der knapp 1 1/2jährige golden retriever-hovawart-rüde meiner eltern springt zur begrüßung gerne alle möglichen leute an. teilweise auch unterwegs beim spazieren gehen.
Bei mir war es eine zeit lang richtig heftig. er wollte gar nich mehr aufhören mich anzuspringen. erst denkt man er freut sich, aber dann merkt man echt, dass der pöbelt. diese schlimme phase war dann irgendwann vorbei, aber jetzt fängts wieder von vorne an. –> nächste rüpel-phase :rolleyes: gestern musste ich richtig mit ihm kämpfen… und das is nich so einfach, weil er groß und kräftig is :whistling:
meine frage ist nun: was kann man am besten dagegen tun?
meine eltern sind nicht die geduldigsten (leider X( ) und benutzen deshalb methoden, die ich nicht gut finde.
Also ich hab schon oft gelesen, dass man dem Hund dann keine Beachtung schenken, sondern ihn einfach ignorieren soll. Ich weiß ja nicht, in wiefern das möglich ist bei so einem großen Hund :).
Aber warte mal auf jemanden hier, der etwas mehr Ahnung hat, als ich.
Das Ignorieren des Hundes kann funktionieren und ist immer der erste Versuch, den ich mache, wenn ich einem Hund klarmache will, dass ich nicht gerne angesprungen werde. Allerdings ist es schwierig, sowohl innerlich als auch äußerlich standhaft zu bleiben, wenn man von so einem großen Hund gekegelt wird. 😀
Wie benimmt er sich denn sonst dir gegenüber?
Das Anspringen kannst Du mit verschiedenen Möglichkeiten abgewöhnen:
Dreh Dich weg und ignoriere ihn, d.h. die Begrüßung fällt aus. Erst wenn er am Boden bleibt, wird er gestreichelt und mit gesprochen. Durchhaltevermögen ist gefragt, denn es braucht eine Zeit: Vor allem: Konsequenz zeigen.
Nächste Möglichkeit: Stecke Dir Leckerlis ein, kommt er, muss er sitz machen, macht er es, gibt es ein Leckerli.
Dann: Hebe Dein Bein, so dass er gegen das Knie springt. Sage nichts, schimpfe nicht, versuche so, den Hund auf Abstand zu halten.
ja das mit dem ignorieren hatt ich gestern auch mal wieder gemacht… hat auch ganz gut geklappt :whistling: so hab ich ihm das damals auch mal beigebracht, aber so ein jugendlicher rüde vergisst auch gerne mal seine manieren 😀
„Wie benimmt er sich denn sonst dir gegenüber?“
normalerweise hat es gereicht, wenn ich ihn hab „sitz“ machen lassen und falls er doch mal anlauf genommen hat, dann reichte ein „aus!“. das hat aber in letzter zeit gar nicht mehr funktioniert :S
am schlimmsten finde ich aber, dass er es auch bei leuten macht, die uns besuchen kommen. meine eltern leinen ihn deswegen oft an oder sperren ihn ein ;( so lernt er es doch aber nicht! ich glaub ich muss erstmal meine eltern erziehen… und dann den hund! 😉
Und, wie geht es dann weiter, was machen deine Eltern, wenn er an der Leine ist? In welcher Reihenfolge wird was gemacht: Anleinen, Begrüßung, ableinen (irgendwann muss er ja abgeleint werden), und was ist dazwischen?
Euer Hund hat einen Grund, die Menschen anzuspringen. Das kann Kontrollverhalten sein, Rüpeligkeit, Übersprungsverhalten oder wirkliche Freude. Letztendlich ist es aber egal, warum er es macht: Er kommt aber immer an sein Ziel. Damit fühlt er sich wohl. Und das steigert sich, man nennt das „selbstbelohnendes Verhalten“.
