hallo, ich wollt euch doch mal fragen, ob ihr die sogenannten Erziehungsrasseln kennt und was ihr davon haltet?
Wie hier im Forum schon erzählt, haben wir im Dez. letzten Jahres einen Collierüden zu uns genommen. Er ist nun schon unser 4 Hund und kommt aus dem Tierschutz. Er wurde uns als “ nur lieb“ vermittelt, mehr haben wir leider nicht über seine Vorgeschichte erfahren.
Durch sein extremes Fell, wirkt er sehr riesig und wer ihn nicht kennt, empfindet ihn sogar als furchteinflössend.
dabei kam er mit etwa 1000 Ängsten bei uns an, die sich natürlich erst im Zusammenleben zeigen.
Er hatte Angst vor Händen, wenn man nach ihm greift, Treppen, die er bis heute nicht geht,das Reinigen der Augen,jedes Wetter, Gewitter, Starkregen, Wind, läßt ihn sich vertecken.Allerdings nur wenn er im Haus ist, draussen ist alles halb so schlimm. So könnte ich noch viele Dinge aufzählen…
Andererseits bettelte er am Tisch, stahl mir fast das Essen vom Küchenschrank, wollte unsere Vögel fressen, vor denen er übrigens nackte Panik hat.
Im Anfang hat der Hund natürlich überhaupt nicht gehorcht, er hat seinen Platz in der Rangordnung noch nicht gefestigt, kannte seinen Namen noch nicht usw.
Also wollte ich ihn im Halsband packen und aus dem Raum führen, woanders ablegen. Er reagierte mit völliger Verweigerung, oder Zähne zeigen. Also, fiel das aus wegen Regen… im Notfall würde ich einen Hund auch schonmal packen und schütteln. Nur bei einem Hund der aus so vielen Ängsten besteht, kann ich das nicht bringen.
Er hat ganz einfach richtig Angst vor Händen gehabt.
Was aber tun mit so einem Tier? Irgendwie mußte ich ihm beibringen wer Chef ist und das er so manche Dinge einfach nicht darf.
Irgenwann kam ich durch eine Freundin auf die Rasseln. Ich habe sie ihm jedesmal vor die Füße geworfen, wenn er nicht gehorchen wollte, nach 3 oder 4 mal hat er es begriffen, er will die Vögel nicht mehr fressen und geht seiner Wege wenn ich es ihm sage.
Ganz bewußt habe ich die Rasseln ausschließlich dazu eingesetzt um ihm Negatives abzugewöhnen. Niemals dazu, irgendein positives Verhalten zu erzwingen, so z.B wenn er auf Zuruf nicht sofort kommt oder so.
Heute hab ich die Rasseln fast nur noch in der Tasche und sie kommen mehr als selten zum Einsatz.
Falls ich sie wirklich nochmal brauche, genügt ein leises Rascheln mit der Rassel in der Tasche,es ist als hab ich ihn damit auf mich aufmerksam gemacht und ihn daran erinnert, das er das eine oder andere einfach unterlassen sollte.
Und er verbindet meine Hände nur noch mit Positivem, wie knubbeln,Leckerchen und balgen.
Wer von euch hat auch schon Erfarungen mit dieser Methode gemacht?
Also erzählt mal….
LG Blinky
Etwas ähnliches haben wir auch benutzt.
Bei uns ging es um Mayas zeitweilige schlechte Leinenführigkeit,bzw. ihrem Verhalten bei Begegnungen mit anderen Hunden an der Leine.
Sie schlich sich an,zog dann wie irre los und stürmte auf den anderen Hund zu.
Zeitweise stand ihr Fell hoch und sie bellte den andern Hund auch heftigst an.
Niemals kam es zu einer richtigen Auseinanderstezung,beim anderen Hund angekommen,schnupperte sie nur,ging dann ruhig weiter.
Aber es sollte natürlich nicht erst was passieren und so haben wir die Rappeldose benutzt.
Maya reagierte da sehr sensibel drauf.
Kurzes Rappeln vor ihrer Nase und sie liess vom unerwünschten Verhalten ab.
Sie hat diese Dose aber weder mit uns noch mit den anderen Hunden verknüpft.
So dass sie uns und anderen Hunden gegenüber keine aggressive oder ängstliche Reaktion zeigt.
Sie reagiert auf akkustische Signale auch im positiven Sinne.
So haben wir auch eine Pfeife eingeführt,mit der sie sicher abgerufen und/oder von weitem ins „Platz“ gebracht werden kann.
Pfeife = Leckerchen oder Lob.
Eine Wurfkette wäre auch eine Alternative gewesen.
Aber ich war mir da zu unsicher,ob ich wirklich zielgenau vor ihre Füsse werfen kann und wollte auf keinen Fall das Risiko eingehen,sie zu treffen.
So kamen wir zur Rappeldose.Die ich zwar kaum noch benutze,aber wie bei dir,genügt ein Blick darauf oder ein leichtes Rappeln und sie stellt das unerwünschte Verhalten ein.