Irgendwo muss ich jetzt mein Erlebnis von gestern Abend loswerden.
Ich selber habe zwar jede Menge Tiere (Pferde, Hunde, Vögel, Kaninchen) aber keine Katze und somit auch wenig Erfahrung mit denen und deren Erkrankungen.
Als wir gestern abend bei uns am Stall mit unseren Hunden spazieren gehen wollten sahen wir schon von weiten ein Fellbüschel auf der Strasse hocken. Erst dachte ich es sei ein Pferdehaufen aber als wir näher kamen sahen wir schon, daß es eine Katze war, die nicht mehr so gut zurecht war. Sie schleppte sich dann ins Gras. Wir mussten erstmal die neugierigen Hundenasen im Zaum halten, die Katze fauchte uns an und keiner von uns traute sich zunächst so recht ran. Doch dann ging sie wieder aus dem hohen Gras auf den Asphalt wo sie nur noch torkelte. Bei diesem schrecklichen Anblick dachte ich mir sofort, die kann dir nichts mehr tun und ich nahm sie sofort auf den Arm, wo sie sich scheinbar dann doch wohl fühlte.
Sie war ein Kater wie sich herausstellte, nur noch haut und knochen und mit etwas verklebte Augen. Unser erster Verdacht war gleich, der wurde bestimmt angefahren, wir also ab zum Tierarzt.
Ich hatte mir schon die ganze Zeit überlegt, wer den Kater wohl nehmen könnte, weil mit meinen Vögel wäre das bestimmt nicht gut gegangen.
Dann kam uns in den Sinn, daß eine Einstellerin bei uns am Stall vor etwa 2 Monaten einen älteren Kater dort ausgesetzt hatte, weil er nicht mehr stubenrein war. War es Sammy?
Beim Tierarzt angekommen, stellte dieser nur noch aktutes Nierenversagen fest und daß ihm nicht mehr zu helfen sei. Er lag nur noch apathisch auf dem Behandlungstisch, rührte sich nicht mehr und hatte nur noch 36 Grad Körperthemperatur.
Nachdem uns der TA alles ganz genau erklärte, was es so mit dem Nierenversagen auf sich hat, hat er ihn dann eingeschläfert mit einer Überdosis Narkosemittel direkt ins Herz. Obwohl ich diesen Kater nicht kannte, habe ich geweint, ich hatte ihn ja schließlich in der letzten Stunde seines Lebens auf dem Arm.
Wir haben ihn dann wieder mitgenommen um ihn zu beerdigen und als wir am Stall ankamen, war auch diese Frau da, die ihren Kater dort ausgesetzt hatte. Sie identifizierte ihn sofort als ihren Sammy und brach in Tränen aus. Sie hatte ein solch schlechtes Gewissen, ihn im Stich gelassen zu haben, dabei wollte sie ihm nur was gutes tun. Sie erzählte uns dann, daß ihr der TA schon vor 2 Monaten nahe gelegt hätte, ihn entweder einschläfern zu lassen oder aber ihn so lange zu halten bis man es mit der Unsaubarkeit (Durchfall in allen Räumen) wirklich nicht mehr ertragen könnte. Man sollte vielleicht noch dazu sagen, daß sie erst vor kurzem Mutter geworden ist. Da Sammy damals noch 8 kg wog und sie es nicht übers Herz brachte, ihn einzuschläfern, beschloss sie ihm ein neues Leben am Stall zu geben.
Seit 5 Wochen tauchte er schon nicht mehr auf am Stall. Und gestern, einen Tag bevor diese Frau in Urlaub fährt, lässt er sich wieder blicken als wenn er Abschied nehmen wollte.
Mir kommen schon wieder die Tränen, ich hätte ihm so gern noch geholfen. Hinzu kam noch an diesem Abend, daß in der Zeit auf der wir auf den TA warten mussten wir in der der benachbarten Pferdeklinik mal rumgegangen sind und als wenn uns der Kater nicht schon genug Herzschmerz gekostet hat, sahen wir da noch ein totes Pferd vor einem Container liegen.
Der Abend war der reinste Albtraum !
Das versteh ih…. :trost: :trost: :trost: :trost: :trost:
Aber es war von der Einstellerin wirklich unverantwortlich ein krankes Tier auszusetzen. 🙄
Ich verstehe zwar nicht, wie man so gefühllos sein kann ein krankes Tier auszusetzen… aber um dich Snuss tut es mir leid, dass du sowas erleben musstest. *tröst*
Solche Erlebnisse sind schlimm und prägen sich tief ein… aber an eines solltest du immer denken: Du hast gestern eine gute Tat vollbracht und das Leiden des Katers beendet! Hättest du nicht gehandelt, hätte er wohl noch viele Stunden oder gar Tage leiden müssen…
Gruss Frechdachs
hey snuss,
ich kann voll nach voll ziehen wie es dir geht, der Unterstellerin sollte man eins auf den Deckel geben, sie hätte doch ganz genau wissen müssen das er so keine chance hat… oder hat der tierarzt sie nicht richtig aufgeklärt, sie hätte dem armen tier schon damals die erlösung schenken sollen…
meine allererste katze hat sich angefahren nach hause geschleppt, wir sind natürlich sofort mit ihr zum tierarzt gefahren und er hat uns vorraus gesagt das sie in den nächsten stunden sterben wird, ich, damals sieben jahre, hatte die wahl sie so lange noch am leben zu lassen oder dem leiden ein ende zu setzen. ich habe mich damals mit ihr in eine ecke im behandlungszimmer gesezt und mich von ihr verabschiedet, das ging 10 minuten und dann hat der TA sie eingeschläfert, ich hielt sie ihm arm, damals war es schrecklich für mich, heute weiß ich das es richtig war dem tier beizustehen… und ich würde es sofort wieder machen, ob das tier jetzt von mir ist oder nicht.
für mich bist du eine heldin, du hast das einzig richtige getan…
ich umarme dich herzlich und wünsche dir eine angemessene zeit um das erlebte zu verarbeiten…
serinca :respekt: :trost: :knutsch:
Vielen Dank für eure Mitgefühl !
Also ich denke, daß die Einstellerin nicht richtig aufgeklärt wurde vom TA und erst habe ich auch total negativ über sie gedacht aber als ich nachher mit ihr gesprochen habe, sie gesehen habe in ihrer Trauer, ich denke sowas wird ihr nie wieder passieren. Sie hat im guten Glauben gehandelt, sie tut ihm was gutes und hat sich dann ganz mies gefüllt, ihn stattdessen im Stich gelassen zu haben.
Trotz allem ganz entschuldigen kann ich das auch nicht, ich für meinen Teil könnte sowas niemals übers Herz bringen. Und ich muss dazu sagen, daß einer meiner beiden Hund lange Zeit immer wieder sein großes Geschäft in die Wohnung gemacht hat, ich mit meinen Nerven schon völlig am Ende war weil ich schon das Gefühl hatte ich wohne in einem Hundeklo. Ich habe sie auf den Kopf stellen lassen mit Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenunterfunktion jedoch ohne Befund. Mittlerweile hat sich die Situation eindeutig verbessert aber selbst wenn nicht hätte ich sie niemals abgegeben.