Zwei Dinge wären wichtig, diese Kette Ichspringean -> ichfühlemichgut zu unterbinden. Das ist von Hund zu Hund verschieden, eine recht gute Möglichkeit ist das hier:
Zum einen sehe ich immer zu, dass mein Hund nicht mehr dazu kommt (insofern ist es richtig, ihn anzuleinen). Jetzt aber muss ich ihm zeigen, was stattdessen richtig ist. Deshalb wird nicht gemeckert, geschimpft oder gar an der Leine gerissen. Stattdessen lobe ich, wenn er ruhig bleibt. Schafft er das nicht, kann ich ihn auf mich konzentrieren. Evtl. mit Leckerchen, und wenn er schön sitzt, gebe ich das Leckerchen. Damit ist das Ganze nicht vorbei, denn er wird zu Beginn das Leckerchen kassieren und wieder hochfahren, gelernt ist gelernt. 😉 Ich muss also seine Konzentration auf mich halten, schon während ich das Leckerchen gebe, und weiter halten. Ist Ruhe eingekehrt, wird er in sein Körbchen geschickt. Dort evtl. mit Kausachen beschäftigen, sodass er sich durch diese Bewegungen abreagieren kann. Steht er wieder auf, kann ich mich dazwischen stellen und ihm mit einer Armbewegung zeigen, wo er hin soll: ins Körbchen.
Das Ganze muss absolut ruhig und souverän vom Hundebesitzer durchgeführt werden.
Hm, war das verständlich?
ja, das war verständlich 😉 danke 😀
bei dem anleinen, was meine eltern immer machen, stört mich oft, dass sie ihn dann irgendwo ein paar meter weiter vom geschehen anbinden und ihn da sitzen lassen… so nach dem motto: aus den augen, aus dem sinn. ich will meine eltern jetz hier nich schlecht machen, aber so kommt mir das oft vor :S es ist halt für sie einfacher, wenn er da irgendwo festgebunden ist. da kann man sich mit dem besuch natürlich viiel besser unterhalten :thumbdown:
mir ist schon oft aufgefallen, dass sie komplizierten situationen aus dem weg gehen, weil sie sich nicht die zeit nehmen wollen daran zu arbeiten ;( –>eine zeit lang durfte er beim spazieren gehen nicht unangeleint laufen, weil er EINMAL ein reh gejagt hat. wie soll er dann aber lernen, wie es richtig geht. ich finde, manchmal muss man situationen ein klein wenig provozieren, anstatt ihnen aus dem weg zu gehen…
aber seit dem ich ausgezogen bin, machen die eh was sie wollen, wenn ich nicht da bin. und wenn ich ihnen bei der erziehung helfen möchte (worum sie auch mal gebeten haben), dann fühlen sie sich kritisiert und blocken ab :wacko:
ABER ich werde ihnen trotzdem den tipp gegen das anspringen geben 😉 …obwohl sie da schon ne andere methode durchgesetzt haben :fluchen:
Ich zietiere dich mal komplett und schreibe andersfarbig dazwischen, das ist einfacher. 😉
Es ist schwer, sich um dieses Problem zu kümmern, wenn man das Gefühl hat zu schwimmen.
Noch ein paar Tipps:
1) Das ins-Körbchen-schicken erstmal mehrmals üben, ohne dass etwas vorgefallen ist. Also dann, wenn alle relaxt sind. Ein jeder Hund versteht den Wink mit der Hand (mein Tipp: Auch der Blick muss hinschicken), es ist nur so, dass es eine Gewöhnungssache ist und es deshalb alle (Mensch und Hund) üben sollten.
2) Das Loben bitte nicht in den höchsten Tönen, denn das aktiviert den Hund noch mehr, der ohnehin gerade hochgefahren ist. Loben kann man ruhig und leise und mit tiefen Tönen, auch das versteht ein Hund sehr gut. Und auch das vorher üben (Guuuuuut machst du das, Seeeeehr schööööön, Suuuuuper Hund, Bist du guuuuut).
3) Zum Schluss mein in meinen Augen wichtigster Tipp: Übt, dass euer Hund sich auf euch konzentriert, mit dem Blick und seiner Konzentration bei euch ist. Das ist eine Sache, die bei mir schon in der Welpengruppe in den verschiedensten Varianten geübt wird.Und man kann am Umgang zwischen Mensch und Hund erkennen, wer das im Alltag öfter macht. Denn diese Hunde sind in Stresssituationen wesentlich besser ansprechbar.
Auch das einfach mal im Alltag öfter machen, ohne dass Stress vorliegt.
Du musst Dich mit Deinen Eltern wirklich besprechen, Ihr müsst an einem Strang ziehen.