Wie kann ich meine Wellis besser beschreiben als anhand des täglichen Wahnsinns, wenn mich der Übermut packt und mich in diese Höhle des wildgewordenen Chaos treibt! Wie zum Beispiel heute! Getrost kann ich meine Biester in 4 verschiedene Gruppen einteilen.Gruppe 1: Die am Baumhocker und alles mit ansehen und gegebenenfalls nicht gerade hilfreich kreischen. Diese Gruppe besteht aus 3 Vögeln. Mandy, Lilly und Jerry! Gruppe 2 ist die Gruppe, die sich um Billy versammelt auf dem Boden vor meiner Vitrine tummelt. Was so toll ist am Boden weiß ich auch nicht. Ich glaube ich habe was verpasst und Wellis sind keine am Baum lebenden Vögel, sondern Bodenbewohner, die sich mit ihrer grünen Tarnfarbe hervorragend dem Leben im immergrünen Grass Australiens angepasst haben! Jedenfalls besteht meine Bodenbewohnende Gruppe aus Billy, Radu, Dan und Picasso. Letzterer hat sich allerdings noch nicht ganz entschieden! Gruppe 3 besteht ebenfalls aus bodenbewohnenden Wellis, die sich allerdings den Platz unter dem Wellibaum (ganz recht! Der mit der nervigen Gruppe 1) ausgesucht haben und mir teilweise versuchen, die Latschen von den Füßen zu knabbern. Es ist die blaue Bande um Kenny, Soli, Charly und gelegentlich auch Milko! Gruppe 4 ist die anstrengenste Gruppe, denn sie bevölkert mich! Sie besteht aus Emma, Kisha, Louis, Joey, Arsy, Nicky, und Felixine. Bekommt aber gelegentlich auch Unterstützung von den Bodenbewohnern Picasso (wegen Nicky) und Milko (wegen Emma. Er kanns immer noch nicht wahrhaben, dass diese sich Louis verschrieben hat) Und um die soll es jetzt mal hauptsächlich gehen. Ok!
Ein Mensch wie ich betritt also aus oben Genannten Gründen das Zimmer. Unteranderem besteht meine Aufgabe auch darin, die Meute mit frischem Futter, Wasser und Obst und Gemüse zu versorgen (unter uns, die Wellis leben gesünder wie ich). Wenn dieses geschehen ist, ist der Mensch, also ich, zur Belustigung da. Und ehe man sich versieht, hängt Emma einem am Pulli, an der Brille, an den Ohren, oder ganz angenehm an der heuschnupfengeplagten Nase! Damit ist sozusagen die Saison eröffnet. Kurz darauf hängen nämlich überall diese Wellensittiche an mir. Nicht zu vergessen Gruppe 3, die ja meine Latschen zerlegen wollen. Dann heißt es: Still gestanden, Soldat! Wir wollen ja niemanden treten. Man kann ja kaum nicht auf den Boden gucken, da einem die Wellis an den Klamotten im Weg hängen. Oder Emma einen Frontalangriff an die am Nacken angelegten Muttermale und Härchen startet. Ganz angenehm! Das gibt dem Begriff Gänsehaut eine ganz neue Bedeutung. Und geht das Reinmachen los. Alles runter vom Mensch, was keine blaue Nase hat! Emma ist da sehr eigen. Sind also alle Braunnasen erfolgreich verjagt, kommen die überflüssigen Blaunasen an die Reihe (und die eine Rosanase…oh, alo Arsy!). Und dann macht es *plumps* und ein Adler sitzt auf meiner Schulter. Na ja, nicht ganz. Ist nur Louis, der nen neuen Spitznamen hat! Häuptling Adlerhaube. Mensch, wenn der die Federn aufstellt sieht er ganz schön gefährlich aus. Jeder Golffahrer der seinen Golf tuned wäre stolz auf diesen „bösen Blick“. Von der Größe her, kann Häuptling Adlerhaube gut und gerne mit einem Nymphensittich mithalten. Wenn ich so schlau war meine Arme zu kreuzen (Hände gut versteckt in den Ärmeln, denn nein, sadomasochistisch veranlangt bin ich nämlich nicht! Emma hat mir da schon einiges gezeigt mit ihrem Schnabel und ich bin nicht scharf auf Wiederholung!), kann ich alsbald wildes Geknutsche und Füttern beobachten (die Reste die daneben gehen, werden schön an meinem Pulli abgewischt! Der saugt ja so gut). Dieses wird unterbrochen von den Unerhörten anderen Wellis, die sich gerne wieder auf mir tummeln möchten und Emma sie ja jagen muss. Wahrscheinlich meint sie, ich sei ihr Leibeigener, keine Ahnung! Und Arsy ist da nicht so zimperlich und dann wird nett direkt an meinem Ohr geprügelt und gebrüllt und mir die Flügel in die Visage geschlagen! (Alles lauthals kommentiert von Gruppe 1!) Währenddessen werde ich von auf
meinem Arm hockenden Häutling Adlerhaube in den bösen Blick genommen und argwöhnsich beäugt. Ich habe schon einen Sehschaden vom zurückstarren. Wenn Emma dann den wiederspenstigen Arsy eiskalt runtergeworfen hat, kommt sie zurück auf den Arm und versucht meinen Pulli in Stücke zu reißen (das hat Felixine auch gut drauf. Aber schön im schnellen Stakatotakt gezerrt, dass die Sicht des Menschen auch schön verschwimmt und sich nicht mehr sicher ist wo Vogel anfängt und Pulli aufhört!) In der Zwischenzeit kommt dann Radu (der mit dem Textmarker getanzt hat) zu Besuch. und wird…oha…geduldet. Man soll es nicht glauben. Gleichzeitig startet Nicky zusammen mit dem neuen Lover Picasso einen konkreten Angriff auf meine Front, wo, wie wir uns erinnern Emma und Louis hocken. Louis flüchtet, Emma nicht! Tumult. Federn im Mund! Klasse. (Alles lautstark kommentiert von Gruppe 1). Doch dann hat Emma alle in die Flucht geschlagen (einschließlich dem vorher geduldeten ‚der mit dem Textmarker tanzte‘-Radu) und sie sitzt breitbeinig, hechelnd und mit abgestellten Flügeln auf meinem Arm und schaut mir ins Auge. Milko macht einen (unfreiwilligen da direkt weggejagt) Blitzbesuch und widmet sich wieder meinen Latschen. Und dann, meine Chance! Emma geht auf den Käfig. Der Durst treibt sie! Kurz ein Blick nach unten geworfen! Denn zertrampeln wollen wir niemanden und so schnell wie möglich hinter die Tür in die Freiheit flüchten! Puh! Ehrlich! Ich hätte nie gedacht bei ungezähmten Vögeln mal mehr Aufmerksamkeit als der Baum zu erregen! Danke für’s lesen!
Auch auf meiner Welliseite!
😉
Huhu!
Danke für diese Aufmunterung an einem tristen Freitag nachmittag im Büro!
Ich habe gerade herzlich gelacht! 😀 😀 😀
Supertoll, habe mich köstlich amüsiert (und das nach einer Woche, die mich echt bedient hat)
VIELEN DANK!!!
Liebe Grüße, Rebecca
:lachweg: Supertolle Geschichte :lachweg:
Hat mich richtig aufgeheitert an diesem tristen Samstag.
VIELEN DANK ❗ ❗ ❗
Liebe Grüsse
Anni
Vielen Dank! So soll es auch sein! 😉