vobei er meine Häsin darunter begrub. Außerdem muss bei dem Gitter der Abstand auch so klein sein, dass die Kaninchen nicht durchkommen. Mein Rammler lebt auf schlanker Linie und versuchte sich einmal bei meinen Großeltern durch den Zaun durchzuzwängen. Am Ende scheiterte er am Becken, worauf mein Großvater das gesamte Tor auseinander nehmen musste, um das Kaninchen freizukriegen.

    So, ich hoffe, das ist nicht zu viel des Guten und du entscheidest dich jetzt aus mangelnder Zeit zum lesen gegen die Kaninchen 😉

  2. Hallo,

    ich selbst hatte nur als kind mal ein Kaninchen. Allerding ist mir zum Thema Küche eingefallen: ich glaube nicht, dass Essensdämpfe so toll für ein kaninchen sind. Und wie sieht es bei Teflonpfannen aus? Bei den Wellis ist es so, dass sie an den Dämpfen sterben können, weis aber nicht, wie das bei Kaninchen ist.

    Wenn sie viel im Käfig sein müssen, müsste der ja mega-groß sein. Kaninchen hüpfen ja viel rum. Sie wollen ja laufen und auch mal Hacken schlagen können. Kannst du nicht einfach einen Teil des Wohnzimmers für die Kaninchen abtrennen? Dann hätten sie mehr Platz und deine Kabel sind auch sicher.

    Ich würde im Tierheim mal nachfragen, ob sie nicht eine kastriere Häsin haben, dann könntest du beide auf einmal holen und keiner hätte ein Reviervorteil. Auch könntest du zur Not sie zurückgeben, wenn sie sich nicht verstehen, bei uns im Tierheim geht das. Und tipps können sie dir sicherlich auch noch geben.

  3. Hi

    ich halte selbst 3 Kaninchen und rate dir davon ab die Hoppler nur in der Küche rennen zu lassen! 6 m2 schinen mir doch etwas zu wenig! Und die 4m2 als Aussengehege auch! Mein Ausengehege ist ungefähr 42m² groß! Das heßt natürlich nicht das es bei dir auch so rießig sein muss, aber etwas größer als die Küche sollte ihr täglicher freilauf schon sein! Mit den kabeln kann ich dir einen Tipp geben: kauf dir im Baumarkt einige meter Plastikschlauch(keinen gartenschlauch 😉 ) und ein Paar kabelkanäle! verlege die sichtbaren kabel in die Schläuche und verkleide die Steckdosen mit den Kabelkanälen. So kannst du für wenig geld mindestens ein Zimmer sichern!

    und zum Standplatz wollte ich dich noch etwas fragen: hast du denn einen Abzug in der Küche? denn der ganze gestank vom Fett kann die kleinen Krak machen!

    Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert